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Dienstag, 12. Januar 2010

{Rezension} Trigger von Wulf Dorn

Verlag: Heyne Verlag
Taschenbuchausgabe: 432 Seiten
ISBN: 3453434021
Genre: Deutscher Thriller
Erscheinungsdatum: 05. Oktober 2009
Preis: 9,95 €


Ein Psychothriller vom Feinsten

Dr. Ellen Roth ist Psychiaterin in der Waldklinik. Als ihr Freund Chris, ebenfalls Psychiater dort, in Urlaub fährt, bittet er Ellen, sich um eine seiner Patientinnen zu kümmern. Diese spricht immer wieder vom "Schwarzen Mann", vor dem sie scheinbar panische Angst hat. Als Ellen ihren Kollegen Marc um kollegiale Unterstützung bittet, ist die Frau plötzlich spurlos verschwunden und niemand von den Ärzten und des Pflegepersonals scheint sie zu kennen, obwohl sie sich schon mehrere Tage in der Klinik befunden haben muss. Da erhält Ellen einen Anruf von einem Unbekannten, der behauptet, der Schwarze Mann zu sein und die Patientin entführt zu haben. Er setzt Ellen eine Frist, um seine Identität herauszufinden. Sollte sie diese nicht einhalten, werden die Patientin wie auch Ellen sterben.

Ganz langsam und unterschwellig baut Wulf Dorn die Spannung in dem vorliegenden Psychothriller auf und ehe man es sich versieht, steckt man mitten in der Story, ohne Chance, das Buch vor dem Ende aus der Hand zu legen. Geschickt legt der Autor immer wieder neue Hinweise in Bezug auf die Identität des "Schwarzen Mannes" aus, sodass man sich bis zum Schluss hierüber nie sicher sein kann und auch sein Motiv bzw. Beweggründe bleiben im Dunkeln verborgen. So bleibt die Spannung während des gesamten Buches auf einem sehr hohen Niveau und legt sogar zum Ende hin noch mal rasant an Fahrt zu.

Auch die zwangsläufig gelegentlich anfallenden Fachbegriffe in Bezug auf psychiatrische Behandlungen und Diagnosen sind geschickt, informativ und niemals langatmig in die Story mit eingebaut. Zwischendurch beschreibt der Autor zwei, drei Traumszenen von Ellen, die mir anfangs etwas überzogen und unpassend vorkamen. Je länger man jedoch liest, umso mehr stellt man fest, dass diese Traumfrequenzen absolut in die Geschichte passen. So ist die komplette Story von Anfang an schlüssig, jedoch selten vorhersehbar und das Ende zwar absolut überraschend, jedoch auch logisch umgesetzt.

Durch seinen bildhaften, flüssigen Schreibstil gelingt es Wulf Dorn sehr gut, dem Leser ein Bild von seiner Protagonistin Ellen zu zeichnen und so erhält man schnell eine Vorstellung von bzw. einen Bezug zu dieser jungen, sympathischen und äußerst engagierten Psychiaterin. Nachvollziehbar und einfühlsam beschreibt er ihre Gefühle und Zweifel wie auch ihre eigene Unsicherheit gegenüber ihren Kollegen/Bekannten. Durch die Psychospielchen des Schwarzen Mannes weiß sie oft nicht mehr, wem sie noch vertrauen kann. So bleiben zwangsläufig die weiteren Charaktere des Psychothrillers stellenweise undurchsichtig, wobei die Figur von Marc Behrendt sehr symphatisch beschrieben ist und man genau wie Ellen am zweifeln ist, ob hier der Schein trügt.

Fazit: Wer die Thriller von Sebastian Fitzek mag, liegt bei Wulf Dorns Thrillerdebüt genau richtig

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