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Donnerstag, 7. Juni 2012

{Rezension} Tödliche Gebote von Joshua Corin


Taschenbuchausgabe: 336 Seiten
ISBN: 978-3-86278-317-5
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 10. Mai 2012
Preis: 8,99 €



„… Vernichte Leben. Vernichte alles, was auf dieses Leben hinweist …“

Esme Stuarts Mann Rafe erfährt von einem alten Bekannten, dass seine Schulfreundin Lynette einem Mord zum Opfer gefallen ist. Als Beide in seine Heimatstatt reisen, um an der Beerdigung teilzunehmen, bittet Rafe seine Frau im Anschluss darum, bei der Aufklärung des Mordes die örtliche Polizei zu unterstützen. Die ehemalige FBI-Agentin ist überrascht, stimmt dem aber zu und informiert ihren Mentor Tom Pieper über den Fall. Zusammen mit der örtlichen Polizei beginnen sie mit ihren Ermittlungen und stoßen schon bald auf eine Internetseite, in der ein „Professor“ mit dem Pseudonym „Cain42“ Anleitungen für das perfekte Morden gibt. Kurz darauf wird ein Baby entführt und der Mörder droht mit dessen Ermordung, wenn die Ermittlungen nicht sofort eingestellt werden.



Auch der zweite Fall von Esme Stuart und Tom Pieper ist wieder absolut nichts für schwache Nerven, denn die Mordmethoden – und dies sind einige – sind wieder ziemlich grausam und Joshua Corin versteht es geschickt, hier gerade so viel zu erzählen, dass das Kopfkino problemlos funktioniert. Aber es waren nicht nur die Mordmethoden, die einem eine Gänsehaut bereiten, sondern vor allem die Gefühlskälte, mit welcher der Mörder agiert.

Joshua Corin legt den Fokus zumeist auf die Ermittlungen von Tom und Esme, allerdings geht er zwischendurch immer mal wieder auf das Privatleben der Beiden ein und während dieses sich für Tom außerordentlich positiv gestaltet, steht Esme mit ihrer Ehe an einem Scheideweg. Die Grausamkeiten von Galileo aus dem ersten Teil wirken in der Familie immer noch nach, Rafe setzt Esme unter Druck und umso überraschter ist sie dann, als Rafe sie bittet, den Mord an Lynette aufzuklären. Doch diese Einblicke nehmen die Spannung nur wenig aus dem Thriller, da es dem Autor wieder sehr gut gelingt, die privaten Szenen wie nebenbei in die Story mit einfließen zu lassen und da sein Schreibstil extrem temporeich und fesselnd ist, stört es zwischendurch überhaupt nicht, wenn die Spannung wenigstens etwas herausgenommen wird.

Die Geschichte ist jetzt nicht unbedingt neu, vieles hat man in abgewandelter Form schon einmal gelesen, aber Joshua Corin gelingt es gut, mit unerwarteten Wendungen und neuen Aspekten einen immer mal wieder zu überraschen. Angenehm ist auch, dass der Autor seine Protagonistin nicht als Überfrau darstellt, sondern Esme darf Fehler und Macken haben, darf unsicher sein, an sich selbst zweifeln, aber ist dennoch tough und selbstbewusst genug, um sich den grausamen Morden des Täters zu stellen und sich aktiv an den Ermittlungen zu beteiligen. So wirkt die Mutter einer 6-jährigen Tochter in ihren Handlungen durchweg authentisch und sehr sympathisch.

Wie schon erwähnt, bekommt man bei der Beschreibung des Mörders problemlos eine Gänsehaut, so völlig emotionslos und kaltblütig agiert dieser. Gelegentlich widmet der Autor ihm auch das eine oder andere Kapitel und man merkt schnell, dass Esmes Gegner ein hochintelligenter, psychisch kranker Mensch ist, der es perfekt versteht, in der Menge unterzutauchen, um nicht aufzufallen und dem FBI immer mindestens einen Schritt voraus zu sein scheint.

Fazit: Auch wenn die Story nicht unbedingt neu ist, so gelingt es Joshua Corin problemlos einen mit seinem fesselnden und packenden Schreibstil an seinen temporeich und extrem spannenden Thriller zu binden und hierbei auch noch mit gut herausgearbeiteten Charakteren aufwarten kann.

Der Autor:
Joshua Corin ist in Warwick, Rhode Island, aufgewachsen und schreibt, seitdem er einen Stift halten kann. Nach Ausflügen in die Welt der Theaterstücke und Filmdrehbücher hat er sich nun auf Romane verlegt. Nebenbei arbeitet Corin weiter als Englisch- und Schauspiellehrer an einem College in Atlanta, Georgia, wo er gerade zum besten Dozenten des Campus gewählt worden ist. 

4 Kommentare:

  1. Du immer mit deinen tollen Rezis und Buchtipps. Irgendwann bin ich wegen dir gaaaanz arm... *g*

    LG
    Sabine

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    1. bekenne mich schuldig im Sinne der Anklage :))) Der Thriller wäre aber wirklich was für Dich!!
      LG Isabel

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