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Dienstag, 20. April 2010

{Rezension} Das Moskau Komplott von Daniel Silva

Verlag: Pendo Verlag
Übersetzer: Reiner Pfleiderer
Gebundene Ausgabe: 473 Seiten
ISBN: 3866122489
Genre: Thriller International / Spionagethriller
Erscheinungsdatum: April 2010
Preis: 19,95 €



Schau dich nicht um, du bist nie ganz allein - Die Moskau Regeln

Während seiner Flitterwochen in Umbrien wird der israelische Geheimdienstler Gabriel Allon vom russischen Chefredakteur Boris Ostrowskij um ein Treffen in Rom gebeten. Grund hierfür ist die Ermordung einer seiner Journalisten, Aleksandr Lubin, der einer äußerst brisanten Geschichte über Waffenschmuggel auf der Spur war. Etwas unwillig sagt Gabriel zu. Als er jedoch in Rom eintrifft, wird Ostrowskij vor seinen Augen ermordet. Seine Neugier ist geweckt und ein Hinweis führt ihn zur Journalistin Olga Suchowa nach Moskau, die ihm ihre Informantin verrät. Hierbei handelt sich um Elena Chakrowa selbst, die Gattin des Milliardärs und Waffenhändlers Iwan Charkow, der sich nicht davor scheut, hochgefährliche Waffen an terroristische Zellen zu verkaufen.

Geschickt verknüpft Daniel Silva in seinem vorliegenden Spionagethriller Fakten und Fiktion zu einer äußerst rasanten Story, die trotz geringem Actionanteil überaus spannend erzählt ist und zum Schluss sogar in Sachen Spannung noch einmal richtig anzieht. Man merkt deutlich, dass der Geschichte ein fundiertes Wissen der Thematik zugrunde liegt. Und auch, wenn man eine ungefähre Vorstellung vom Ausgang des Thrillers hat, ist der Weg dorthin sehr unterhaltsam und informativ. Dem Autor gelingt es mühelos, eine Geschichte zu zeichnen, die von Anfang an schlüssig und zu jeder Zeit absolut nachvollziehbar und verständlich ist.

Hintergrund des Buches sind illegale Waffengeschäfte, Korruption und das Machtgefüge im heutigen Russland, bei dem der neue russische Geheimdienst FSB überall seine Finger mit im Spiel zu haben scheint. Typisch ist wieder einmal, dass der Russe an sich wieder als lärmend, machtbesessen, Wodka trinkend und mit Geld protzend dargestellt wird, allerdings gibt es dann doch noch in dieser Hinsicht den ein oder anderen Lichtblick.

Seinen Protagonisten Gabriel Allon stellt Daniel Silva anfangs etwas unterkühlt, aber durchaus sympathisch dar. Frisch verheiratet möchte er eigentlich lieber seine Zeit mit seiner Frau Chiara und dem Restaurieren eines Bildes für den Vatikan verbringen, als sich nach Rom zu begeben, um einen möglichen Informanten zu befragen. So nach und nach lernt man Gabriel dann als einen sehr gewissenhaften, sturen, mutigen und äußerst intelligenten Agenten mittleren Alters kennen. Seiner Frau Chiara, die ebenfalls beim israelischen Geheimdienst arbeitet, ist nur eine Nebenrolle vergönnt. Facettenreich hat der Autor auch die Figur des Iwan Charkow gezeichnet, der dem Leser als ein sehr undurschaubaren, kaltblütigen und impulsiven Machtmenschen beschrieben wird. Couragiert, mutig und sympathisch ist der Charakter von Elena Charkowa angelegt, die eine Schlüsselrolle im "Moskau-Komplott" spielt.

Fazit: Daniel Silvas neuester Spionagethriller bietet eine komplexe, gut durchdachte und bis zum Ende hin sehr rasante und spannende Story mit einem etwas eigenwilligen, hochintelligenten und sympathischen Protagonisten.

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