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Mittwoch, 3. Juni 2009

{Rezension} Die 10. Symphonie von Josef Gelinek


Übersetzer: Johanna Wais
Gebundene Ausgabe: 432 Seiten
ISBN: 342666352X
Genre: Mystery Roman
Erscheinungsdatum: 02. April 2009
Preis: 14,95 €


Auf den Spuren Beethovens

Der junge spanische Musikwissenschaftler Daniel Paniagua erhält von seinem Chef eine Einladung zu einem bemerkenswerten Konzert. Der berühmte Dirigent Ronald Thomas wird aus Fragmenten des Anfangs der 10. Symphonie Ludwig van Beethovens, die er zu einer Komposition zusammengeführt hat, in Madrid ein Konzert geben. Am nächsten Tag wird Ronald Thomas enthauptet in einem Park aufgefunden. Spuren an der Leiche weisen darauf hin, dass Thomas Tod etwas mit der 10. Symphonie zu tun hat und Daniel als Beethoven-Experte wird mit in die Ermittlungen eingebunden. Sehr schnell gelangt Daniel zu der Überzeugung, dass er an dem Abend nicht eine Komposition von Thomas mit Fragmenten von Beethoven gehört hat, sondern dass die ganze Komposition das Werk Beethovens ist und der tote Dirigent anscheinend in deren Besitz gekommen ist. Eine fieberhafte Suche nach dieser angeblich nicht existierenden Symphonie beginnt, an der natürlich noch Andere größtes Interesse haben.

Man merkt sofort, dass es sich bei dem Autor um einen Musikwissenschaftler und Beethoven-Experten handelt, der sich des Pseudonyms Joseph Gelinek bedient, der zu Beethovens Zeiten als ein bekannter Klavierlehrer galt. Allerdings sind diese Informationen rund um Beethoven und der klassischen Musik sehr geschickt und verständlich in die Geschichte eingearbeitet, ohne hierbei belehrend oder detailverliebt zu sein, sondern durchaus interessant und informativ, auch für Leser, die sich nicht für Klassische Musik und Beethoven interessieren.

Sein sehr lockerer, flüssiger und lebendiger Schreibstil fesselt einen schon nach kurzer Zeit an das Buch und die Spannung wird kontinuierlich aufgebaut und hält problemlos bis zum Ende des Thrillers. Die Wechsel der verschiedenen Erzählstränge sind dramaturgisch gut gesetzt, sodass keine Längen entstehen.

Seinen Protagonisten Daniel beschreibt der Autor als einen jungen Beethoven-vernarrten Musikwissenschaftler, der immer knapp bei Kasse ist, sein Motorrad liebt und eine ziemlich komplizierte Beziehung zu seiner Freundin hat. Dies stellt J. Gelinek sehr lebendig und facettenreich dar, sodass Daniel einem sofort sympathisch ist. Die anderen Figuren nehmen ebenfalls schnell Konturen an, haben Ecken und Kanten und einige sind äußerst rätselhaft beschrieben, was neugierig macht und zum Weiterlesen reizt.


Auch für Nicht-Beethoven-Fans ist dieser Thriller durchaus lesenswert, da hier ein interessantes Thema originell und spannend umgesetzt wurde, ohne sich dabei blutrünstiger Szenen und vieler Morde bedienen zu müssen.

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