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Sonntag, 20. Februar 2011

{Rezension} Der Ahnhof von Joachim Rangnick

Verlag: List Verlag 
Taschenbuchausgabe: 288 Seiten
Genre: Deutscher Krimi 
ISBN: 3548609929 
Erscheinungsdatum: 01. Dezember 2010
Preis: 8,95€

Welches Geheimnis verbirgt der alte Hof?

Anfang des 20. Jahrhunderts: Auf dem Korbach-Hof herrscht Gewalt und Herzlosigkeit vor und in diese Umgebung kommt der 7-jährige Josef, um sich dort als Hütejunge zu verdingen. Nicht lange dauert es bis Josef spurlos verschwindet, angeblich nach Amerika ausgewandert. Doch daran mögen seine Eltern nicht glauben. Die heutige Zeit: Die resolute Haushälterin Mathilde ist auf dem Weg zu einem Hof, den ihre Großbase zusammen mit ihrem Mann kaufen möchte. Eigentlich hat die 69-jährige hierzu ja überhaupt keine Lust, doch leider hat sie bei dem Wort Nein ein Problem und somit ist sie jetzt per Auto unterwegs zum Korbach-Hof in Urlau. Als sie auf dem Hof angekommen ist, empfindet Mathilde ein bedrohliches Gefühl, das sich nicht erklären lässt. Dessen ungeachtet begibt sie sich auf Besichtigungstour über den Hof, nur um feststellen zu müssen, dass sich hier etwas ganz Schreckliches ereignet haben muss. Ihre Warnungen nehmen Daniela und Jacob nicht ernst und kaufen den Hof, was sie schon bald bereuen werden.

Sehr unterhaltsam und mit einem guten Schuss Humor ist der Schreibstil von Joachim Rangnick versehen und so entwickelt sich der Krimi auch durchweg als recht unterhaltsam. Zumal er seine Geschichte mit einem ordentlichen Schuss Lokalkolorit spickt und oft in den Allgäuer Dialekt fällt, was jedoch stellenweise recht schwer verständlich ist, da der Autor in ziemlich breites Allgäuerisch fällt.

Allerdings lässt die Spannung lange auf sich warten und ist dann auch eher nur mäßig vorhanden. Der Autor geht eher mehr auf das Leben im Allgäu, das Privatleben seiner Protagonisten und der Sagenwelt oder besser gesagt dem Aberglauben der Menschen im Allgäu ein. Dies verknüpft er zwar zur einer unterhaltsamen Geschichte, Krimicharakter hat diese jedoch eher weniger, zumal sie auch lange im Voraus schon vorhersehbar ist. So kann sie leider auch nicht mit überraschenden Wendungen aufwarten. 

Mathilde wohnt als Haushälterin zusammen mit dem Journalisten Robert Walcher und dessen 17-jähriger Adoptivtochter Irmi auf dem Walcher-Hof. Das Verhältnis von Vater und Tochter ist herzlich, ein wenig bissig und man merkt sofort, dass die Beiden sehr gut miteinander auskommen, auch wenn Walcher so die eine oder andere Macke zu haben scheint und ihn die kesse und naseweise Irmi deswegen als Einzeller bezeichnet, wogegen sich Walcher natürlich vehement wehrt. Auch Mathilde fühlt sich deutlich wohl bei den Beiden und geht ihrer Arbeit mit viel Freude nach. Das alles wirkt sehr lebendig erzählt, doch bleiben seine Protagonisten seltsam blass, irgendwie nicht richtig greifbar.


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