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Freitag, 5. Juni 2009

{Rezension} Die Totengräberin von Sabine Thiesler



Verlag: Heyne Verlag 
Gebundene Ausgabe: 512 Seiten
ISBN: 3453432754
Genre: Deutsche Thriller
Erscheinungsjahr: 2009
Preis: 19,90 €




Durch Zufall erfährt die Apothekerin Magda, dass ihr Mann Johannes sie mit einer anderen Frau betrügt und schwört Rache. Kurz danach reisen Beide in ihr Sommerhaus in die Toskana. Johannes hat Magda seinen Seitensprung gebeichtet und erklärt, dass er beendet ist und er weiterhin mit ihr leben möchte. Doch für Magda ist dies unmöglich. Kurz nach der Ankunft vergiftet sie ihren Mann und vergräbt ihn im Kräutergarten. Obenauf pflanzt sie ein Olivenbäumchen. Im Dorf erzählt sie, dass ihr Mann einen Freund in Rom besuchen wollte und als dieser verständlicherweise nicht zurückkehrt, erstattet sie eine Vermisstenanzeige, um so den Mord zu vertuschen. Doch ist die Leiche im Kräutergarten sicher vergraben?

Sehr schnell wird während des Lesens ersichtlich, dass Magda seelische Probleme haben muss, so wie sie mit der Ermordung ihres Mannes umgeht. Und nach und nach erfährt man auch die Hintergründe dafür. Aber auch, wenn sich die Geschichte viel mit dem Gefühlsleben von Magda beschäftigt, bleibt ihre Figur blass und konturenlos. Man findet einfach keinen Bezug zu ihr, um sich in sie hinein fühlen zu können. Auch bei den weiteren Personen bleiben deren Charaktere eher oberflächlich und farblos.

Anfangs hat man noch das Gefühl, dass der Mord von Magda minutiös geplant und vorbereitet ist, doch sehr schnell wird klar, dass dem beileibe nicht so ist und sie oft versucht, den Mord einfach zu verdrängen. Auch ist das Verhalten von Lukas (dem Schwager von Magda, der ihr in der Toskana bei der vermeintlichen Suche nach Johannes hilft) in meinen Augen völlig unverständlich und wirkt konstruiert, damit sie in die Geschichte passt.

Spannung baut sich anfangs recht schnell auf und man denkt: echt klasse, was für eine tolle Idee für einen Psychothriller. Aber so schnell sich die Spannung aufbaut, so schnell fällt sie auch wieder und plätschert dann mehr oder weniger nur so dahin. Man erfährt zwar immer mehr über die Gründe für das Handeln von Magda und es gibt auch einige heikle Szenen in Bezug auf den Ort, an dem die Leiche versteckt ist, aber selbst dies ist auch nicht wirklich spannend beschrieben. Genauso wenig sind auch einige Handlungen einfach nicht nachvollziehbar bzw. unlogisch.

Fazit: Ein mäßig spannender Psychothriller, der über Strecken hinweg nicht nachvollziehbar ist und aus dessen Grundidee man mehr hätte machen können.

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