Übersetzerin: Susanne Höbel
Broschierte Ausgabe: 608 Seiten
Genre: Roman
ISBN: 978-3-453-26712-1
Erscheinungsdatum: 11. Mai 2015
Preis: 14,99 €
Gezwinkerte Gespräche
Die 37-jährige Stella Sweeney lebt mit
Ehemann und zwei halbwüchsigen Kindern in Dublin. Die Kosmetikerin führt ein
recht durchschnittliches Leben bis eines Tages eine rätselhafte Lähmung sie
befällt. Plötzlich von Kopf bis Fuß unbeweglich, landet sie auf der
Intensivstation und ist gefangen im eigenen Körper. Endlose Wochen im
Krankenhaus liegen hinter ihr als der Neurologe Mannix Taylor die Möglichkeit
entdeckt, dass Stella sich mithilfe von Augenzwinkern endlich wieder verständigen
kann. Nach Monaten geht die Lähmung langsam wieder zurück und Stella kämpft
sich zurück ins Leben. Ein Leben allerdings, dass komplett anders verläuft als
vor ihrer Krankheit und plötzlich findet sich Stella in New York wieder.
Marian Keyes lässt ihre Protagonistin
Stella selbst ihre Geschichte erzählen und so lernt man recht schnell eine
sympathische wie eher durchschnittliche und wenig ehrgeizige Mittdreißigerin
kennen, die gerade aus New York zurückgekehrt ist, vor den Scherben ihres
Lebens steht und verzweifelt versucht, ein Buch zu schreiben. Natürlich stellt
sich sofort die Frage, was hier passiert ist.
Und das erzählt Stella einem so nach
und nach, ohne dabei jedoch entscheidende Details ihres Lebens nach der
Krankheit zu verraten. Das weckt die Neugier und der lockere Schreibstil der
Autorin tut sein Übriges, um einen an den Roman zu fesseln. Zudem ist der
Erzählstil gespickt vor einem herrlich trockenen Humor, der oftmals auch recht
zynisch ist und sehr gut das Gefühlschaos wiedergibt, welchem Stella
ununterbrochen ausgesetzt ist.
Die Geschichte entwickelt sich gut
durchdacht, kurzweilig, unterhaltsam, wenig überzogen und überrascht immer mal
wieder mit unvorhersehbaren Wendungen. Besonders gelungen sind die
Beschreibungen über die Gefühlswelt von Stella. Gerade die Szenen im
Krankenhaus, als Stella feststellen muss, dass sie sich absolut nicht mehr
bewegen und nicht mehr verständigen kann. Ihre Glückgefühle als sie durch Mannix
die Möglichkeit zur Kommunikation erhält oder ihr Unglaube darüber, wie sie
plötzlich in das Interesse der Medien rückt und ihr Leben von einem Tag auf den
anderen komplett auf den Kopf gestellt wird.
Fazit: Unterhaltsamer, trauriger wie
witziger Roman, der zeigt, wie nah Glück und Unglück beieinander liegen.
Die Autorin:
Marian Keyes, 1963 in Limerick geboren, wuchs in Dublin auf und
jobbte nach dem Abbruch ihres Jurastudiums einige Jahre in London, bevor
sie mit ihrem Debütroman "Wassermelone" einen phänomenalen Erfolg
landete. Alle folgenden Romane wurden zu internationalen Bestsellern.
Zuletzt bei Heyne erschienen: "Glücksfall".
Hi Isabel, vom Titel her dachte ich erst, dass das bestimmt ein locker leichtes Buch zum Lachen ist, aber dann musste ich doch ziemlich schlucken, als ich deine Inhaltsbeschreibung gelesen habe: das klang so gar nicht heiter.
AntwortenLöschenAber schön zu sehen, dass das Buch trotz der erstmal erdrückend scheinenden Thematik auch humorvoll ist. Ich werde es mir auf den Merkzettel setzen :-)
Hallo Friederike,
AntwortenLöschenist es aber dennoch, trotz dem ernsten Hintergrund durch die Krankheit. Aber die Autorin versteht es echt gut, dies alles sehr locker rüberzubringen mit einem oft doch sehr trockenen Humor. Also eher ein "leichtes" anstatt "ernstes" Buch.
LG Isabel