Taschenbuchausgabe: 448 Seiten
Genre: Krimi Österreich / Wien
ISBN: 978-3-442-74739-9
Erscheinungsdatum: 29. April 2014
Preis: 9,99 €
Dona
nobis pacem
Als
in einem Wiener Park die Leiche der Gärtnerin Dorothea Hausner gefunden wird,
deren Tod wie Selbstmord aussieht, erhält Kriminalinspektor Conrad Orsini von
seinem Vorgesetzten einen interessanten Hinweis. Bereits vor 10 Jahren wurden
in Wiener Parks Passanten mit einer Glasscherbe bedroht und erst vor kurzen
wurde eine Drogensüchtige tot
aufgefunden. Aufgrund deren aufgeschnittener Pulsadern ging die Polizei von
Selbstmord aus. Allerdings wurden deren tödlichen Verletzungen wie auch die von
der Gärtnerin mit einer Glasscherbe verursacht. Sollte tatsächlich zwischen den
Todesfällen und den Angriffen von vor 10 Jahren eine Verbindung bestehen,
treibt gar ein Serienmörder in Wien sein Unwesen? Orsini beginnt zusammen mit
seiner Kollegin Paula Kisch zu ermitteln, doch noch bevor erste relevante
Hinweise eingehen, gibt es die nächste Leiche in einem der vielen Wiener Parks.
Noch
während unklar ist, ob Dorothea Hausner Opfer eines Mordes wurde oder doch Selbstmord
begangen hat, beginnen Orsini und sein Team mit den Ermittlungen, in deren
Verlauf sie der noch so kleinsten Spur akribisch nachgehen. Tatkräftig
unterstützt werden sie von Paula Kisch, die sich noch in der Ausbildung
befindet, aber das Team bereits mit ihrer hervorragenden Beobachtungsgabe und den
etwas unkonventionellen Ermittlungsmethoden bereichert.
Neben
dem Erzählstrang, der sich rund um die Ermittlungen und somit dem gesamten Team
der Mordkommission dreht, kommt früh auch gelegentlich kurz der Mörder zu Wort.
Allerdings verstehen Koytek und Stein es hierbei sehr gut, dessen Identität bis
zum Schluss absolut im Dunklen zu lassen. Und auch sein Motiv bleibt
rätselhaft, wird aber schlussendlich schlüssig erklärt.
Rätselraten
ist von Anfang an gegeben und lässt im Verlauf des Krimis keineswegs nach. Das
Autorenduo Koytek & Stein erzählt ihren Wien-Krimi äußerst dicht. Viele
Informationen zu der österreichischen Hauptstadt fließen mit ein, ohne dabei
den Krimiverlauf zu stören und die Story entwickelt sich komplex und absolut
unvorhersehbar. Und auch in Sachen Spannung hat der Krimi einiges zu bieten und
wird von dem Autorenduo sehr fesselnd und unterhaltsam erzählt.
Während
die Ermittlungen ständig im Fokus liegen, nehmen sich Koytek & Stein aber
auch Zeit, ein wenig Einblick in das Privatleben des Hobbygitarristen Conrad
Orsini und der neugierigen, temperamentvollen Paula Kisch zu geben. Allerdings
sind nicht nur die beiden Ermittler ausgefeilt beschrieben, dürfen so ihre
Eigenarten, Fehler und Schwächen haben, auch alle weiteren Charaktere sind
detailreich gezeichnet, agieren authentisch und wirken jederzeit überzeugend,
aber stellenweise auch ziemlich undurchsichtig. Dies erschwert für den Leser
entsprechend die Identifizierung des Mörders, zumal das Autorenduo einigen
Mitwirkenden ein durchaus passables Mordmotiv verpasst, was den Kreis der
Verdächtigen nicht gerade einschränkt.
Fazit:
Ein Krimi, der mit seiner spannenden, komplexen Story, seiner atmosphärischen
Dichte und seinen sehr sympathischen Protagonisten bis zum Schluss absolut
überzeugt. Hier ist beste Krimiunterhaltung garantiert.
Die Autoren:
Georg Koytek wurde 1964 in Wallsee/Donau geboren. Er studierte
Audio-Engineering an der Universität für Musik und der SAE. Er arbeitete
16 Jahre lang als Tontechniker am Burgtheater in Wien und betreute
unter anderem Produktionen wie »Hamlet«, »Woyzeck« und Heldenplatz".
Seit einigen Jahren ist er als freischaffender Maler tätig.
Lizl Stein wurde 1961 in Wien geboren und wuchs in Österreich und
England auf. Sie studierte in Wien Komposition, klassisches Klavier,
Jazzklavier und Rhythmik. 1980 gründete sie die Band »Liszl«,
produzierte u. a. die erfolgreiche CD »Talk about Job-Sharing« und gab
zahlreiche Konzerte. Seit 1990 unterrichtet sie Klavierimprovisation an
der Universität für Musik in Wien.
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