Übersetzerin: Judtih Heisig
Genre: Amerikanischer Thriller / Idaho
Taschenbuchausgabe: 304 Seiten
ISBN: 978-3-86278-459-2
Erscheinungsdatum: Oktober 2012
Preis: 8,99 €
Nicht Fisch ... nicht Fleisch
Emily Monroe ist Vollzugsbeamtin im Hochsicherheitstrakt
eines Gefängnisses in Idaho. Seit einiger Zeit verschwinden in ihrer Abteilung
Gefangene spurlos und Emily vermutet den Grund auf der Krankenstation. So macht
sie sich eines Morgens vor ihrer Schicht auf in den Krankentrakt und wird
prompt von Zack Devlin entführt. Zack ist ein CIA-Agent, der sich als
Schwerverbrecher in das Gefängnis hat einschleusen lassen, um die rätselhaften
Todesfälle zu untersuchen. Doch irgendwo gibt es einen Maulwurf und seine
Tarnung flog auf, nun soll auch er sterben. Zusammen mit Emily gelingt ihm die Flucht
aus dem Gefängnis. Nun erwartet die Beiden jedoch die eisige Kälte Idahos und ein
Verfolgungstrupp, der zu allen Mitteln bereit ist und Zack weiß nicht, wem er
bei der CIA noch vertrauen kann.
Da Linda Castillo bereits in diesem Jahr einen neuen Band
ihrer Amish-Reihe herausgebracht hatte und der vorliegende Thriller bei einem
anderen Verlag erschien, ging ich davon aus, dass es sich bei „Stärker als dein
Tod“ um ein Frühwerk der Autorin handelt. 2005 erschien der Thriller bereits in
Kanada, also scheine ich mit meiner Vermutung richtig zu liegen.
Die Autorin steigt gleich mit der Entführung bzw. Flucht von
Emily und Zack in ihren Thriller ein und dies verspricht schon einmal
Hochspannung, die sich auch über einige Seiten hält. Doch dann stockt die
Story, wird vorhersehbar und stellenweise hat man das Gefühl, einiges so
ähnlich schon einmal gelesen zu haben.
Natürlich gelingt den Beiden die Flucht, natürlich sind sie
fast hilflos den Naturgewalten ausgesetzt, natürlich setzen die Verfolger alles
daran, sie zu töten und der Maulwurf innerhalb der CIA darf auch nicht fehlen.
Das Thema selbst, Versuche an Menschen, wirkt stellenweise sehr an den Haaren
herbeigezogen, nicht ausgereift und das Ende kommt zu plötzlich, wirkt
konstruiert und lässt viel zu viele Fragen offen.
Hinzu kommen ständige Wiederholungen: Ich habe es nicht
gezählt, aber auf gefühlt jeder 2. Seite erfährt der Leser immer wieder, dass
Emily bereits 3 Jahre als Vollzugsbeamtin in diesem Gefängnis arbeitet, erst
zur Mitte des Buches lassen diese ständigen Erwähnungen nach. Was aber viel
mehr nervte, sind die ständigen Erwähnungen, wie sehr Emily und Zack sich
zueinander hingezogen fühlen und das dies ja eigentlich überhaupt nicht sein
darf und diese ständige Konzentration auf die Münder der Beiden und sich küssen
wollen. Selbst in den unmöglichsten, gefährlichsten Situationen haben Emily wie
auch Zack nur Küssen im Kopf. Stellenweise habe ich mich schon gefragt, ob ich
hier einen Thriller oder einen Erotik-Roman lese, also weder Fisch noch
Fleisch. Allerdings fehlt für einen Erotik-Roman hier eindeutig die knisternde
Spannung.
Positiv erwähnen kann man aber den eingängigen und flüssigen
Schreibstil von Linda Castillo, der mich letztendlich bei der Stange gehalten
hat. Auch erhält man eine gute Vorstellung von den Charakteren von Emily und
Zack, auch die weiteren Beteiligten sind gut beschrieben und der ein oder
andere überrascht einem sogar in seinen Handlungen.
Fazit: Ein Frühwerk der Autorin, das mich wirklich nicht
überzeugen konnte. Die Spannung hält sich nicht durch den ganzen Thriller, er ist zu vorhersehbar und die ständigen
Wiederholungen, gerade was die Beziehung zu den beiden Protagonisten angeht, waren
irgendwann nur noch nervend.
Die Autorin:
Linda Castillo wollte bereits als Kind Schriftstellerin werden, ihren ersten Roman schrieb sie mit 13. Inzwischen sind ihre Bücher Bestseller, sie wurde für ihre spannenden Thriller u.a. mit dem renommierten Daphne du Maurier-Preis und der Holt Medaille ausgezeichnet. Linda Castillo, eine begeisterte Hobby-Reiterin, lebt mit ihrem Mann, vier Hunden und einem Pferd in Texas.
Ich habe mir fast gedacht, dass dies ein Frühwerk ist, als ich den Preis (gleich als taschenbuch verkauft) und die erste Rezi sah! Danke für deine Rezi und das ich nu Gewissheit habe, dass ich dieses Buch der Autorin nicht lesen "muss" ;)
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Martina
ja, dachte ich mir auch gleich, hatte aber gehofft, dass es ungefähr so gut wie die Amish-Reihe ist. Der Schreibstil ist schon richtig gut, aber die Story an sich eher weniger ... leider. Wollte ja anfangs nicht so recht dran glauben, als ich die Rezis gelesen hatte, hoffte, dass sie einfach nur enttäuscht waren, dass es nciht zur Amish-Reihe gehört. Aber leider muss ich ihnen zustimmen.
LöschenLG Isabel
Oh, ich liebe ja eigentlich die Bücher von Linda Castillo. Aber nun weiss ich, dass es nicht so schlimm ist, dass ich diese Buch von ihr nicht gelesen habe. Besten Dank für deine Rezi!lg sara
AntwortenLöschenGerne Sara, ja leider "muss" man das Buch nicht unbedingt gelesen haben.
LöschenLG Isabel