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Dienstag, 20. September 2011

{Rezension} Die Tore der Geister von Mara Volkers


Verlag: Piper Verlag 
Taschenbuchausgabe: 464 Seiten
Genre: Mystery-Thriller
ISBN: 978-3492268059
Erscheinungsdatum: Oktober 2011
Preis: 12,95 €


Der Menschheit droht der Untergang

Ein fehlgeschlagenes Experiment mit einem amerikanischen Satelliten leitet einen Sonnensturm auf die Erde. Die Energiewelle sorgt für das absolute Chaos. Keine elektronischen Geräte funktionieren mehr, Autos bleiben stehen, Flugzeuge stürzen vom Himmel. Doch wäre dies nicht schon schlimm genug, hat die Sonnenergie dafür gesorgt, dass sich die Tore der Geister drohen zu öffnen. Auf jedem Kontinent befindet sich ein solches Tor und die Dämonen warten bereits darauf, sich an den Menschen zu rächen. Die Hexe Manuela ist die Einzige, die durch ihre magischen Fähigkeiten die Kraft besitzt, zusammen mit anderen Begabten die Menschheit vor dem Untergang zu retten. Doch es gibt nur wenig Begabte, die ihr helfen könnten und die Zeit läuft gnadenlos ab.

Mara Volkers ist es gelungen, Komponenten aus Magie, Religion, Thriller, Mystery- und Endzeitstimmung geschickt zu einem rasanten, temporeichen Roman zu verbinden. Zwar ist das Ende der Story schon recht bald vorhersehbar, doch der Weg dahin gestaltet sich äußerst abwechslungsreich und spannend.

Anschaulich und durchaus realistisch schildert sie in einer flüssigen, leicht verständlichen, einfachen Sprache das Leben der Menschen nach dem Sonnensturm. Fließendes Wasser, Strom und alles, in dem sich elektronische Bauteile befinden, funktioniert nicht mehr. Einziges Fortbewegungsmittel sind Pferde, Oldtimer-Autos und die eigenen Füße. Die Menschheit sieht sich um rund 100 Jahre in der Zeit zurückversetzt. Und schnell bricht das Chaos aus, die Regierung in München reagiert sehr schleppend auf die Veränderungen und machtbesessene Politiker versuchen, ihre Vorteile aus der Katastrophe zu ziehen. Plünderungen, Raub, Mord und Vergewaltigungen gehören schon nach kurzer Zeit zur Tagesordnung. Geld zählt nicht mehr, wer genug Lebensmittel und Getränke hat, kann sich glücklich schätzen. Erschwerend kommt auch noch hinzu, dass sich die Wetterverhältnisse rapide ändern, ein andauernder Ascheregen verdunkelt die Erde und lässt die Temperaturen auf Minuswerte fallen.

Doch Manuela Rossner, eine junge Hexe aus München, ahnt, dass noch eine viel schlimmere Katastrophe der Menschheit droht. Mithilfe ihrer magischen Fähigkeiten erkennt sie schnell, dass sich die Tore der Geister in kürzester Zeit öffnen werden und sich eine Heerschar von Geistern auf der Erde verbreiten wird, die nichts Gutes im Sinn haben. Zusammen mit Pater Fabian, einem Exorzisten, der über geringe magische Fähigkeiten verfügt, versucht sie alles, die Tore wieder umzupolen. Die magischen Fähigkeiten und auch die Geistreisen, die Manuela unternimmt, um sich ein Bild von der Katastrophe und den Geistertoren zu machen, schildert die Autorin wie selbstverständlich und sehr anschaulich.

Im Fokus des Mystery-Thrillers liegen die Erlebnisse der jungen Hexe Manuela, die Mara Volkers als eine hilfsbereite, selbstkritische, positiv denkenden Frau beschreibt, die aber durchaus auch an ihren Fähigkeiten zweifelt und unter Stress gerne einmal grantig reagieren kann. Ihr Gegenpart ist Pater Fabian. Der Exorzist zweifelt aufgrund der Katastrophe an sich, an dem Gelingen des Unterfangens und an seinem Glauben an Gott. Immer wieder kommt es so zu kleinen Kabbeleien zwischen Manuela und dem Pater, was die düstere Stimmung oft etwas lockert. Eine weitere Mitwirkende ist Pater Fabians Tante Lieselotte, die gute Seele des Teams, die alle mit ihrem mütterlichen Verhalten unterstützt und umsorgt.

Fazit: Ein gelungener Genre-Mix mit einer fesselnd und temporeich erzählten Story, die jedoch recht bald vorhersehbar wird, was der Spannung jedoch keinen Abbruch tut und noch mit einem rasanten Ende aufwarten kann.

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