Startseite

Montag, 7. Juni 2010

{Rezension} Der Augensammler von Sebastian Fitzek

Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
ISBN: 3426198517 
Genre: Deutscher Thriller
Erscheinungsdatum: 01. Juni 2010
Preis: 16,95 €



Verstecken spielen

Schon seit Monaten werden in Berlin immer wieder Mütter ermordet und deren Kinder entführt. Dem Vater bleiben genau 45 Stunden und 7 Minuten Zeit, sein Kind wieder zu finden, was bisher noch nie gelungen ist. Immer findet man kurz nach Ablauf des Ultimatums das getötete Kind, dem das linke Auge fehlt. Die Arbeit der Kripo Berlin war bisher erfolglos. Der ehemalige Polizeibeamter und heutige Reporter Alexander Zorbach verfolgt die Taten des Augensammlers aufmerksam und berichtet regelmäßig darüber. An einem Dezembermorgen schlägt der Augensammler wieder zu und Zorbach ist als erster Reporter vor Ort. Als dann auch noch die blinde Therapeutin Alina Kontakt mit ihm aufnimmt, muss Zorbach bald feststellen, dass er stärker in den Fall eingebunden ist, als im lieb ist und der Countdown läuft erbarmungslos ab. Ein Wettlauf um das Leben der versteckten Kinder beginnt.

Sebastian Fitzek lässt in seinem neuesten Psychothriller nicht nur seinen Protagonisten Alexander Zorbach zu Wort kommen, sondern schildert die Story aus Sicht der verschiedenen Mitwirkenden. So erhält man nach und nach ein recht gutes Bild der einzelnen Hauptakteure sowie deren Sicht zu der Geschichte. Die Kapitel wie auch die Seitenzahlen sind in umgekehrter Reihenfolge aufgelistet und der Prolog wird von Alexander Zorbach sehr dramatisch erzählt, dies sorgt gleich von Anfang an dazu, dass eine gewisse Grundspannung herrscht. Der Thriller ist durchweg nachvollziehbar angelegt und überrascht auch des Öfteren mit einigen interessanten Szenen, die beim Lesen immer wieder ein ziemlich beklemmendes Gefühl hervorrufen.

Die Spannung hält durchweg an, allerdings ist schon sehr bald ersichtlich, wie der Psychothriller endet, da Sebastian Fitzek hier einfach zu offensichtliche Hinweise gibt. Dieses Wissen nimmt doch die Spannung etwas heraus, vor allem, da man sich immer wieder fragt, warum diese Hinweise seinem Protagonisten nicht schon längst aufgefallen sind. Manche Szenen fand ich auch einfach zu überzogen und realitätsfremd, gerade in Bezug auf die Person des Kommissars Scholle, die für den Verlauf der Geschichte so auch nicht relevant sind und durchaus realistischer hätten dargestellt werden können.

Die Figur der blinden Alina ist Sebastian Fitzek gut gelungen. So schildert er überzeugend ihr Leben als Blinde, räumt mit einigen Klischees auf und hat seinem Protagonisten eine selbstbewusste, mutige, sympathische junge Frau zur Seite gestellt. Die Gründe für das Handeln des Augesammlers werden während des Thrillers schon angedeutet und zum Schluss dann schlüssig geklärt, wobei das Ende hier auch wieder für eine Überraschung gut ist. Auch alle weiteren Mitwirkenden, allen voran natürlich die Figur des Alexander Zorbach, sind detailreich und stellenweise natürlich auch etwas undurchsichtig dargestellt.


Alles in allem ein rasant erzählter Thriller, der durch den früh zu erkennenden Ausgang der Geschichte etwas an Spannung einbüßt.

1 Kommentar:

  1. Ich glaub ich sollte mich langsam auch mal an ein Buch von Fitzek wagen, hab schon viel Gutes darüber gehört :)

    LG
    ___________________________

    http://baddicted.blogspot.de/

    AntwortenLöschen