Startseite

Samstag, 19. Februar 2011

{Rezension} Totenkammer von Nancy Grace

Verlag: Blanvalet Verlag
Übersetzer: Carsten Mayer
Taschenbuchausgabe: 448 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 3442376297
Erscheinungsdatum: 15. November 2010
Preis: 8,99 €


Im Visier eines Killers

Erfolgreich gelingt es der jungen Staatsanwältin Hailey Dean den Serienmörder Clint Burrell Cruise zu überführen, obwohl dessen Rechtsanwalt mit allen Mitteln kämpft, um seinen Mandanten frei zu bekommen. Nachdem die Geschworenen Cruise zum Tode verurteilen, bricht Hailey alle Brücken in Atlanta hinter sich ab und zieht nach New York, um dort als Psychiaterin zu arbeiten und über den Tod ihre Verlobten hinwegzukommen. Eines Tages ist das ruhige Leben von Hailey jedoch vorbei, als eine ihrer Patientinnen ermordet wird, genauso wie damals vom Serienmörder Cruise. Hailey  gerät nicht nur bald in das Visier des Mörders, sondern auch die Polizei hat plötzlich großes Interesse an ihr.

Schnell stellt man fest, dass der Story ein fundiertes Wissen juristischer Abläufe zugrunde liegt und dies ist auch nicht verwunderlich, wenn man weiß, dass Nancy Grace selbst als Staatsanwältin arbeitete. Ihre Erfahrungen bei der Verbrechensbekämpfung hat die Autorin informativ und immer unterhaltsam in ihren Thriller eingearbeitet.  Und auch der Thriller an sich entwickelt sich sehr komplex und bezieht sich nicht nur auf die Story von Hailey und dem Serienmörder, sondern hierbei spielen viele weitere Faktoren wie Erpressung, Spekulation, Intrigen wie auch die Arbeit von Umweltaktivisten mit hinein. Diese unterschiedlichen Handlungsstränge, die anfangs so offensichtlich nichts mit Hailey und ihrem letzten Fall zu tun haben, verknüpfen sich am Ende zu einer logischen und kompakten Story.

Diese verschiedenen Erzählstränge  wechseln recht schnell und dies natürlich immer genau an der spannendsten Stelle. So ist von Anfang an ein recht hohes Tempo in dem Thriller und die Spannung schon einmal etwas aufgebaut, die jedoch zwischendurch immer wieder etwas abnimmt. Dies ist bedingt dadurch, dass sich die Autorin anfangs Zeit lässt, diese unterschiedlichen Handlungsstränge aufzubauen und sich entwickeln zu lassen.

Ab etwa der Mitte zieht der Thriller richtig an und ab da hat man wirklich kaum noch eine Chance, das Buch aus der Hand zu legen. Jedoch ist der Weg dahin bei weiten nicht langatmig, sondern immer unterhaltsam erzählt, dafür sorgt auch der flüssige Schreibstil von Nancy Grace. Allerdings ging es mir zum Schluss dann doch etwas zu schnell, obwohl alle offenen Fragen geklärt werden. Jedoch kam mir bei einem Handlungsstrang die Lösung dann doch etwas zu einfach vor, wo sich dieser doch im Lauf der Story sehr komplex entwickelt hatte.

Sehr einfühlsam, ohne hierbei zu übertreiben, schreibt die Autorin über die Gefühle von Hailey, die auch nach vielen Jahren immer noch nicht über den Tod ihres Verlobten hinweggekommen ist. Mehr oder weniger erfolgreich versucht sie immer wieder den abendlichen Unternehmungen ihrer Freundin Dana entgegenzuwirken, denn diese ist der festen Überzeugung, dass Hailey viel mehr unter Menschen gehen sollte. Doch die ambitionierte Psychiaterin ist lieber für sich und beschäftigt sich intensiv mit ihren Patientinnen. Wobei sie bei vielen von ihnen auch freundschaftliche Gefühle entgegenbringt und sich sehr bemüht, ihnen zu helfen. Umso schwerer trifft es sie dann natürlich, als einer ihrer Patientinnen ermordet wird.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen