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Mittwoch, 16. Januar 2013

{Rezension} Rachekind von Janet Clark

Verlag: Heyne
Taschenbuchausgabe: 512 Seiten
Genre: Deutscher Thriller / Aachen
ISBN: 978-3-453-40927-9
Erscheinungsdatum: 14. Januar 2013
Preis: 9,99 €




Unratkinder

Als Hanna eines Abends von einem Event nach Hause kommt, ist ihr Mann Steve spurlos verschwunden und ihre einjährige Tochter findet sie ohne Atemfunktion vor. Dank ihrer Nachbarin Britt wird Lilou schnell ins Krankenhaus eingeliefert und überlebt knapp. Doch die Nahtod-Erfahrung scheint bei der Kleinen Spuren hinterlassen zu haben: Das fröhliche, aufgeschlossene Mädchen wird plötzlich immer verschlossener und führt stundenlange Selbstgespräche. Neben der unerklärlichen Veränderung von Lilou bleibt aber auch Steve weiterhin verschwunden und Hannah beginnt, Fragen zu stellen und ihren Mann zu suchen. Schnell ist ihr klar, dass der junge Engländer anscheinend einiges vor ihr geheim hielt und bald muss Hannah feststellen, dass sie in tödlicher Gefahr schwebt.



Ein Mann sieht seinen eigenen Tod, sieht wie er irgendwo im Wald verscharrt wird, wie sein Mörder sich auf den Weg zurück in die gemeinsame Wohnung in Aachen macht, in der seine kleine Tochter allein schläft. Schnell ist klar, dass Steve Warrington im Prolog seinen eigenen Tod schildert. Zwar etwas gruselig und übersinnlich angelegt, aber sehr spannend erzählt und eigentlich auch so ziemlich das Einzige, was man in diesem Thriller von Janet Clark mit Sicherheit weiß.

Denn die Autorin versteht es absolut perfekt, einen ununterbrochen auf falsche Fährten zu führen, Misstrauen bei Personen zu wecken, welche man eben noch glaubte, einschätzen zu können. Es geht einem während des Lesens somit genau so, wie es Hannah geht. Von einem Tag auf den anderen verändert sich ihr Leben komplett. Hannahs große Liebe Steve ist spurlos verschwunden, was sie nach und nach über ihn erfährt, erschreckt und verunsichert sie eigentlich nur und auch Freunde und Bekannte, denen sie bisher vertraut hatte, verhalten sich plötzlich äußerst verdächtig und verheimlichen Hannah wichtige Informationen. Hinzu kommen noch merkwürdige Erscheinungen, die Hannah für Halluzinationen hält und sie an ihrem Verstand zweifeln lassen.

Neben den überraschenden Wendungen, welche der Psychothriller ständig nimmt, ist auch die Spannung extrem hoch und die Story sehr komplex angelegt. Äußerst fesselnd, einnehmend und temporeich kann man den Schreibstil von Janet Clark beschreiben, zudem versteht es die Autorin auch noch hervorragend, alle Charaktere facettenreich zu beschreiben, sodass sie schnell Konturen annehmen. Und dennoch kann man sich wirklich bei keinem Mitwirkenden sicher sein, was nun deren wahren Absichten sind.

Warmherzig und gefühlvoll zeichnet Janet Clark auch ihre Protagonistin Hannah. Problemlos kann man sich die Zerrissenheit, Verzweiflung und die Unsicherheit von Hannah vorstellen sowie ihre Ängste um ihre kleine Tochter Lilou nachvollziehen. Doch Hannah lässt sich nicht unterkriegen, nachdem der erste Schock verwunden ist, wird ihre Neugier geweckt. Stur verfolgt sie einzelne Spuren, deckt immer mehr Details über die Vergangenheit von Steve auf und selbst, als ganz offensichtlich jemand nach ihrem und Lilous Leben trachtet, kämpft sie weiter. Doch dabei ist Hannah bei weitem keine Überfrau, sondern einfach nur eine verzweifelte junge Mutter, die unbedingt wissen will, was mit ihrer großen Liebe Steve passiert ist und dabei auch gelegentlich mal über ihren Schatten springen muss.

Fazit: Ein perfekter Thriller, bei dem wirklich alles stimmt: Eine abwechslungsreiche, komplexe, extrem spannende und unvorhersehbare Story sowie bis in die kleinste Nebenrolle hervorragend gezeichnete Charaktere. 


Die Autorin (Quelle: Verlagsseite):

Janet Clark arbeitete nach ihrem Studium als wissenschaftliche Assistentin, Universitätsdozentin, und Marketingleiterin in Belgien, England und Deutschland. Neben Beruf und Familie beschäftigte sie sich intensiv mit dem Schreiben, bevor sie sich an ihren ersten Roman wagte. Nach ihrem Debüt „Ich sehe dich“ und dem erfolgreichen Jugendthriller „Schweig still, süßer Mund“ ist „Rachekind“ ihr dritter Roman, in Kürze gefolgt von dem zweiten Jugendthriller „Sei lieb und büße“. Heute arbeitet Janet Clark hauptberuflich als Autorin und lebt mit ihrem Mann und drei Kindern in ihrer Geburtsstadt München. Mehr über die Autorin unter www.janet-clark.de

 
Weitere Bücher der Autorin:

6 Kommentare:

  1. Du machst einen ja richtig neugierig auf das Buch!
    L.G.
    Sabine

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  2. Da muss ich Maxibiene recht geben! Kommt gleich auf meine Wunschliste!!! =)
    Lg
    Martina

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  3. Hallo Ihr Drei,

    ja, den Thriller müsst Ihr unbedingt lesen, ich war schlichtweg begeistert.

    LG Isabel

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  4. Deine Rezension ist gaaaanz toll geworden, liebe Isabel. Allerdings habe ich bereits zwei Bücher dieser Autorin gelesen und fand sie nur mittelprächtig.

    Falls es dich interessiert:
    http://buechersuechtig-sabine.blogspot.co.at/2012/03/rezension-schweig-still-suer-mund.html
    http://buechersuechtig-sabine.blogspot.com/2012/04/rezension-ich-sehe-dich.html

    Liebe Grüße
    Sabine

    PS: Wie gefällt dir denn "Steirerherz"? Habs nämlich schon bestellt (mit einigen anderen Büchern, die irgendwann im Feber erscheinen).



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  5. Schöne Rezension, hört sich ja nach einem tollen Thriller an :D

    Ich folge dir mal :D

    LG
    Jessi
    http://jessireneleseratten.blogspot.de/

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  6. Hi Jessi,
    herzlich willkommen und ja, der Thriller ist echt toll.
    LG Isabel

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