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Dienstag, 25. Oktober 2011

{Rezension} Schneller als der Tod von Josh Bazell

Verlag: Fischer Verlage
Übersetzer: Malte Krutzsch
Gebundene Ausgabe: 300 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 978-3100039125
Erscheinungsdatum: 03. März 2010
Preis: 18,95 €


Zur falschen Zeit am falschen Ort

Dr. Peter Brown arbeitet als Assistenzarzt in der Notaufnahme eines Manhattaner Krankenhauses. Was niemand weiß, früher war Peter Mitglied der Mafia und lebt heute in einem Zeugenschutzprogramm. Dummerweise wird eines Tages ein ehemaliges Mobster-Kollege eingeliefert und Peter ist der behandelnde Arzt. Seine neue Identität ist somit aufgeflogen und Peter muss alles unternehmen, damit der krebskranke Mafia-Kollege überlebt, denn nur dann wahrt er sein Geheimnis.

Nach und nach erzählt Josh Bazell, der seinen Protagonisten selbst seine Geschichte erzählen lässt, wie Peter erst zum Mafia-Mitglied und anschließend zum Assistenzarzt wurde. Dies ist in die laufende Geschichte durch unterschiedlich lange Rückblenden eingefügt.  Die Wechsel sind gut gelegt und sorgen auch für eine gewisse Spannung.

Der Sprachstil von Josh Bazell ist sehr direkt, bissig, schonungslos offen und durchweg mit richtig schwarzem Humor und medizinischen Begriffen durchsetzt.  Diese medizinischen Fachausdrücke wie auch andere Informationen erklärt der Autor mit reichlich Fußnoten, die jedoch mit der Zeit den Lesefluss etwas hemmen, mit dem Ergebnis, dass ich sie teilweise überhaupt nicht mehr gelesen habe.  Und seine Beschreibungen des Alltags eines Arztes in einem amerikanischen Krankenhaus lässt einen nur wünschen, niemals dort eingeliefert zu werden.

Sein Protagonist Peter wirkt stellenweise ziemlich gefühlskalt und abgebrüht, wenn er beispielsweise über die verschiedenen Morde während seiner „Mafia-Karriere“ berichtet, zeigt aber auch einen durchaus zu Gefühlen neigenden Menschen. Um seinen stressigen Alltag im Krankenhaus durchzustehen, schiebt sich Peter auch immer mal wieder Tabletten ein, um dem ganzen Druck standzuhalten. Dies fand ich dann doch etwas klischeehaft.

Fazit: Ein durchaus gelungenes Debüt und wenn man einen direkten, zynischen Schreibstil mag, liegt man bei der unterhaltsamen und auch recht spannenden Story genau richtig.


1 Kommentar:

  1. Ein absolut erstaunliches Buch! Nur ganz wenige Autoren schreiben so rasant, überraschend und spannend. Ich konnte das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis ich durch war (meine Rezension gibt's hier: http://www.leselink.de/buecher/thriller-buecher/schneller-als-der-tod.html), und das, obwohl ich eigentlich kein Krimi-Fan bin. Dennoch eine absolute Empfehlung für alle, die gerne "action"-reiche Romane mögen.

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