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Dienstag, 12. Juli 2011

{Rezension} Der Todeszauberer von Vincent Kliesch

Verlag: Blanvalet Verlag
Taschenbuchausgabe: 352 Seiten
Genre: Deutscher Thriller
ISBN: 978-3-442-37493-9 
Erscheinungsdatum: 18. April 2011
Preis: 8,99 €

Die Magie des Todes

Am Havelufer wird die verstümmelte Leiche einer jungen Frau angeschwemmt. Schnell ist Hauptkommissar Julius Kern klar, dass hier der „Schläfenmörder“ wieder zugeschlagen hat. Bereits 17 Frauen in ganz Deutschland starben durch seine Hände. Unterstützung erhält Kern durch die bayerische Profilerin Eva Kuhn, die den Fall bereits seit längerer Zeit bearbeitet. Und auch von ungeahnter Seite erhält Kern Unterstützung: Sein Erzfeind Tassilo Michaelis besitzt ganz offensichtlich Informationen, welche die Identität des Täters preisgeben könnte. Doch natürlich erwartet Tassilo im Gegenzug etwas von Kern.

Schon früh stellt einem Vincent Kliesch seinen Mörder samt seiner Identität vor. Was mich jetzt eigentlich nicht unbedingt groß stört, denn ein spannendes Katz-und-Maus-Spiel zwischen Täter und Polizei kann auch sehr gut inszeniert werden. Allerdings liegt dieses Mal der Schwerpunkt weniger auf der Ermittlungsarbeit, sondern auf dem Privatleben der Mitwirkenden.

So geht der Autor sehr intensiv auf den Serienmörder ein und schnell stellt man fest, dass sein Grund zum Töten wieder einmal in der schweren Kindheit zu finden ist. Zusätzlich wird man auch ziemlich ausführlich über das Privatleben von Julius Kern informiert, dem wieder einmal eine Ehekrise bevorsteht, als Tassilo auf der Thrillerbühne erscheint. Und wäre dies an Problemen nicht schon genug, macht ihm auch noch die neue Kollegin aus München schöne Augen und versucht ganz offensichtlich, ihn zu verführen, obwohl sie genau weiß, dass Kern offensichtlich glücklich verheiratet ist. Irgendwie war mir das alles ein wenig zu viel des Guten. Ich mag es ja immer, wenn ein wenig auf die Psyche des Mörders eingegangen wird und man auch etwas über das Privatleben der Ermittler erfährt, hierbei darf aber der eigentliche Fall nicht aus den Augen verloren gehen.

Und dies ist meiner Meinung hier der Fall. Zwar entwickelt sich die Story anfangs wirklich sehr spannend und der flüssige und lockere Schreibstil von Vincent Kliesch sorgt auch dafür, dass man den Thriller in einem Rutsch durchlesen kann, aber irgendwie flacht die Spannung zwischendurch immer wieder ab und zwar dann, wenn zu ausführlich auf die einzelnen Mitwirkenden eingegangen wird.  Zum
Schluss zieht der Thriller noch einmal richtig an und der Showdown ist wirklich gelungen. Allerdings ist die Story in den Grundzügen auch vorhersehbar und überrascht mit der Lösung jetzt auch nicht wirklich.

Auch haben mich die anfangs ständigen Rückblicke zu „Die Reinheit des Todes“ manchmal gestört. Klar waren diese teilweise nötig, da Tassilo Michaelis ja bereits bei diesem Thriller eine maßgebliche Rolle gespielt hat, aber sie haben auch immer wieder den Spannungsfluss gestört.

Die Charaktere beschreibt der Autor recht detailreich. So bleiben einem auch die Beweggründe von Tassilo lange im Dunkeln und seine Figur finde ich die Gelungenste des Thrillers. Etwas blass fand ich dagegen Julius Kern. Er wirkt mir dieses Mal einfach zu brav, zu durchschnittlich und sein geniales Ermittlungstalent blitzt viel zu wenig auf.

Fazit: Ein recht spannender Thriller mit einer interessanten Story, der jedoch zu viel Wert auf die Gefühlswelt der Mitwirkenden und zu wenig den Focus auf die Ermittlungsarbeit legt.

8 Kommentare:

  1. Eine schöne Rezension. "Die Reinheit des Todes" steht schon auf meiner Wunschliste. Wenn dieser mir gefällt, kaufe ich auch den Todeszauberer. LG Diti

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  2. Tolle Rezi, ich freue mich auch schon auf das Buch, was eines meiner nächsten sein wird.
    L.G.
    Sabine

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  3. Hallo Ihr Zwei,

    "Reinheit des Todes" ist richtig klasse und sollte auch unbedingt gelesen werden, bevor Ihr mit "Todeszauberer" anfangt, den ich nicht ganz so gut fand. Aber in jedem Fall ist er lesenswert.

    LG Isabel

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  4. Ich fand die "Reinheit des Todes" auch sehr gut. Hatte gehofft, der "Todeszauberer" wird genauso werden... jetzt bin ich zwar etwas skeptisch, bin aber mal gespannt, wie er mir gefallen wird.

    LG Bianca

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  5. Hallo liebe Isabel!

    Dank deiner informativen Rezi bin ich nun sehr unsicher, ob sich "Der Todeszauberer" lesen soll und dann enttäuscht bin. Eigentlich hätte ich erwartet, das der Autor in Sachen Spannung und Schreibstil an den Vorgänger anknüpft...

    LG, Sabine

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  6. Hallo Sabine,

    "Der Todeszauberer" ist in jedem Fall lesenswert. Vielleicht waren meine Erwartungen auch einfach zu hoch nach dem 1. Band, da dies eindeutig spannender war und ich es ja kaum aus der Hand legen konnte. Das ist mir beim 2. Band jetzt nicht passiert, trotzdem hat es mir gut gefallen.

    Ich schicke Dir liebe Grüße,
    Isabel

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  7. Jedenfalls ist das Buch jetzt für mich kein must have mehr, das ich unbedingt gleich lesen muss. DANKE!

    Lg, Sabine

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  8. Die Reinheit des Todes liest sich wie ein James Patterson Roman. Absolut Weltklasse! Kann es kaum erwarten, das zweite Buch zu lesen. Mfg Uli

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