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Freitag, 17. Februar 2012

{Rezension} Dunkle Gebete von Sharon Bolton





Verlag: Manhattan-Verlag 
Broschierte Ausgabe: 510 Seiten
ISBN: 978-3-442-54679-4 
Genre: Englischer Thriller
Übersetzer: Marie-Luise Bezzenberger
Erscheinungsdatum: 23. Januar 2012
Preis: 14,99 € 



Nicht vergessen

Als DC Lacey Flint von einer Zeugenbefragung an ihr Auto zurückkehrt, sieht sie eine Frau daran lehnen, die durch mehrere Stichwunden tödlich verletzt ist. Lacey verständigt sofort ihre Kollegen, die Ermittlungsleitung übernimmt DI Dana Tulloch. Zunächst wird Lacey als Zeugin vernommen, doch kurze Zeit später ereignet sich ein weiterer grausamer Mord und der Täter zieht Lacey durch einen Bekennerbrief mit in die Mordermittlungen hinein. Bald schon werden Zusammenhänge beim Tathergang und vor allem am Zeitablauf zu den Jack-the-Ripper-Morden festgestellt. Sollte dies wirklich der Fall sein, so drängt die Zeit, denn der Zeitpunkt für den nächsten Mord steht unmittelbar bevor. 

Sharon Bolton steigt in ihrem Thriller sofort mit dem Mord an Opfer Nr. 1 ein und schon findet man sich mitten in der Mordermittlung wieder, lernt hierdurch schnell alle Mitwirkenden kennen und stellt fest, dass auch eine alte Bekannte aus „Todesopfer“ wieder mitspielt. Dana Tulloch ist mittlerweile Detective Inspector und  mit der Leitung der Ermittlungen betraut. Tatkräftig unterstützt wird sie hierbei von ihrem guten Freund und Kollegen DI Mark Joesbury.
 
Da fast sofort klar ist, dass der Mörder nach Vorgaben von Jack the Ripper mordet, ist natürlich das Interesse an den damaligen Morden im Ermittlungsteam sehr hoch. Lacey hat sich bereits in ihrer Jugend mit dem Serienmörder beschäftigt und ist deswegen geradezu prädestiniert das Team über die damaligen Fälle zu informieren. Hierdurch erfährt man als Leser selbst einiges über die Morde wie auch über die vielen Theorien, die in Bezug auf die Identität von Jack the Ripper bestehen. Die Story entwickelt sich von Anfang an sehr spannend und im weiteren Verlauf sehr komplex, sodass bis zur letzten Seite Nervenkitzel garantiert ist. Hierzu trägt natürlich auch wieder der flüssige, so einnehmende, bildhafte und fesselnde Schreibstil von Sharon Bolton bei, dem es wieder einmal problemlos gelingt, eine atmosphärische und erzählerische Dichte aufzubauen, sodass man den Thriller kaum aus der Hand legen mag.

Während Dana und der Rest des Teams fast selbstverständlich Lacey mit in die Ermittlungen einbeziehen und ihr ganz offensichtlich vertrauen, steht der raubeinige Mark der jungen Polizistin während des gesamten Falls eher misstrauisch gegenüber. Und so hat der abgebrühte Polizist, der allerdings auch sehr verständnisvoll und mitfühlend sein kann, hier den Part des Lesers inne. Denn man wird im Verlauf der Story einfach das Gefühl nicht los, dass mit Lacey irgendetwas nicht stimmt und sie Wesentliches verschweigt.

