Taschenbuchausgabe: 720 Seiten
Genre: Historischer Roman / Band 4
ISBN: 978-3-426-50606-6
Erscheinungsdatum: 02. Oktober 2010
Preis: 10,99 €
Fesselnde und unterhaltsame Geschichtsstunde
Freiberg im Jahr 1189: Der älteste Sohn von Markgraf Otto
fordert die Regentschaft von seinem Vater und mit einem cleveren Streich
gelingt Albrecht dies auch. Fortan sind Marthe, Lukas und deren Kinder in größter
Gefahr. Marthes ältester Sohn Thomas gelingt zusammen mit Ritter Roland die
Flucht und sie schlagen sich bis zum Kreuzfahrerheer durch, um dort Kaiser
Friedrich persönlich die Schreckensmeldung zu überbringen. Da ihnen in der Mark
Meißen der Tod droht, schließen sie sich dem Kreuzzug ins Heilige Land an.
Währenddessen versuchen Marthe, Lukas und deren Freunde alles, um Markgraf Otto zu unterstützen und
ziehen hierbei nur noch mehr den Hass von Albrecht auf sich.
Während mir der 3. Band der Hebammen-Reihe nicht so gut
gefallen hat, war ich von „Der Fluch der Hebamme“ wieder rundherum begeistert.
Ein großes Plus ist natürlich der fesselnde und lebendige Schreibstil von
Sabine Ebert. Fast sofort befindet man sich wieder mitten im Geschehen, freut
sich über das „Wiedersehen“ liebgewordener Charaktere und auch die Geschichte
an sich lässt einen kaum Zeit, mal Luft zu holen, so temporeich erzählt die
Autorin den 4. Band der Hebammen-Saga.
Gebannt verfolgt man das Leben von Marthe und Lukas in
Freiberg und Meißen, aber Sabine Ebert wechselt oft die Perspektiven und so
erlebt man die Geschichte zudem aus Sicht von Marthes Tochter Clara, ist bei
den Geschehnissen rund um Markgraf Otto hautnah dabei und begleitet Thomas und
Roland beim Kreuzzug ins Heilige Land. Wobei die Autorin recht gleichmäßig
zwischen den Ereignissen in der Mark Meißen und der beschwerlichen Reise nach
Jerusalem wechselt.
Bestechend auffällig ist hierbei auch wieder die fundierte Recherche
von Sabine Ebert, welche praktisch auf jeder Seite durchblitzt und so erhält
man ganz nebenbei auch noch einige sehr interessante Geschichtsstunden. Immer unterhaltsam
und oft auch sehr spannend vermittelt die
Autorin einem das Leben im ausgehenden 12. Jahrhundert, historische Figuren erhalten
ein Gesicht und Konturen, bekannte Charaktere aus vorherigen Bänden entwickeln
sich dem Verlauf der Geschichte entsprechend weiter.
Und auch ihre Schilderungen des Lebens der damaligen Zeit
wirken jederzeit sehr authentisch und sind somit auch stellenweise recht brutal
dargestellt, da ein Menschleben damals nicht sehr viel galt, Recht und Gesetz gerade
von dem grausamen Albrecht großzügig ausgelegt werden und sich die Kreuzzüge
bekanntlich sehr erbarmungsreich gestalteten. Hier schönt Sabine Ebert nicht und gerade
hierdurch erhält man eine recht konkrete Vorstellung des damaligen Lebens und
durch ihre bildhafte Sprache hat man die Geschehnisse immer mühelos vor Augen.
Fazit: Hier stimmt einfach alles: hervorragend beschriebene
und authentisch agierende Charaktere und eine fesselnde, sehr unterhaltsam erzählte
und zudem hervorragend recherchierten Geschichte, die von Anfang bis Ende
absolut überzeugt.
Die Hebammen-Saga:
- Das Geheimnis der Hebamme
- Die Spur der Hebamme
- Die Entscheidung der Hebamme
- Der Fluch der Hebamme
- Der Traum der Hebamme
Sabine Ebert wurde in Aschersleben geboren, ist in Berlin aufgewachsen und hat in Rostock Sprach- und Lateinamerikawissenschaften studiert. In ihrer Wahlheimat Freiberg arbeitete sie als Journalistin für Presse, Funk und Fernsehen. Sie schrieb einige Sachbücher zur Freiberger Regionalgeschichte, doch berühmt wurde sie mit ihren historischen Romanen, die alle zu Bestsellern wurden.
Weitere Bücher der Autorin:
Oh ja, ich liebe diese Bücher!!!!
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
Mir gehts wie Martina, ich habe ja auch alle gelesen und könnte immer weiter lesen. Naja mit Blut und Silber geht ja die Saga ein klein bisschen weiter.
AntwortenLöschenL.G.
Sabine