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Dienstag, 15. Juni 2010

{Leseeindruck} Die Seiltänzerin von Gabriele Breuer

Taschenbuchausgabe: 330 Seiten
ISBN: 9783548281162
Genre: Historischer Roman
Erscheinungsdatum: 16. Juli 2010
Preis: 8,95 €




Frühjahr 1436. Am Rheinufer, mit Blick auf das Siebengebirge, hat eine Schaustellertruppe halt gemacht. Ihr gehört auch die 18-jährige Alessandra an, die ihrer Leidenschaft des Seiltanzes nachgeht. Als sie nach einer Übung glücklich wieder vom Seil steigt, offenbart ihr ihr Großvater Silvio, dass Sami um ihre Hand angehalten hat. Doch Alessandra ist entsetzt. Ist Sami doch in ihren Augen nur ein aufgeblasener Gockel. Wütend flüchtet sie zum Zelt der Wahrsagerin Sanchari, die ihr eine mütterliche Freundin ist. Um Alessandra zu beruhigen und auf andere Gedanken zu bringen, geht Sanchari mit ihr in den nahegelegenen Wald, um Kräuter zu sammeln.  Am nächsten Tag brechen die Schausteller Richtung St. Goar auf.

Gemeinsam mit seinem Rittervater Richard von Hohenfeld ist der junge Simon von Ravenstein auf dem Weg zur Burg Stahleck als er noch einen kleinen Abstecher zur nahegelegenen Burg Rheinfels unternehmen möchte, um seinen alten Waffenbruder einen kurzen Besuch abzustatten. Kurz nachdem Simon sich von Richard getrennt hat, wird er von Wegelagern überfallen.

Zur gleichen Zeit findet auf Burg Stahleck die Beerdigung der Bediensteten Hedwig statt, deren Ableben ungeklärt ist. Und während des Leichenschmauses lernt man so auch ein wenig die Dienerschaft der Burg kennen. Als kurz darauf Richard auf der Burg eintrifft, muss er feststellen, dass Simon noch nicht eingetroffen ist. Allerdings macht er sich hierüber erst einmal noch keine Sorgen.

So ganz nebenbei erhält man somit einen kurzen Abriss der Kräuterkunde, lernt ein wenig das Burgleben zur damaligen Zeit kennen, schwelgt mit Richard von Hohenfeld und dem Burgherrn Graf Philip in deren Erinnerungen und lernt ein wenig die politischen Gegebenheiten des 15. Jahrhunderts in der Pfalz kennen. Und dies versteht die Autorin zu jederzeit sehr unterhaltsam zu vermitteln.

Schon auf den wenigen Seiten gelingt es Gabriele Breuer mühelos, ihrer Leserschar ein Bild der Pfalz zur damaligen Zeit zu zeichnen. Ihr Schreibstil ist flüssig, prall, sehr bildhaft und kein bisschen angestaubt, sondern herrlich frisch und lebhaft.

Ihr Figuren nehmen fast augenblicklich Konturen an, sodass man sich die einzelnen Charaktere problemlos vorstellen kann und ihre Protagonistin Alessandra verspricht ein interessanter Charakter zu werden mit ihrer dickköpfigen, selbstsicheren Art.

In den nächsten Tagen erhalte ich das Buch von vorablesen.de/historead als Leseexemplar. Die entsprechende Rezension folgt dann alsbald.

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