Sharon Bolton hat bei ihrem Thriller die Ich-Form gewählt und lässt Lacey den Fall selbst erzählen. Hierdurch lernt man die junge Frau eigentlich recht schnell kennen und stellt fest, dass sie souverän und engagiert ihrem Beruf nachgeht und findet sie auch augenblicklich sympathisch. Man bemerkt aber auch sehr schnell, dass Lacey ein überaus vielschichtiger, undurchschaubarer Charakter ist. Einerseits liebt sie Gesellschaft, stürzt sich regelmäßig ins Nachtleben, geht auf der anderen Seite aber jedem privaten Treffen unter Kollegen aus dem Weg. Obwohl sie so lebenslustig wirkt, hat sie kaum Freunde, lässt niemanden näher an sich heran. Privat stylt sie sich auf, betont ihre Figur und ihr gutes Aussehen, im Dienst wirkt sie eher wie eine graue Maus und ihre Dienstkleidung ist mindestens einer Nummer zu groß gewählt. Ein sehr zwiespältiger, aber auch liebenswerter Charakter und durch diese Gegensätzlichkeiten hat man bis zum Schluss kaum eine Chance, Lacey einzuschätzen.

Mit dieser Ungewissheit spielt die Autorin geschickt. Immer wieder lässt sie kleine Hinweise einfließen, die dem Verlauf des Thrillers eine neue Wendung geben, die einem merkwürdig vorkommen oder die Lacey in Verbindung mit den Morden bringen. Ein zweiter, immer sehr kurz gehaltener Erzählstrang, sorgt zusätzlich für Verwirrung und erst ganz zum Schluss für Aufklärung. Das Ende hat mich wirklich positiv überrascht, da es gut durchdacht ist, nicht unbedingt dem Klischee entspricht, alle Fragen klärt und schlüssig umgesetzt ist.

Fazit: Ein sehr komplex angelegter Thriller, der durch seine sympathische und wunderbar undurchschaubare Protagonistin und dem fesselnden Schreibstil der Autorin absolut überzeugt.

Die Autorin:
Sharon Bolton wurde im englischen Lancashire geboren, hat eine Schauspielausbildung absolviert und Theaterwissenschaft studiert. „Todesopfer“, ihr erster Roman, wurde von Lesern und Presse begeistert gefeiert und machte die Autorin über Nacht zum neuen Star unter den britischen Spannungsautorinnen. Es folgten die Thriller „Schlangenhaus“, "Bluternte" und "Dunkle Gebete", mit denen Sharon Bolton ihr brillantes Können immer wieder unter Beweis stellte. "Schlangenhaus" wurde als bester Thriller des Jahres mit dem Mary Higgins Clark Award ausgezeichnet. Die Autorin lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in Oxford.

Mehr zur Autorin und ihren Büchern findet Ihr unter www.sjbolton.com

9 Kommentare:

  1. Hey Isabel!
    Eine tolle Rezi! Das Buch klingt wirklich spannend!
    Liebe Grüße
    Anka

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    1. Hi Anka,
      ist es auch ... wie auch die anderen 3 der Autorin. Kann ich Dir nur empfehlen!!
      LG Isabel

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  2. *uaaaah* Da fängt man ja schon bei der Rezi, die Spannung an, zu spüren. *schluck* Hört sich klasse an und merke ich mir. :)

    LG
    Lilly

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  3. hihi .. ich weiß, ist schlimm. Ist aber auch ein super tolles Buch.
    LG Isabel

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  4. Hallo Isabel,

    "Dunkle Gebete" steht schon auf meiner Wunschliste und ist nun ein gutes Stück nach oben geklettert. :)

    Schönes Wochenende,
    Sabine

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    1. Hallo Sabine,
      dann wünsche ich Dir jetzt schon mal viel Spaß beim Lesen, wenn Du es dann hast.
      Wünsche Dir auch ein wunderschönes Wochenende und schicke Dir liebe Grüße
      Isabel

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  5. Das Buch kommt ggleich mal auf meine Wunschliste! Hab bis jetzt nur "Bluternte" gelesen und fand es ganz toll!!!
    Alles LIebe
    Martina

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    1. ja, das war wirklich klasse und "Dunkle Gebete" ist mindestens genauso gut.
      Schicke Dir liebe Grüße,
      isabel

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  6. Ach das klingt mal wieder super!!!

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