Taschenbuchausgabe: 320 Seiten
Genre: Deutscher Krimi
ISBN: 978-3-442-37977-4
Erscheinungsdatum: 19. November 2012
Preis: 8,99 €
Das Buch kann hier bestellt werden: Blanvalet (Buchseite)
Provinz? Ja … Krimi? Nein
Erst explodiert unter seinem Schreibtisch eine Bombe, dann
wird dem Journalist auch noch kurz darauf gekündigt. Mit Frau und Kindern läuft
es auch nicht sonderlich gut und so zieht Kai van Harm erst einmal nach Neukölln.
Von dort aus führt ihn sein Weg dann recht schnell in ein beschauliches
Bauernhaus im Brandenburgischen. Allerdings ist das Leben hier auch nicht so
friedvoll wie erhofft, ein mögliches Buchprojekt muss warten, denn schon kurz
nach van Harms Ankunft gibt es zwei Brandanschläge im Dorf und eine Tote.
Maximo Duncker beginnt die Geschichte von Kai van Harm mit
der Explosion bei seinem Arbeitgeber, man lernt ein wenig seine Familie kennen,
seine Gedanken und sein Leben in Berlin. Dennoch wird Kai van Harm für einen
als Leser nicht recht greifbar und wirkt fade. Zwar beschreibt der Autor alles
durchaus ausführlich, doch ein Gefühl für seinen Protagonisten, geschweige denn
eine Vorstellung von ihm und sein Leben erhält man kaum.
Auch bleibt die Story die ersten rund 90 Seiten ziemlich
uninteressant, wirkt distanziert erzählt und oft auch langatmig, obwohl Maximo Duncker
die Geschichte durchaus flüssig erzählt. Man fragt sich ständig, wann die Story
denn nun endlich – wie in der
Kurzbeschreibung beschrieben – skurril, unterhaltsam und heiter wird. Bis dahin
wirkt alles eher ziemlich bedrückend und nüchtern.
Interessant wird der Plot erst, als Kai van Harm ins
Brandenburger Land zieht. Hier begegnet der arbeitslose Journalist schnell dem
ehemaligen NVA-Piloten Bruno, eine wirklich treue Seele, der für einige der
wenigen witzigen Szenen im Roman sorgt und van Harm mit seinem Verhalten auf
andere Gedanken bringt. Aber selbst hier sucht man skurrile Szenen meist umsonst
und durchweg unterhaltsam gestaltet sich auch dann die Geschichte nicht immer,
geschweige denn spannend und fesselnd, wie es zumindest teilweise bei einem
Krimi zu erwarten wäre.
Als es in dem Dorf dann zu zwei Brandanschlägen kommt, beim
dem eine Frau stirbt, nimmt der Roman kurz leicht kriminalistische Züge an,
aber dies vergeht sehr schnell wieder. Ansonsten verfolgt man van Harms Leben
in dem kleinen Dorf und seine teilweise vergeblichen Erziehungsversuche bei Sohnemann
und Tochter im Teenageralter. Auch hier wird der Vater wider Willen tatkräftig
von Bruno unterstützt, welchen der Autor sehr warmherzig und originell
beschreibt. Aber das ist auch die einzige Figur, alle weiteren wirken austauschbar
und nehmen kaum Konturen an.
Fazit: Ein Krimi aus der Provinz, der jedoch absolut spannungsarm
erzählt wird und einen Protagonisten präsentiert, der blass wirkt sowie einer
Story, welche nicht durchweg unterhalten kann.
Der Autor (Quelle: Verlagsseite):
Maximilian Olaf Duncker, von seinen Freunden „Maximo“ genannt, wurde 1970 in Berlin-Zehlendorf geboren. Nach dem Studium der Literaturwissenschaften und Philosophie arbeitete er zwei Jahre als Lektor und Korrektor. Seit 2005 lebt er im ländlichen Teil Berlin-Pankows als freier Software-Berater und hat endlich wieder die Zeit, sich verstärkt seiner wirklichen Leidenschaft zu widmen: dem Schreiben. Wer hier stirbt, ist wirklich tot ist der erste Roman, den er nicht unter einem seiner zahlreichen Pseudonyme veröffentlicht.
Für die Zusendung des Rezensionsexemplars bedanke ich mich herzlich bei Blog Dein Buch und dem Blanvalet Verlag.
Der Titel klingt eigentlich gut, und auch das Cover macht neugierig. Aber Bücher, die sich langatmig in die Länge ziehen, mag ich gar nicht ... Da werde ich dann wohl eher nicht zugreifen.
AntwortenLöschenLG
Nadine
stimmt, Titel und Cover haben mich auch sofort angesprochen und da ich gerne Lokalkrimis lese, dachte ich wirklich, das wäre was ... war aber leider dann doch nicht so gut.
LöschenLG Isabel
Schade...das Buch wollte ich unbedingt lesen weil Cover und Story ansprechend waren...auf den ersten Blick.
AntwortenLöschenNach Deiner Rezension werde ich davon aber Abstand nehmen, das muss ich mir nicht geben!
Danke für die Entscheidungshilfe!