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Freitag, 13. November 2015

{Rezension} Zorn - Wie sie töten von Stepahn Ludwig

Cover & Verlag: Fischer
Taschenbuchausgabe: 416 Seiten
Genre: Deutscher Thriller / Band 4
ISBN: 978-3-596-19861-0
Erscheinungsdatum: 23. Oktober 2014
Preis: 9,99 €



… wie sie sterben


Hauptkommissar Claudius Zorn steht vor einem Dilemma. Sein Partner Schröder hat den Dienst quittiert und betreibt nun ein Bistro. Zorn muss fortan seine Fälle alleine lösen und bekommt zu allem Übel beim neuen Fall auch noch den dicken Oberwachtmeister Kathanek aufs Auge gedrückt. Allerdings dauert es etwas, bis es zu dem neuen Fall kommt, denn der Täter mordet unerkannt, seine Morde sehen wie Unfälle und natürliche Tode aus. Erst nach einer gewissen Zeit stellt Zorn einen Zusammenhang her und muss dann feststellen, dass er schon längst ins Visier des Täters geraten ist.

 

Mittlerweile verbringt Zorn seine Mittagspausen in Schröders Bistro, genießt dort das Essen, wobei er ja niemals zugeben würde, dass es ihm ganz ausgezeichnet schmeckt und versucht dabei auf seine bekannt uncharmante Weise Schröder zu überreden wieder sein Partner zu werden. Doch Schröder zeigt nicht das geringste Interesse. Der anspruchslose Ex-Kommissar scheint glücklich mit seinem Bistro. Täglich besucht er seine Mutter im Seniorenheim und seinen Vater auf dem Friedhof.

Die Dialoge zwischen Schröder und Zorn sind wieder einfach ein Lesegenuss und so ist der Kriminalfall auch erst einmal Nebensache und Stephan Ludwig konzentriert sich auf seinen eigenwilligen Kommissar und auf dessen Privatleben. Aber in einem weiteren Handlungsstrang präsentiert er seinen Lesern auch schon sehr früh seinen gefühlskalten, perfiden Täter, ohne dabei sein Motiv preiszugeben.

Und obwohl es lange dauert bis die Ermittlungen anfangen, bis die Spannung anzieht und man den Täter im Vorfeld schon kennt, gelingt es Stephan Ludwig wieder mühelos, seine Leser zu unterhalten. Und das liegt natürlich an seinem genialen Ermittlerpaar, welches im vierten Fall noch getrennte Wege geht.

Doch mit der Zeit rückt der Kriminalfall immer mehr in den Fokus, Zorn fängt allen Ernstes sogar richtig an zu ermitteln und die Spannung zieht ordentlich an. Bald schon überschlagen sich regelrecht die Ereignisse, die Handlungsstränge wechseln praktisch seitenweise und man mag den Thriller bis zum fulminanten, packenden Ende gar nicht mehr aus der Hand legen.


Fazit: Der Vierte Zorn und Schröder … perfekte Thrillerunthaltung, auch wenn die Ermittlungen ziemlich zögerlich beginnen.


Der Autor:
Stephan Ludwig arbeitete als Theatertechniker, Musiker und Rundfunkproduzent. Er hat drei Töchter, einen Sohn und keine Katze.
Zum Schreiben kam er durch eine zufällige Verkettung ungeplanter Umstände. Er lebt und raucht in Halle.

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