Taschenbuchausgabe: 352 Seiten
Genre: Deutscher Krimi
ISBN: 978-3-442-37846-3
Erscheinungsdatum: 18. März 2013
Preis: 8,99 €
Der 2. Fall für Alvermann & sein Team
Während Kommissar Alvermann sich noch von seiner
Schussverletzung erholt, ermittelt sein Team in Fällen von Schutzgelderpressung
bei türkischen Geschäftsleuten in Karlsbach. Doch schon bald ist auch Alvermann
wieder mit im Team und kurz darauf gibt es einen neuen Mordfall. Die
Ermittlungen führen u.a. auch zu einer ortsansässigen Waffenfirma und bald
kommt der Verdacht von illegalen Waffenlieferungen nach Südamerika auf. Auch
der Journalist David van Treek verfolgt diese Spur, die ihn nach Kolumbien
führt. Ausgestattet mit hochexplosiven Foto- und Filmmaterial, welches er an
den Internationalen Gerichtshof in Den Haag weiterleiten will, gelingt ihm in
letzter Minute die Flucht aus dem Land. Doch selbst in Deutschland fühlt sich
David immer noch verfolgt.
Anfangs erzählt Marion Feldhausen in ihrem 2. Krimi um ihren
Protagonisten Eric Alvermann zwei ganz unterschiedliche Geschichten. Zunächst
ist man noch bei der Genesungsphase von Alvermann dabei und erhält bereits
einen kleinen Einblick in die aktuellen Ermittlungen seines Teams. Zum anderen
verfolgt man die Aktivitäten von David van Treek, den seine Recherchen nach
Kolumbien führen. Dies erzählt die Autorin äußerst temporeich und diesen
rasanten Schreibstil hält Marion Feldhausen auch bei als Eric Alvermann wieder
seinen Dienst antritt und sich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase in die
Arbeit stürzt.
Während die Ermittlungen in Deutschland zunächst nicht so recht
vorankommen, da mutmaßliche Zeugen massiv eingeschüchtert werden und ihre
Aussagen zurückziehen, überschlagen sich in Kolumbien bald die Ereignisse.
Während David in Kolumbien recherchiert, erfährt der ambitionierte Journalist
auch immer mehr über die unmenschlichen Verhältnisse im Land. So werden beispielsweise
junge Männer auf offener Straße entführt, in Uniformen der Rebellen gesteckt
und anschließend hingerichtet, um so eine Kopfgeldprämie zu kassieren, welche
es pro getöteten Rebellen gibt. Aber nicht nur Mütter trauern um ihre Söhne und
müssen hilflos das Gebaren des Militärs hinnehmen, auch Mitarbeiter von
Hilfsorganisationen und Journalisten leben äußerst gefährlich und sind schier
machtlos gegenüber der Willkür des Regimes.
Marion Feldhausen präsentiert ihren Lesern einen äußerst
vielschichtigen, fundiert recherchierten Krimi, der immer wieder neue Wendungen
nimmt, hierdurch ständig überrascht und zudem sehr spannend erzählt ist. Mit
der Zeit treten immer mehr Verbindungen zwischen Davids Recherchen und den
Ermittlungen der Polizei auf und die vielen losen Fäden verknüpfen sich nach
und nach schlüssig zu einer höchst fesselnden Geschichte.
Neben der Ermittlungsarbeit von Alvermann und seinem Team kommt
auch deren Privatleben nicht zu kurz. Zwar liegt der Schwerpunkt klar auf der
Krimihandlung, aber dennoch gewährt die Autorin einem immer mal wieder kleine Einblicke
in das Privatleben des Akkordeon spielenden und sehr sympathischen
Kriminalkommissars wie auch in das von Alvermanns Kollegen Mansur, der erfolgreich
seine Alkoholsucht besiegt hat und frisch verliebt ist. Diese Verliebtheit hat
aber zum Glück keine Auswirkungen auf seinen herrlich trockenen Humor, der
immer wieder aufblitzt und dem Leser so unterhaltsame Schlagabtausche mit
Alvermann beschert.
Als kleines Manko empfand ich beim ersten Band
„Himmelskinder“ noch die Beschreibungen der Charaktere, die mir ein wenig blass
vorkamen. Dies ist im vorliegenden Krimi überhaupt nicht mehr der Fall. Gerade
Alvermann und sein Team agieren lebendig, überzeugend und sind facettenreich
beschrieben. Und die kleinen wie liebenswerten Kabbeleien im Team lockern immer
mal wieder etwas die beklemmende Stimmung auf, welche gerade der Teil in
Kolumbien mit seinen erschreckenden und eindringlichen Beschreibungen
hervorruft. Aber nicht nur das Team um Alvermann, Meissner und Mansur sind
detailreich beschrieben, auch alle weiteren Akteure überzeugen jederzeit in ihren
Handlungen und bleiben – wo notwendig – auch einmal schwer einschätzbar.
Fazit: Ein hochbrisanter, eindringlicher wie auch äußerst
spannender, temporeicher Krimi, welcher geschickt die Themen Schutzgelderpressung
und Waffenhandel verknüpft.
Die Autorin:
Marion Feldhausen arbeitete nach ihrem Studium der Sozialarbeit mit
Obdachlosen, Straffälligen und zuletzt als Psychotherapeutin in einer
Suchtklinik. Mit ihren Patienten und Künstlern brachte sie ein viel
beachtetes Opernprojekt auf die Bühne.
Heute ist sie als Dozentin zum Thema Sucht an einer Universität tätig und widmet sich vor allem dem Schreiben. Sie lebt mit ihrem Lebensgefährten auf dem Land bei Köln, ihre drei Kinder haben bereits das Haus verlassen und studieren.
Heute ist sie als Dozentin zum Thema Sucht an einer Universität tätig und widmet sich vor allem dem Schreiben. Sie lebt mit ihrem Lebensgefährten auf dem Land bei Köln, ihre drei Kinder haben bereits das Haus verlassen und studieren.
Liebe Isabel,
AntwortenLöschenhabe mich sehr über Ihre Rezension gefreut. Wünsche Ihnen einen schönen Sommer und viele gute Bücher!
Herzlich
Marion Feldhausen
Hallo Isabel,
AntwortenLöschenund da bin ich wieder ;) ich habe ja eben schon bei Himmelskinder kommentiert.
Das dir Friedensengel noch besser als der Vorgänger gefallen hat, macht mir Mut das es auch mir besser gefällt.
Außerdem weiß ich ja jetzt, dass es kein Thriller sondern ehr ein eindringlicher Krimi sein soll... Dann sind meine Erwartungen anders und das kommt der Bewertung wahrscheinlich zu gute ;)
ich wünsche dir einen tollen Tag!
Liebe grüße
julia