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Donnerstag, 4. Juni 2009

{Rezension} Schattenschwester von Simone van der Vlugt


Verlag: Diana Verlag  
Übersetzer: Eva Schweikart
Gebundene Ausgabe: 368 Seiten
ISBN: 3453290348
Genre: Europäischer Thriller / Niederlande
Erscheinungsjahr: 2007
Preis: 19,95 €


Trügt hier der Schein?

Die junge Gesamtschullehrerin Marjolein wird eines Tages während des Unterrichts von einem ihrer Schüler mit dem Messer bedroht. Da die Schule mit schwindenden Schüleranmeldungen zu kämpfen hat und einen Skandal vermeiden möchte, zeigt Marjolein auf Wunsch des Rektors den Schüler Bilal nicht an. Bilal wird von der Schule verwiesen, was ihn jedoch nicht daran hindert, Marjolein privat weiterhin zu bedrohen. Kurze Zeit später wird Marjolein ermordet aufgefunden und der Verdacht fällt sofort auf Bilal. Doch war er wirklich der Täter oder hat noch eine andere Person einen Grund, die junge Lehrerin zu ermorden.

Wie einen Paukenschlag lässt Simone van der Vlugt ihren Psychothriller mit der Messerattacke beginnen. Man ist sofort mitten in der Geschichte, ohne jede Chance, dieser bis zum Ende des Buches wieder zu entkommen. Äußerst interessant sind die beiden Erzählstränge. Zum einen erzählt Marjolein bis zu ihrer Ermordung die Geschichte, zum anderen berichtet Marlieke (ihre Zwillingsschwester) das Leben nach Marjolein s Tod weiter. Und dies immer wieder im Wechsel, sodass die Geschichte ständig zwischen Vergangenheit und Gegenwart wechselt, bis zum Ende alles zusammenläuft.

Auch wenn man bereits nach ein paar Seiten mit dem Mord von Marjolein konfrontiert wird, schaffen es die ständigen Perspektivwechsel mühelos, die Spannung hoch zu halten und zum Ende hin zieht der Thriller noch einmal richtig rasant an, sodass man kaum noch in der Lage ist, das Buch zur Seite zu legen.

Die Zwillinge Marjolein und Marlieke nehmen für den Leser sehr schnell Konturen an und die Autorin versteht es hervorragend, ihnen binnen kurzer Zeit ein Profil zu geben. Interessant ist auch der Perspektivwechsel zwischen den charakterlich völlig unterschiedlichen Zwillingsschwestern dargestellt, hierdurch erhält man schnell einen Einblick in ihre Gefühle zueinander. Die restlichen Personen sind ebenso facettenreich und glaubwürdig beschrieben und bei einigen scheint nicht immer alles so zu sein wie man zuerst annimmt. Hierdurch ist man bis zum Schluss immer wieder unschlüssig über Motiv und Mörder, was den Spannungsbogen auf hohem Niveau hält.

Fazit: Simone van der Vlught ist mit "Schattenschwester" ein brillant geschriebener Psychothriller gelungen, der seine Leser bis zum Ende der Geschichte in Bezug auf Tatmotiv und Mörder im Dunkeln stehen lässt.

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