Verlag: MIRA Taschenbuchverlag
Übersetzer: Alexa Christ
Taschenbuchausgabe: 352 Seiten
Genre:
Amerikanischer Psychothriller
ISBN: 978-3899419399
Erscheinungsdatum:
Oktober 2011
Preis: 8,99 €
Mein Sohn ist unschuldig …
… hiervon ist die Anwältin Danielle Parkmann felsenfest überzeugt. Doch
alles spricht gegen den 16-jährigen Max. Da Max an Autismus leidet und
selbstmordgefährdet ist, lässt Danielle ihren Sohn in die berühmte Maitland-Klinik
einweisen, um ihm dort die beste Behandlung zukommen zu lassen. Kaum in die
Klinik eingewiesen, wird Max‘ Verhalten immer aggressiver. Eines Tages findet
Danielle ihren Sohn ohnmächtig und blutüberströmt in einem Patientenzimmer. Neben
ihm liegt die grausam zugerichtete Leiche eines anderen Patienten und Max hält
die Tatwaffe in der Hand.
Antoinette van Heugten lässt ich anfangs viel Zeit, um einen das
Verhältnis zwischen Max und Danielle zu beschreiben. Danielle ist eine
erfolgreiche Anwältin, steht kurz vor der Partnerschaft in einer renommierten
Kanzlei und findet dennoch immer noch
genug Zeit, um sich liebevoll um ihren hochintelligenten, autistischen Sohn zu
kümmern. So ist es für sie auch keine Frage, Max in der berühmten
Maitland-Klinik umfassend untersuchen zu lassen. Doch mit der Aufnahme von Max in die
psychiatrische Klinik beginnt für Beide ein wahrer Alptraum.
Und hier fängt der Psychothriller auch an, seinem Namen alle Ehre zu
machen. Zwar sind die ersten rund 70 Seiten unterhaltsam aber wenig spannend,
jedoch ist die Vorstellung der Charaktere und das Verhältnis von Danielle und
Max zueinander wichtig, um deren späteres Verhalten, gerade von Danielle,
besser zu verstehen. Denn Danielle entwickelt sich im Verlauf des Thrillers im
wahrsten Sinne des Wortes zu einer Löwin, die mit allen Mitteln um ihren autistischen
Sohn kämpft. Absolut davon überzeugt, dass Max unschuldig ist, setzt sie
wirklich alles daran, dies zu beweisen ohne Rücksicht auf sich selbst. Diese
feste Überzeugung lässt auch einen als Leser daran zweifeln, ob Max die Tat
wirklich begangen hat. Doch wer soll es sonst gewesen sein? Alles, aber auch
wirklich alles spricht für Max als Täter.
Danielle z
ur Seite stellt die Autorin ihr den überaus sympathischen
Rechtsanwalt Tony Sevillas, den Danielle mit ihrer Sturheit oft an den Rand der
Verzweiflung treibt. Als privater Ermittler fungiert der pensionierte Detective
John Doaks. Dieser kratzbürstige, grantige, launische und doch so herzensgute
Kerl, der eigentlich die meiste Zeit nur am Fluchen ist, heitert die
beklemmende Atmosphäre öfter einmal auf.
Die Story entwickelt sich von Anfang an sehr rätselhaft, jeder noch so
kleinen Spur wird nachgegangen und man ist immer auf dem gleichen Wissensstand
wie Danielle, Tony und Doaks. Sehr eindringlich, durchaus auch einmal emotional
und flüssig erzählt Antoinette van Heugten ihren Psychothriller, der sich
äußerst komplex entwickelt. Die Spannung baut sich hierdurch kontinuierlich auf
bis sie im letzten Drittel wirklich auf absolut hohem Niveau liegt. Da die
Autorin selbst lange Jahre als Anwältin gearbeitet hat und Erfahrungen mit
autistischen Kindern hat, wirken die entsprechenden Szenen im Buch auch absolut
authentisch, ohne hierbei jetzt zu sehr juristisch oder medizinisch zu werden.
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