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Dienstag, 24. August 2010

{Leseeindruck} Schlaf still von Kate White

Übersetzer: Rasha Khayat
Taschenbuchausgabe: 464 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 9783548282459
Erscheinungsdatum: 10. September 2010
Preis: 8,95 €




Ein geheimnisvoller Anruf

Eine Frau wacht mit rasenden Kopfschmerzen und einem metallischen Geschmack auf. Modriger Geruch umgibt sie. Befindet sie sich noch in einem Traum oder ist dies brutale Realität? Dann knarrt eine Tür und der Mörder ist auf dem Weg zu ihr. Nach dem kurzen Prolog wechselt die Geschichte zur Protagonistin Lake Warren. Diese kann sich nach vier düsteren Monaten endlich wieder über das Leben freuen und trifft sich mit ihrer Freundin Molly, denn ihre Scheidung steht kurz vor dem Abschluss und Lake glaubt, dies nun auch endlich überwunden zu haben. Molly freut sich zwar über die gute Laune ihrer Freundin, warnt sie allerdings auch vor Gefühlsschwankungen, die immer noch auftreten können.

Die beiden Frauen unterhalten sich vergnügt über Lakes  bevorstehendes erstes Date nach der Scheidung, über die Scheidung an sich und über Männer im Allgemeinen. So lernt man die 44-jährige Protagonistin und ihr Leben schon mal ein wenig kennen und so wird sie einem schon recht schnell sympathisch. Doch das vergnügliche Mittagessen mit ihrer neuen Freundin ist schneller beendet als gedacht, da Lake einen dringenden Anruf von ihrem Scheidungsanwalt erhält. Und Dringlichkeit ist auch geboten, denn Jack, Lakes Noch-Ehemann, fordert nun plötzlich das alleinige Sorgerecht für die beiden Kinder. Lake fällt aus allen Wolken und ist total geschockt und kocht vor Wut und Zorn. Ihr fiel der Gedanke schon schwer, die elfjährige Amy und den zwei Jahre jüngeren Will jedes zweite Wochenende ihrem Mann zu überlassen. Aber das Sorgerecht komplett zu verlieren, ist für Lake undenkbar. Und diese Wut und auch Hilflosigkeit vermittelt Kate White sehr nachvollziehbar.

Allerdings macht ihr Anwalt ihr große Hoffnungen, dass sie den Sorgerechtsstreit nicht verliert, denn schließlich hat die Marketingexpertin ihren beruflichen Erfolg zurückgeschraubt und kann sich meist ohne eine Nanny um die beiden Kinder kümmern. Im Gegensatz zu ihrem Noch-Ehemann, einem überaus erfolgreichen Geschäftsmann.  Jedoch rät ihr Anwalt Hotschkiss dringend, sich nicht mit Männern zu verabreden, sondern erst einmal ein Singleleben zu führen, um so genug Zeit für die Kinder zu haben und um Jacks Anwalt hier keine Angreiffläche zu bieten. Notgedrungen und wütend stimmt Lake zu.

Erschöpft verlässt Lake die Kanzlei ihres Anwalts und macht sich auf den Weg zu ihrem Appartement. Dort verbringt sie den ganzen restlichen Abend mit Nachdenken und so erfährt der Leser ein wenig über ihr Leben mit Jack und dem Ende ihrer Beziehung. Diese Zeilen sind verständlicherweise nicht besonders spannend, bringen einem aber Lake wieder ein wenig näher. Und hier zeigt sich auch, dass die Autorin fesselnd und unterhaltsam schreiben kann.

Doch ganz abrupt zieht die Spannung extrem an, denn bei Lake klingelt das Telefon. Am anderen Ende eine Frau, die fragt, ob dies der Anschluss der Familie Warren sei und ob Lake die Mutter von William Warren sei. Ohne Lakes angsterfüllte Frage, ob etwas mit ihrem Sohn passiert sei, zu beantworten, ist die Verbindung beendet und hiermit auch die Leseprobe.

Der Anfang des Thrillers ist wirklich geschickt mit seinen wechselnden Handlungssträngen gelegt. Zuerst ein äußerst spannender Prolog, bei dem der Leser weiß, dass hier mit Sicherheit mit einem Verbrechen zu rechnen ist, der Ausgang jedoch offen. Und auch in welchen Zusammenhang dieser zur restlichen Geschichte steht, ist noch völlig offen. Dann ein recht entspannender Handlungsstrang, in dem man schon ein wenig über die Protagonistin und ihr Leben erfährt und keine 10 Seiten später entwickelt sich die Story bereits zu einem spannenden Thriller. Diese Erzählweise wie auch die Inhaltsangabe des Buches versprechen einen äußerst spannenden und vor allem fesselnd und unterhaltsam erzählten Thriller.

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