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Mittwoch, 6. März 2013

{Rezension} Judasbrut von Sabine Fink

Cover & Verlag: Gmeiner
Paperbackausgabe: 314 Seiten
Genre: Deutscher Krimi / Franken
ISBN: 978-3-8392-1383-4
Erscheinungsdatum: 04. Februar 2013
Preis: 11,99 €




„Der Feind deines Feindes ist dein Freund“

Kaum aus dem Urlaub zurück, wird Kommissarin Maria Ammon zu einem Tatort gerufen. Die Ärztin Sara Eichmüller soll versucht haben, ihren Mann zu ermorden. Der Wissenschaftler liegt nun mit einem Herzinfarkt in der Uni-Klinik Erlangen, seine Frau ist auf der Flucht. Während Maria sich mit dem Fall befasst, bekommt sie unerwartete Unterstützung durch die Jung-Kommissarin Michelle, welche Maria während ihres Praktikums zugeteilt wird. Aber da gibt es auch noch den rätselhaften Tod an einer Obdachlosen und das seltsame Verhalten von Marias bester Freundin Nina, die nach einem Wochenendtrip in der Fränkischen Schweiz verändert wirkt. Während die beiden Kommissarinnen im Umfeld der Familie Eichmüller ermitteln, gibt es eine weitere Tote und Maria und Michelle stecken bald mitten in einem hochbrisanten Fall, der gefährliche Auswirkungen auf das Leben der Erlanger Bürger haben könnte.



Sabine Fink versteht es in ihrem Krimi hervorragend, das Spannungsniveau im Verlauf der Geschichte immer weiter nach oben zu treiben. Anfangs konzentriert sich die Autorin noch auf den versuchten Mord an Dr. Eichmüller, die Kommissarinnen ermitteln im Umfeld der Familie, die Fahndung nach Sara Eichmüller bleibt derweil ohne Erfolgt, die Ärztin scheint wie vom Erdboden verschluckt. Aber da ist noch die tote Obdachlose, der Maria anfangs kaum Beachtung schenkt, da alles darauf hindeutet, dass diese betrunken in den Fluss gefallen ist und es sich somit um einen Unfall handelt. Michelle ist da schon ein wenig sturer bei der Sache. Allerdings macht sich Maria derweil auch große Sorgen um ihre Freundin Nina, die in der Fränkischen Schweiz ein traumatisches Erlebnis mit einem rätselhaften Fremden hatte.

Je weiter sich die Story entwickelt, umso mehr Fragen wirft sie auf. Das Verhalten von Sara Eichmüller wie auch deren Familie bleibt ein Rätsel, zudem tritt immer wieder eine terroristische Vereinigung in Erscheinung, Dr. Eichmüller scheint auch einige Geheimnisse zu haben und dann ist da noch der dubiose Fremde, dem Nina begegnet ist.

Sabine Fink versteht es sehr gut, einem bis zum Schluss bei ihrem Krimi miträtseln zu lassen. Durch Zeitungsberichte, die einigen Kapiteln vorangestellt sind, erahnt man zwar bald, in welche Richtung sich der Krimi entwickeln wird, aber dennoch überrascht die Story immer wieder mit neuen Wendungen und beantwortet viele Fragen wirklich erst auf den allerletzten Seiten. Und nicht nur die vielschichtig angelegte Story überzeugt restlos, auch der fesselnde Schreibstil von Sabine Fink, der atmosphärisch dicht und mit viel Lokalkolorit versehen, die hochspannende Geschichte erzählt.

Alle Charaktere sind bis in die kleinste Nebenrolle facettenreich beschrieben, agieren authentisch und bei einigen revidiert man auch seine Meinung im Verlauf der Story. Gerade ihre äußerst sympathischen Protagonistinnen Maria und Michelle hat die Autorin hervorragend herausgearbeitet. Die beiden Frauen harmonieren prima miteinander, die erfahrene, engagierte Maria, die auch gern einmal etwas unkonventionelle Ermittlungswege eingeht, gibt dem Neuling Michelle immer wieder gerne Hilfestellung, nicht nur in Sachen Polizeiarbeit, sondern auch mit Background zum Leben in Erlangen und Umgebung. Und die quirlige, neugierige Kölnerin, für die Erlangen eine Kleinstadt ist und die selten ein Blatt vor den Mund nimmt, dankt ihr dies mit tatkräftiger Unterstützung und einer Kombinationsgabe, die Maria öfters mal ziemlich sprachlos zurücklässt.

Fazit: Hier stimmt einfach alles. Eine äußerst komplexe, fesselnde, hochspannende und hervorragend recherchierte Story, authentisch agierende Charaktere, die einem im Verlauf der Geschichte noch überraschen und zudem ist der Krimi auch noch mit viel Lokalkolorit versehen. Einfach perfekt!

Die Autorin (Quelle: Verlagsseite):

Sabine Fink, 1969 in Dortmund geboren, lebte in Köln, Braunschweig und Hongkong. Die gelernte Informatikerin war in der Erwachsenenbildung tätig. Heute arbeitet sie als freie Autorin in Mittelfranken und betreut Kinder und Jugendliche in einer Ganztagsschule. Sie treibt gern Ausdauersport und kümmert sich um Familie, Haus und Hund. Mit „Judasbrut“ legt Sabine Fink ihren zweiten Kriminalroman um die fränkische Kommissarin Maria Ammon vor.


Weitere Bücher der Autorin:

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