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Montag, 14. Februar 2011

(Leseeindruck) Blaue Augen von Joanne Harris



Verlag: List Verlag
Gebundene Ausgabe: 352 Seiten

Genre: Englischer Thriller
ISBN: 9783471350539

Erscheinungsdatum: 11. März 2011
Preis: 19,99 €


Die Farbe von Mord ist Blau

In seinem Internetblog erzählt ein Mann von seinem Leben, mal öffentlich, mal mit eingeschränktem Zugang. Und was dem Leser dort geboten wird ist wahrlich nicht leicht zu verdauen.

So kommt er als Vierjähriger das erste Mal bewusst mit dem Tod in Berührung, der Trost seiner Mutter ist ihm sicher, war es doch auch ihrer Sicht nur ein Unfall, doch der Junge weiß es da schon besser.  Er ist Mutters Liebling, denn in ihren Augen ist er etwas Besonderes im Gegensatz zu seinen beiden Brüdern und dies zeigt sie ihm auch deutlich. Erschreckend zu lesen ist auch, mit welcher Gleichgültigkeit er später als erwachsener Mann über den Unfalltod seines Bruders Nigel hinweggeht. Wie er der Polizei Gefühle vorgaukelt, nur um keinen Verdacht zu erregen.

In dieser eindringlichen Art sind alle Blogeinträge während der Leseprobe gehalten. Allein diese Art zu schreiben bzw. eine Geschichte so zu erzählen, finde ich sehr originell, mal etwas ganz anderes, absolut zeitgemäß und vor allem ist es durchaus vorstellbar, dass es einen Blog in der Art tatsächlich in den Weiten des Internets geben könnte.

Bei dem Blogger handelt es sich um einen 42-jährigen Mann namens B.B. aus einem Ort namens Malbry. Ich war etwas erstaunt, als ich das Alter von B.B. las, da ich bei dem Schreibstil und der Erwähnung, dass er noch zu Hause bei seiner Mutter wohnt, an einen weitaus jüngeren Mann gedacht habe. So kann man sich täuschen. Allerdings lässt allein die gefühllose Beschreibung zum Tod seines Bruders, seine sonstigen Äußerungen auf seinem Blog, gerade auch in Bezug auf seine Mutter, mehr als vermuten, dass es sich bei B.B. um einen eindeutig gestörten Mann handeln muss oder irrt man sich hier ebenfalls wieder?

Der Schreibstil von Joanne Harris ist  flüssig und von Anfang extrem fesselnd, sodass ich praktisch von der ersten Seite an gebannt gelesen habe, obwohl eigentlich anfangs gar nicht so viel passiert. Man lernt erst einmal ein wenig B.B. kennen, der sich als völlig normal ansieht und auch von seiner Umwelt als solcher angesehen wird. Schließlich geht er einer geregelten Arbeit nach und trägt dort sogar Anzug und Krawatte.

So gestaltet sich die Leseprobe von Anfang an sehr originell und auch mysteriös. Man weiß nicht genau, woran man ist, um wen es sich bei B.B. handelt und vor allem, welche Geschichte er auf seinem Blog erzählen wird. Wenn der Thriller hält was die Leseprobe verspricht, ist Joanne Harris ein ungewöhnlicher und vor allem sehr spannender Thriller gelungen.

1 Kommentar:

  1. Das klingt echt toll! Und das Covr spricht mich auch total an. ;)

    LG, Sabine

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