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Mittwoch, 20. Februar 2013

{Rezension} Der Fluch der Hebamme von Sabine Ebert

Cover & Verlag: Knaur TB
Taschenbuchausgabe: 720 Seiten
Genre: Historischer Roman / Band 4
ISBN: 978-3-426-50606-6
Erscheinungsdatum: 02. Oktober 2010
Preis: 10,99 €




Fesselnde und unterhaltsame Geschichtsstunde

Freiberg im Jahr 1189: Der älteste Sohn von Markgraf Otto fordert die Regentschaft von seinem Vater und mit einem cleveren Streich gelingt Albrecht dies auch. Fortan sind Marthe, Lukas und deren Kinder in größter Gefahr. Marthes ältester Sohn Thomas gelingt zusammen mit Ritter Roland die Flucht und sie schlagen sich bis zum Kreuzfahrerheer durch, um dort Kaiser Friedrich persönlich die Schreckensmeldung zu überbringen. Da ihnen in der Mark Meißen der Tod droht, schließen sie sich dem Kreuzzug ins Heilige Land an. Währenddessen versuchen Marthe, Lukas und deren Freunde  alles, um Markgraf Otto zu unterstützen und ziehen hierbei nur noch mehr den Hass von Albrecht auf sich.




Während mir der 3. Band der Hebammen-Reihe nicht so gut gefallen hat, war ich von „Der Fluch der Hebamme“ wieder rundherum begeistert. Ein großes Plus ist natürlich der fesselnde und lebendige Schreibstil von Sabine Ebert. Fast sofort befindet man sich wieder mitten im Geschehen, freut sich über das „Wiedersehen“ liebgewordener Charaktere und auch die Geschichte an sich lässt einen kaum Zeit, mal Luft zu holen, so temporeich erzählt die Autorin den 4. Band der Hebammen-Saga.

Gebannt verfolgt man das Leben von Marthe und Lukas in Freiberg und Meißen, aber Sabine Ebert wechselt oft die Perspektiven und so erlebt man die Geschichte zudem aus Sicht von Marthes Tochter Clara, ist bei den Geschehnissen rund um Markgraf Otto hautnah dabei und begleitet Thomas und Roland beim Kreuzzug ins Heilige Land. Wobei die Autorin recht gleichmäßig zwischen den Ereignissen in der Mark Meißen und der beschwerlichen Reise nach Jerusalem wechselt.

Bestechend auffällig ist hierbei auch wieder die fundierte Recherche von Sabine Ebert, welche praktisch auf jeder Seite durchblitzt und so erhält man ganz nebenbei auch noch einige sehr interessante Geschichtsstunden. Immer unterhaltsam und  oft auch sehr spannend vermittelt die Autorin einem das Leben im ausgehenden 12. Jahrhundert, historische Figuren erhalten ein Gesicht und Konturen, bekannte Charaktere aus vorherigen Bänden entwickeln sich dem Verlauf der Geschichte entsprechend weiter.  

Und auch ihre Schilderungen des Lebens der damaligen Zeit wirken jederzeit sehr authentisch und sind somit auch stellenweise recht brutal dargestellt, da ein Menschleben damals nicht sehr viel galt, Recht und Gesetz gerade von dem grausamen Albrecht großzügig ausgelegt werden und sich die Kreuzzüge bekanntlich sehr erbarmungsreich gestalteten.  Hier schönt Sabine Ebert nicht und gerade hierdurch erhält man eine recht konkrete Vorstellung des damaligen Lebens und durch ihre bildhafte Sprache hat man die Geschehnisse immer mühelos vor Augen.

Fazit: Hier stimmt einfach alles: hervorragend beschriebene und authentisch agierende Charaktere und eine fesselnde, sehr unterhaltsam erzählte und zudem hervorragend recherchierten Geschichte, die von Anfang bis Ende absolut überzeugt. 

Die Hebammen-Saga:

Die Autorin:
Sabine Ebert wurde in Aschersleben geboren, ist in Berlin aufgewachsen und hat in Rostock Sprach- und Lateinamerikawissenschaften studiert. In ihrer Wahlheimat Freiberg arbeitete sie als Journalistin für Presse, Funk und Fernsehen. Sie schrieb einige Sachbücher zur Freiberger Regionalgeschichte, doch berühmt wurde sie mit ihren historischen Romanen, die alle zu Bestsellern wurden.

Weitere Bücher der Autorin:

2 Kommentare:

  1. Oh ja, ich liebe diese Bücher!!!!
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. Mir gehts wie Martina, ich habe ja auch alle gelesen und könnte immer weiter lesen. Naja mit Blut und Silber geht ja die Saga ein klein bisschen weiter.
    L.G.
    Sabine

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