Startseite

Mittwoch, 23. Januar 2013

{Rezension} Steirerkind von Claudia Rossbacher

Cover & Verlag: Gmeiner
Taschenbuchausgabe: 279 Seiten
Genre: Krimi / Österreich
ISBN: 978-3-8392-1396-4
Erscheinungsdatum: 15. Januar 2013
Preis: 9,99 €




Die Ski-WM in Schladming

Anfang Februar 2013 startet die Ski-WM in Schladming, doch zwei Tage davor wird im nahegelegenen Steirischen Bodensee die Leiche des Cheftrainers des österreichischen Herrenskiteams gefunden. Roman Wintersberger wurde seit Weihnachten vermisst und treibt nun mit einer Schusswunde im Kopf unter dem vereisten See. Aus Graz reisen Abteilungsinspektorin Sandra Mohr und Chefinspektor Sascha Bergman vom LKA an, um den Fall zu untersuchen. Ermittlungen im Umfeld des ÖSV-Cheftrainers führen schon bald zu einem Tatverdächtigen: Tobias Autischer ist WM-Favorit und Wintersberger war dessen Coach und väterlicher Freund. Doch auch wenn einige stichhaltige Indizien auf Autischer als Täter hinweisen, welches Motiv sollte er haben?



Das hatten sich Sandra Mohr und Sascha Bergmann wahrlich auch etwas anders vorgestellt. Mitten im dichtesten Schneetreiben müssen sie sich auf den Weg zum Tatort machen, bei dem wegen den Schneemassen kaum noch Spuren festgestellt werden können und die Leiche zwischenzeitlich in einer Scheune zwischengelagert werden musste. Doch während Sascha noch über falsches Schuhwerk flucht, steckt Sandra schon mitten in den Ermittlungen.

Auch im mittlerweile dritten Band gestaltet sich für das sympathische Ermittlerteam der Fall wieder einmal nicht einfach. Nachdem klar ist, dass der ÖSV-Trainer kein Suizid begangen hat, ermitteln Mohr und Bergmann im Umkreis der Familie und Freunde von Roman Wintersberger. Zwar ist schnell klar, dass der Coach nicht unbedingt der liebende Familienvater war, doch ein rechtes Motiv liefern keine der Befragten. Und auch im Umfeld des ÖSV-Teams scheint niemand ein Interesse am Tod des Cheftrainers gehabt zu haben.

Claudia Rossbacher gibt einen kleinen, aber interessanten Einblick in den Skizirkus während der WM in Schladming, da die Nachforschungen ihres Ermittlerteams diese natürlich auch in den Umkreis der ÖSV-Skifahrer führen. Aber auch das verschneite Schladming hat man schnell vor Augen, kann sich das Verkehrschaos während der WM bestens vorstellen und somit auch das entsetzte Gesicht von Mohr und Bergmanns Assistentin Miriam, als der Chefinspektor allen Ernstes von ihr erwartet, noch 2 Hotelzimmer zu organisieren. Na ja, eine Übernachtungsmöglichkeit findet Miriam durchaus, allerdings anders als erwartet.

Neben der fesselnden, unterhaltsamen und zumeist spannend erzählten Story ist auch die berufliche Beziehung von Sandra und ihrem Chef Sascha wieder ein Thema. Sandra ist nach wie vor angenervt von Bergmanns Machogehabe, ignoriert es zumeist geflissentlich und ist doch immer wieder verwundert, wie gut dieser sie einschätzen kann. Zumal auch die Beziehung zu ihrem Freund oder doch Ex-Freund Julius sich ein wenig kompliziert gestaltet. Bergmann ist der gewohnte Charmeur, lässt sich mit Vorliebe von Sandra chauffieren und kann sich selten den einen oder anderen Witz auf ihre Kosten nicht verkneifen. Es macht wieder richtig Spaß, die Kabbeleien der Beiden zu lesen. Natürlich ist die ganze Story wieder durchsetzt mit österreichischen Begrifflichkeiten, was den Lokalkolorit noch verstärkt und bei Übersetzungsproblemen kann man jederzeit auf das Glossar zurückgreifen.

Fazit: Auch der 3. Fall des Grazer Ermittlerteams Mohr/Bergmann ist wieder äußerst unterhaltsam, durchweg mit viel Lokalkolorit versehen und kann zudem mit einer komplexen und zumeist spannend erzählten Krimihandlung überzeugen.

Die Autorin (Quelle: Verlagsseite):

Claudia Rossbacher, geboren in Wien, zog es nach ihrem Studium der Tourismuswirtschaft in die Modemetropolen der Welt, wo sie als Model im Scheinwerferlicht stand. Danach war sie Texterin, später Kreativdirektorin in internationalen Werbeagenturen. Seit 2006 arbeitet sie als freie Autorin in Wien. In dieser Zeit entstanden unter anderem mehrere Kriminalromane und Kurzkrimis. Ihr bei Gmeiner 2011 veröffentlichter Roman »Steirerblut« wurde im Herbst 2012 für den ORF verfilmt (Regie: Wolfgang Murnberger). »Steirerherz« aus dem folgenden Jahr konnte sich, wie schon der erste Fall der LKA-Ermittlerin Sandra Mohr, einige Monate lang in der österreichischen Schwarzer Beststellerliste behaupten.



Weitere Bücher der Autorin:
 

1 Kommentar:

  1. Hallo Isabel,

    "Steirerkind" zieht auch bei mir demnächst ein und nachdem ich ja in Ost-Österreich lebe bzw. schon einige Male in Graz/Umgebung war, hab ich wahrscheinlich auch einen anderen Zugang zu Land & Leute. ;-)

    Liebe Grüße
    Sabine

    PS: Hab vorerst nur das Fazit gelesen.

    AntwortenLöschen