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Dienstag, 12. Januar 2010

{Rezension} Sein Blut soll fließen von Ian Rankin


Verlag: Goldmann Verlag 
Übersetzer: Giovanni Bandini, Ditte Bandini
Taschenbuchausgabe: 544 Seiten
ISBN: 3442463742
Genre: Englischer Krimi
Erscheinungsdatum: 10. August 2009
Preis: 8,95 €


Wissenschaft zum Wohle der Menschheit?

Gordon Reeve lebt mit Frau und Sohn zurückgezogen in den schottischen Highlands. Als ehemaliges Mitglied einer SAS-Spezialeinheit fungiert er nun als Survival-Trainer und genießt das ruhige Leben mit seiner kleinen Familie. Eines Tages erhält er einen Anruf der Polizei von San Diego, die ihn darüber informiert, dass sein Bruder James Selbstmord begangen hätte. Fassungslos reist Reeve in die Staaten, um die Überführung des Leichnams zu regeln. Dort kommen ihm schnell Zweifel an der Selbstmordtheorie der Polizei und als er einen Bekannten von James trifft, ist schnell klar, dass sein als Journalist arbeitender Bruder hinter einer brandheißen Story her war, deren Veröffentlichung der mächtige Wirtschaftsboss Kosigin um jeden Preis zu verhindern versucht. Bei seinen Nachforschungen stößt Reeve mitten in ein Wespennest, die auch einen alten Feind auf den Plan rufen.

Ehe man es sich versieht, steckt man mitten in der Geschichte und der flüssige Schreibstil von Ian Rankin alias Jack Harvey macht es einem leicht, das Buch mehr oder weniger in einem Rutsch durchzulesen. Die Spannung baut sich quasi von der ersten Seite an auf und hält mühelos bis zum Ende an, wobei das Ende doch dann ziemlich rasch kommt und man sich hier gerne noch die eine oder andere Seite mehr gewünscht hätte. Bei der Story überwiegt eindeutig der Actionanteil, der stellenweise doch recht brutal beschrieben ist und meiner Meinung nach kommt hier der journalistische bzw. ermittelnde Part etwas zu kurz, trotzdem wird man von Anfang an hervorragend unterhalten.

Etwas verwundert war ich über das Thema des Buches, das hier grob zusammengefasst, etwas mit BSE und Pestiziden in Nahrungsmitteln zu tun hat. Als ich allerdings nachgelesen habe, dass das Buch im Original bereits 1995 erschienen ist, bei uns jedoch erst im August 2009 veröffentlicht wurde, war die Thematik des Thrillers verständlich.

Ian Rankin gelingt es wieder einmal hervorragend, einem schnell seinen Protagonisten näher zu bringen. Mühelos hat man sich bereits nach wenigen Seiten ein Bild von Gordon Reeve gemacht, den der Autor als einen einzelgängerischen, intelligenten und sturen Familienvater mit Gewissen beschreibt, der ungewollt sein ganzes Können als Ex-Mitglied einer SAS-Spezialeinheit abrufen muss, um gegen seine Gegner zu bestehen. Auch die anderen Charaktere können nicht ohne weiteres in die Schubladen Gut und Böse gepackt werden, sondern sind zwar je nach Figur sympathisch bzw. unsymphatisch angelegt, haben aber so viele Facetten in ihren Charakteren und stellenweise recht skurril dargestellt, dass sie einem immer wieder überraschen können.


Fazit: Freunde des grantigen Detective John Rebus kommen mit diesem Thriller nicht unbedingt auf ihre Kosten, wer jedoch die Bücher von Tom Cain oder Robert Ludlums Bourne-Serie mag, liegt hier genau richtig.


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