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Montag, 18. März 2013

{Rezension} Flamme von Jamaika von Martina André

Cover & Verlag: rororo
Taschenbuchausgabe: 704 Seiten
Genre: Historischer Roman / Jamaika
ISBN: 978-3-499-25953-1
Erscheinungsdatum: 01. März 2013
Preis: 9,99 €




Der Kampf um die Freiheit

Die Kaufmannstochter Helena Huvstedt reist im Jahr 1831 nach Jamaika, um dort den Sohn des Plantagenbesitzers Lord William Blake zu heiraten. Lena hatte Edward in London kennengelernt und war sehr angetan von dem jungen Mann. Doch kaum in Jamaika angekommen muss Lena erkennen, dass sie im Begriff steht, einen skrupellosen Mann zu ehelichen. An ihrem Hochzeitstag eskaliert die Lage und Lena flieht zusammen mit ihrer Freundin und Gesellschafterin Maggie von der Plantage. Doch aus ihrer Flucht wird nichts. Durch Zufall fällt sie Rebellen in die Hände, die gerade dabei sind, einen Sklavenaufstand zu organisieren. Diese sind zu allem entschlossen und sehen in Lena die Chance, im Austausch drei zum Tode verurteilte Sklaven zu befreien. Einer der Anführer der Rebellen ist der junge, charismatische Jess. Anfangs ist Lena wie gelähmt vor Angst, doch immer mehr fühlt sie sich zu dem Mulatten hingezogen und durch Jess erfährt Lena, wie grausam sich das Leben der Sklaven auf der Karibikinsel darstellt. Aus Liebe zu Jess trifft die junge Frau einen folgenschweren Entschluss.



Ihren Lesern war Martina André bisher durch ihre fantastischen Templerromane bekannt, nun entführt die Autorin einen in das exotische Jamaika des 19. Jahrhunderts mitten hinein in einen Sklavenaufstand. Wieder einmal hervorragend recherchiert bringt Martina André einem die grausamen, menschenunwürdigen Verhältnisse näher, unter denen die Jamaikaner bei den Plantagenbesitzern zu leiden haben. Für diese sind Sklaven nur billige Arbeitskräfte, nicht mehr wert als Tiere, die man schinden kann, bis sie nicht mehr einsetzbar sind und dann einfach sich selbst überlassen werden, meist zum Sterben.

Durch die Untersagung des Überseehandels mit Sklaven seit dem Jahr 1807 wird zudem wahllos von den Plantagenbesitzern und deren Aufseher selbst für „Nachschub“ gesorgt, Vergewaltigungen sind an der Tagesordnung. Besonders brutal herrschen Lord William Blake und sein Sohn Edward auf der Redfield Plantage, die nun auch das Zuhause der jungen Lena werden soll. Die Stimmung auf der Karibikinsel brodelt, viele Sklaven sind zur Rebellion bereit und den Weihnachtsaufstand im Jahr 1831 unter der Führung von Samuel Sharpe nimmt Martina André als Grundlage für ihren Roman.

Diese brodelnde Stimmung unter der schwülen Hitze Jamaikas, gespickt zusätzlich mit einigen Einzelschicksalen, die einem sehr anschaulich das Leben der Jamaikaner näher bringen, sorgen zusammen mit der fesselnden Liebesbeziehung von Lena und Jess zu einem von Anfang bis Ende sehr spannenden Roman. Nachdem Lena auf der Karibikinsel angekommen ist, legt die Story zudem ordentlich an Tempo zu und auch wenn man sich in etwa vorstellen kann, wie die Geschichte endet, hat Martina André sehr viele interessante und vor allem unvorhersehbare Wendungen mit eingebaut. Und gerade zum Ende hin überschlagen sich regelrecht die Ereignisse und man ist absolut nicht mehr fähig, das Buch aus der Hand zu legen.

Neben ihrem bildhaften, farbenprächtigen Schreibstil, der einem sofort die Redfield-Plantage mit seinem herrschaftlichen Haus und den armseligen Sklavenunterkünften oder auch das Rebellenlager mitten im Dschungel vor Augen führt, überzeugen wieder einmal die starken Charakterzeichnungen von Martina André. Durch die Bank weg entwickeln sich alle Figuren weiter, sind bis in die kleinste Nebenrolle detailliert und facettenreich beschrieben, nehmen sofort Konturen an und überzeugen in ihren Handlungen.

Fazit: Ein farbenprächtiger, praller und spannender Historienroman, der seinen Lesern auf äußerst unterhaltsame Art und Weise den Sklavenaufstand auf Jamaika im Jahr 1831 näher bringt.

Die Autorin (Quelle: Verlagsseite):
Martina André wurde 1961 in Bonn geboren. Der französisch klingende Nachname ist ein Pseudonym und stammt von ihrer Urgroßmutter, die hugenottische Wurzeln in die Familiengeschichte einbrachte. 2007 landete Martina André mit ihrem Erstling «Die Gegenpäpstin» auf Anhieb einen Bestseller. Im gleichen Jahr folgte der Roman «Das Rätsel der Templer», der ebenfalls sehr erfolgreich war. Nach «Schamanenfeuer» und «Die Teufelshure» erscheint nun im Rowohlt Taschenbuch Verlag der spannungsgeladene Liebesroman «Flamme von Jamaika». Martina André lebt heute mit ihrer Familie in der Nähe von Koblenz sowie in Edinburgh/Schottland, das ihr zur zweiten Heimat geworden ist.

Mehr zur Autorin unter: www.martina-andre.com und www.facebook.com/Autorin.Martina.Andre

Weitere Bücher der Autorin:
 

5 Kommentare:

  1. Das Buch hört sich sehr interessant an! Ab auf meine Wunschliste. :)

    LG
    Tina

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  2. Das klingt wirklich super!
    Ich werde mir das Buch definitiv zulegen!!!

    Einen schönen Tag wünsche ich dir :-)

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    1. Hallo liebe Lena,
      ja,es ist einfach wieder nur klasse, wie alle Bücher der Autorin, die ich bis jetzt gelesen habe.
      Sonnige und liebe Grüße,
      Isabel

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  3. Von Martina Andre kenne ich bisher nur "Die Teufelshure". Das Buch hat mir sehr gut gefallen. "Flamme von Jamaika" klingt aber auch nicht schlecht. Danke für die schöne Rezi.

    LG, Sylvia

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