Startseite

Mittwoch, 16. Juni 2010

{Leseeindruck} Mädchenfänger von Jilliane Hoffman

 Übersetzer: Sophie Zeitz
Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
ISBN: 978-3-8052-0892-5
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 16. Juli 2010
Preis: 19,95 €



Zum wiederholten Male lauscht ein Mann den aufwühlenden Worten eines Predigers, während er an seinem Computer das Zimmer eines jungen Mädchens beobachtet. Er tippt einen Satz ein und schon sieht er, wie das Mädchen freudig an den PC geht.

Ein Haus im Süden Floridas. Hier wohnt die 13-jährige Lainey Emerson. Schon seit Minuten sitzt sie ratlos vor ihrem PC und ringt mit sich, die Mail mit einem Bild von sich abzuschicken. Ihre Mutter hat sie eindringlich gewarnt, keine Bilder und zu persönliche Dinge über sich im Netz preiszugeben. Doch ihr Chatroom-Freund Zach hat ihr auch eins geschickt, woraufhin sich Lainey sofort rettungslos in ihn verliebt hatte. Liebt er doch dieselbe Musik wie sie, hat dieselben Probleme mit seinen Eltern und auch sonst scheinen ihre Interessen sich sehr zu ähneln und dann noch dieses Bild eines traumhaft gutaussehenden Jungen. Sie überwindet sich und drückt auf senden. Während sie noch mit ihrer besten Freundin Molly telefoniert, chattet Zach sie an. Er ist begeister von ihrem Foto und würde gern mehr sehen.

Am nächsten Tag verabreden sich Lainey und Zach für den Freitagabend, allerdings dürfen ihre Eltern nichts von dem Treffen wissen und auch ihrer besten Freundin Molly erzählt Lainey nichts. Als sie freitags zur vereinbarten Zeit am Treffpunkt ankommt, steigt sie nervös und überglücklich in Zach’s Auto, ohne sich ihn genauer anzusehen. Als sie ihren Fehler bemerkt, scheint es zu spät zu sein.

Jilliane Hoffman greift in ihrem neuesten Thriller ein aktuelles Thema auf und vermittelt bereits auf den ersten Seiten, wie leicht es ist, junge Mädchen mit Schmeicheleien zu täuschen und so ihre Gutgläubigkeit ausnutzen. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und von Anfang an fesselnd und fast schon beklemmend.

Die Leseprobe beinhaltet zwei Handlungsstränge, in der man den vermeintlichen Zach kennenlernt und zum anderen schon mal einen sehr guten Einblick in das Gefühlsleben von Elaine erhält. Die Figur des Mannes bleibt jedoch absolut noch im Dunkeln. Man kann einzig nur erahnen, welche Absichten hinter dem Kontakt zu dem Mädchen stecken und er wahrscheinlich geschickt ihre pubertierende Träumerei für sich auszunutzen weiß.

Lainey kann es mit dem Erwachsenwerden nicht schnell genug gehen. Zusätzlich hat sie Probleme mit ihrer Familie. Ihr jüngerer Bruder ist der Kronprinz, wird von Mutter und Stiefvater verwöhnt und zu allem Überfluss klappt es in der Schule nicht, da sie dieses Schuljahr auf eine neue Schule wechseln musste, während alle ihre Freundinnen auf der alten  geblieben sind. So fühlt sie sich einsam, missverstanden und verloren. Diese Gefühle vermittelt Jilliane Hoffmann sehr eindringlich und überzeugend.

Fazit: Die Leseprobe verspricht einen rasanten, beklemmenden und äußerst spannenden Thriller, der einen wahrscheinlich wieder die eine oder andere schlaflose Nacht bereiten wird.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen