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Montag, 12. März 2012

{Rezension} Gewitterstille von Sandra Gladow






Verlag: Diana Verlag 
Taschenbuchausgabe: 352 Seiten
ISBN: 978-3-453-35465-4 
Genre: Deutscher Krimi
Erscheinungsdatum: 12. März 2012
Preis: 8,99 €




Staatsanwältin Anna Lorentz zweiter Fall

Staatsanwältin Anna Lorentz genießt den Mutterschaftsurlaub mit ihrer kleinen Tochter Emily als sie überraschend vom Tod ihrer Nachbarin erfährt. Alles deutet anfangs daraufhin, dass die ältere Dame eines natürlichen Todes gestorben ist, ein Opfer der brütenden Hitze, die momentan in Lübeck herrscht. Als deren Tochter Petra jedoch feststellt, dass einige wertvolle Gegenstände aus dem Haus ihrer Mutter verschwunden sind und mehrere Ungereimtheiten zu ihrem Tod aufkommen, beginnt Anna auf eigene Faust zu ermitteln.

Der Verdacht fällt schnell auf einen Altenpfleger, der die Nachbarin regelmäßig betreut hatte, allerdings ist dieser unauffindbar. Und bald schon hat Anna  das Gefühl, dass ihre junge Untermieterin Sophie den Altenpfleger näher zu kennen scheint. Doch Sophie schweigt beharrlich, streitet alles ab und plötzlich ist sie spurlos verschwunden. Anna und die ermittelnden Kommissare befürchten das Schlimmste.

Sandra Gladow beginnt ihren 2. Band um die Staatsanwältin Anna Lorentz mit einem etwas rätselhaften Prolog und wechselt danach sofort zum Privatleben von Anna. So lernt man zunächst ein wenig das aktuelle Umfeld der jungen Staatsanwältin kennen. Zwar greift die Autorin im Verlauf immer wieder auf Geschehnisse aus dem 1. Band „Eiswind“ zurück, aber wer dieses Buch nicht gelesen hat, findet sich dennoch mühelos im vorliegenden Krimi zurecht. Allerdings dauert auch der Ausflug in das Privatleben von Anna nicht lange, denn schon bald wird die Staatsanwältin von dem Tod ihrer Nachbarin überrascht und die Krimihandlung beginnt.

Sehr einnehmend, ruhig, aber dennoch zu jeder Zeit fesselnd erzählt Sandra Gladow ihren Krimi mithilfe verschiedener Handlungsstränge. Der Fokus liegt jedoch klar bei der Staatsanwältin. Geschickt verknüpft die Autorin so immer wieder die Krimihandlung mit dem Privatleben von Anna, welches sich gefühlsmäßig auch nicht gerade einfach gestaltet. Zwar ist Anna alleinerziehend, doch mit Georg, dem Vater von Emily verbindet sie ein sehr herzliches Verhältnis und sie weiß, dass Georg sich durchaus eine Beziehung mit ihr vorstellen kann. Auf der anderen Seite gibt es aber auch noch den smarten Kommissar Ben Bendt, der ganz offensichtlich nicht nur berufliches Interesse an Anna zeigt.
 
 Aber dieses Gefühlschaos spielt sich mehr im Hintergrund ab, ist immer sehr unterhaltend und nur ein weiterer kleiner Bestandteil, der dafür sorgt, dass die Story von Anfang bis Ende sehr rund wirkt. Hinzu kommt, dass der Krimi sich im Verlauf vielschichtig entwickelt und immer wieder neue Aspekte mit eingestreut werden, sodass die Spannung durchweg auf einem hohen Niveau liegt und der Handlungsablauf somit mit der einen oder anderen Wendung überraschen kann.

Ihre Charaktere sind hervorragend gezeichnet. Da ist zum einen der attraktive Georg, ein alter Jugendfreund von Anna und Vater von Emily. Er kann sich problemlos eine Beziehung mit der temperamentvollen, sturen und sympathischen Staatsanwältin vorstellen, doch Anna sieht in ihm immer noch mehr einen guten Freund, dem sie blind vertraut. Dann ist da die 16-jährige Sophie, die Anna im 1. Band kennengelernt hatte und die zwischenzeitlich bei ihr wohnt. Das querschnittsgelähmte Mädchen steckt mitten in einem Gefühlschaos, weiß nicht, wem sie vertrauen und glauben kann, ist das erste Mal verliebt, fühlt sich von Anna gegängelt und reagiert entsprechend bockig. Die weiteren Mitwirkenden sind ebenfalls facettenreich beschrieben und manche bleiben stellenweise sehr undurchsichtig, was natürlich nicht gerade hilfreich ist bei der Suche nach dem Täter und somit die Spannung und Neugier entsprechend beim Lesen hoch hält.

Fazit: Zwar ist der Krimi eher ruhig angelegt, aber die spannende und komplex gestaltete Story überzeugt jederzeit. Hinzu kommen detailreich beschriebene Charaktere und eine sehr sympathische Protagonistin.

Die Autorin:
Sandra Gladow, geboren 1970, war als Anwältin beschäftigt, bis sie 2002 in ihrer Geburtsstadt Hamburg zur Staatsanwältin ernannt wurde. Parallel zu ihrer juristischen Tätigkeit arbeitete sie bereits als Konzeptentwicklerin, Redakteurin und Drehbuchautorin. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihren beiden Kindern in Hamburg. 

4 Kommentare:

  1. Danke für die Rezi. Hört sich nach eine, tollen Krimi an. :)

    LG
    Lilly

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  2. ja, ist er auch!! Kann ihn Dir nur empfehlen.
    LG Isabel

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  3. Liebe Isabel,
    vielen Dank für deine einfach tollen Rezis! Meist landen die von dir empfohlenen Bücher auf meiner Wunschliste! Hab mir gerade die Stadt aus Trug u. Schatten und die Flüsse von London geleistet u. den neuen Steven King auf meine Liste gesetzt, obwohl ich gerade noch genug Material zum Lesen habe. Dieses Buch hier landet auch schon wieder auf meiner Liste!
    Liebe Grüße
    Biggi

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    1. Wie süß von Dir, vielen lieben Dank Biggi. Ich hoffe, Dein Geldbeutel verzeiht mir ;) Wünsche Dir ganz viel Lesespaß mit den beiden Büchern und bin schon auf Deine Meinung gespannt.
      LG Isabel

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