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Montag, 8. März 2010

{Rezension} Die Tat von Friedrich Ani

Verlag: dtv Verlag 
Taschenbuchausgabe: 192 Seiten
ISBN: 3423211989 
Genre: Deutscher Krimi
Erscheinungsdatum: 01. März 2010
Preis: 7,95 €


Ein Meer von Lügen

In einer Februarnacht wird die junge Mutter Sonia Piers tot von ihrem 15-jährigen Sohn gefunden. Max Vogel und seine Kollegin Yvonne Papst sind mit den Ermittlungen betraut. Schnell stellt sich heraus, dass das Opfer mit derselben Seidenkordel erdrosselt wurde wie bereits zwei Opfer einige Wochen zuvor. Ist hier ein Serientäter am Werk oder muss der Mörder in den Reihen der Familie Piers gesucht werden? Der blinde Ex-Kommissar Jonas Vogel - der Seher - wird um Mithilfe gebeten.

Friedrich Ani lässt den Leser einen Blick hinter die scheinbar gutbürgerliche Fassade einer Familie werfen, in der sich jeder im Lauf der Zeit ein Lügengerüst aufgebaut hat und scheinbar gut damit zurechtkommt. Aber eben nur scheinbar.

Die Story ist von Anfang an schlüssig und interessant umgesetzt. In zwei Kapitel lässt der Autor auch kurz seinen Mörder zu Wort kommen, ohne jedoch Motiv oder dessen Identität preiszugeben. Bei aufmerksamen Lesen kann man eine Idee für das Motiv entwickeln, jedoch wird dies wie auch der Mörder erst ganz zum Schluss gelüftet. So erzählt Friedrich Ani wieder gewohnt melancholisch und nachdenklich, aber dennoch oder vielleicht gerade deswegen so authentisch, dass man von Anfang an interessiert weiterliest.

Neben den laufenden Ermittlungen erhält man einen kleinen Einblick in das nicht unkomplizierte Familiengefüge der Münchner Familie Vogel. Seine Charaktere, allen voran den doch sehr eigenwilligen und blinden Ex-Kommissar Jonas Vogel, sind sehr natürlich und lebendig beschrieben und nehmen hierdurch schnell Konturen an.

Alles in allen ist Friedrich Ani wieder ein ruhiger, nachdenklicher Krimi gelungen, der wunderbar ohne großes Blutvergießen und nervenaufreibenden Szenen auskommt.

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