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Sonntag, 4. Oktober 2009

{Rezension} Rettungslos von Simone van der Vlugt


Verlag: Diana Verlag
Übersetzer: Eva Schweikart
Gebundene Ausgabe: 256 Seiten
ISBN: 3453290658
Genre: Thriller International
Erscheinungsdatum: 23. Februar 2009
Preis: 17,95 €


Rettungslos einem Mörder ausgeliefert

Lisa lebt mit ihrer sechsjährigen Tochter Anouk in einem etwas abseits gelegenen Haus. Da die Kleine krank ist, hat Lisa ihre Tochter in der Schule abgemeldet und bei ihrer Firma Bescheid gegeben, dass sie 1 Woche Urlaub braucht. Genau in diese Zeit platzt der flüchtige Mehrfachmörder Mick Kreuger, überwältigt Lisa und nistet sich bei ihr und Anouk ein. Unter Todesangst und um Anouk zu schützen, geht Lisa auf alle seine Wünsche ein und unternimmt keinen Fluchtversuch. Am nächsten Tag verirrt sich die Journalistin Senta auf dem Heimweg. Durch Zufall trifft sie auf das Haus von Lisa. Als sie dort nach dem Weg fragen will, stellt sie fest, dass hier irgendetwas nicht stimmt. Doch bevor sie die Polizei rufen kann, verunglückt sie mit ihrem Auto schwer.

Wie einen Paukenschlag lässt Simone van der Vlugt ihren Roman beginnen. Kaum hat man die erste Seite gelesen, befindet man sich auch schon mitten in der Geschichte. Was allerdings so rasant und fesselnd beginnt, lässt im Laufe der Handlung auch etwas nach und plätschert stellenweise nur so vor sich hin. Zum Ende hin zieht die Handlung dann wieder etwas an und wird stellenweise richtig spannend. Allerdings kommt meiner Meinung das Ende dann doch etwas abrupt und ist teilweise auch etwas unglaubwürdig umgesetzt.

Ihren Thriller (wobei er dies meiner Meinung nach nur bedingt ist) erzählt die Autorin aus Sicht von Lisa und Senta. Diese Erzählstränge wechseln sich ständig ab und sollten eigentlich für einen Spannungsaufbau sorgen, da jedoch die ganze Geschichte wenig Spannung enthält, entfällt das natürlich.

Die Charaktere von Lisa und Mick Kreuger sind überzeugend beschrieben und Simone van der Vlugt gelingt es mühelos, die beklemmende und ausweglose Situation von Lisa und Anouk anschaulich zu beschreiben. Auch der Charakter von Senta ist facettenreich dargestellt, allerdings kommt mir ihre Genesung dann doch etwas schnell vor und wirkt dadurch sehr konstruiert.


Die Geschichte ist meiner Meinung nach mehr ein Roman über eine Frau, die einem gefährlichen, psychisch kranken Mann hilflos ausgesetzt ist und keine Chance zum Entkommen hat. So erzählt Lisa dem Mörder alles was er hören möchte, nur um ihr Leben und vor allem das ihrer kleinen Tochter zu schützen. Dies ist zwar anschaulich, einfühlsam und nachvollziehbar erzählt, aber eben kein Thriller. Da hätte man die Story etwas anders anlegen müssen.

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