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Montag, 20. April 2015

{Rezension} Engelskalt von Samuel Bjork

Cover & Verlag: Goldmann
Übersetzerin: Gabriele Haefs
Broschierte Ausgabe: 544 Seiten
Genre: Skandinavischer Thriller
ISBN: 978-3-442-48225-2
Erscheinungsdatum: 20. April 2015
Preis: 12,99 €




Ich reise allein

Beim Spaziergang mit seinem Hund macht ein Mann einen grausigen Fund. An einem Baum hängt ein kleines Mädchen an einem Springseil, auf ihrem Rücken befindet sich ein Schulranzen. Um den Hals trägt die Kleine ein Schild: „Ich reise allein“. Holger Munch wird mit dem Fall betraut und stellt sein altes Team wieder zusammen. Ihm zur Seite steht seine beste Ermittlerin: Mia Krüger, deren Spürsinn unübertrefflich ist. Als Mia sich die Bilder des Tatorts betrachtet, entdeckt sie ein wichtiges Detail, dass sie darauf schließen lässt, dass es weitere tote Mädchen geben wird.


 

Sensibel und eher ruhig beginnt Samuel Bjork seinen Thriller. Bevor er in den Fall einsteigt, stellt er seinen Lesern erst einmal seine Protagonisten Holger Munch und Mia Krüger vor.

Mia hat sich zum Sterben auf die Insel Hitra zurückgezogen. Über den Tod ihrer Zwillingsschwester und einem Geschehen aus ihrer jüngsten Vergangenheit kommt die geniale Ermittlerin nicht hinweg. Sie sieht nur noch einen Weg für sich: Ihr Leben am 18. April zu beenden. Doch dann kommen der Mord an dem Mädchen und somit Holger Munch ihr in die Quere. Der 54-jährige weckt mit den Ermittlungsunterlagen ihr Interesse und holt Mia zurück ins Team. Gemeinsam versuchen sie nun, dem Serienmörder auf die Spur zu kommen. Und dies führt beide bis an die Grenzen ihrer Kräfte.

Die Fälle entwickeln sich äußerst verzwickt. Immer scheint der Täter den Ermittlern um Längen voraus zu sein, weiß Dinge über die Ermittler, die er eigentlich gar nicht wissen kann und seine Spuren, die er an dem Mädchen hinterlässt, deuten darauf hin, dass er mit dem Morden noch lange nicht fertig ist.

Doch Samuel Bjork begnügt sich nicht nur mit dem Handlungsstrang rund um die Ermittlungen, immer wieder fügt er Nebenschauplätze ein. Manchmal so fern des Falls, dass man sich nicht sicher sein kann, wie diese nun im Zusammenhang zu den Ermittlungen oder überhaupt mit dem Fall in Verbindung stehen sollen. Dabei baut der Autor von Anfang an eine sehr intensive atmosphärische Dichte auf, die Stimmung des Buches ist durchweg sehr beklemmend und emotional und je länger die Story dauert, umso mehr zieht der Autor die Spannung an.

Der Mord an dem Mädchen ist erschreckend, bizarr und lässt nicht nur die Ermittler nicht zur Ruhe kommen, auch als Leser ist man schockiert über die Darstellung des Tatorts, obwohl Samuel Bjork hierbei gar nicht so ins Detail geht, sondern mehr mit der Vorstellungskraft seiner Leser spielt, dies aber äußerst gekonnt.

Neben der sehr komplexen, packenden und hochspannenden Story, schafft der Autor Charaktere, die Ecken und Kanten haben dürfen, nicht nach Schema F agieren, oftmals in ihren Handlungen überraschen und wirklich alles dafür tun, um den Fall zu lösen, auch wenn sie hierbei oftmals sehr unkonventionelle Wege einschlagen müssen.


Fazit: Hochspannend, äußerst verzwickt und vielschichtig erzählt und mit Charakteren bestückt, die sehr überzeugend agieren.


Der Autor:

Hinter dem Pseudonym Samuel Bjørk steht der norwegische Autor, Dramatiker und Singer-Songwriter Frode Sander Øien. Er wurde 1969 geboren, schrieb im Alter von 21 Jahren sein erstes Bühnenstück und veröffentlichte seitdem zwei hochgelobte Romane sowie sechs Musikalben. „Engelskalt“ ist sein erster Thriller. Derzeit lebt und arbeitet er in Oslo.


4 Kommentare:

  1. Suefz...ich konnte nicht anders...ich habe mich gerade beim Bloggerportal für das Buch beworben.....;)
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. Hallo Isabel,

    klingt sehr gut und wandert gleich auf meine WL. Danke für die Rezi.

    Liebe Grüße von
    Sabine

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    1. Auf das die WL weiter wächst ;) Wenn Du es hast, wünsche ich Dir dann ganz viel Lesespaß damit.
      LG Isabel

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