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Mittwoch, 9. November 2011

{Rezension} Die Lieder Erde von Elspeth Cooper


Verlag: Heyne Verlag
Übersetzer: Michael Siefener
Broschierte Ausgabe: 557 Seiten
Genre: Fantasy-Roman
ISBN: 978-3453267138
Erscheinungsdatum: 09. November 2011
Preis: 14,99 €

Die Hüter des Schleiers

Ein Hexer muss sterben. Dies sagt ganz deutlich das heilige Buch von Eador und die Ritter der Kirche befolgen dieses Gebot gnadenlos. Als der Novize Gair dabei erwischt wird, wie er den Sang ruft, droht ihm die Todesstrafe. Doch wider Erwarten verdammt ihn der Präzeptor Ansel nur aus der Heiligen Stadt Dremen. Bei seiner Flucht erhält Gair unerwartet Unterstützung von einem geheimnisvollen Fremden, der ihn mit zu den Westinseln nehmen möchte. Dort könnte Gair mithilfe der Hüter des Schleiers seine Kräfte studieren und perfektionieren. Ihr Weg nach Penglas gestaltet sich äußerst gefährlich und auch im Kapitelhaus ist Gair vor seinen Feinden nicht sicher. Denn der Schleier, der die Welt vor Chaos und Zerstörung durch Dämonen bewahrt, wird immer dünner und als der Schleier zu zerreißen droht, trifft Gair eine schicksalshafte Entscheidung.

Auf dem Buchrücken steht: „Elspeth Coopers atemberaubendes Epos – einer der größten Fantasy-Romane unserer Zeit“. Diese Aussage kann ich unbedenklich unterschreiben. Die Autorin hat eine Fantasy-Welt geschaffen, die einfach nur faszinierend ist und sie verbindet geschickt bekannte Teile aus unserer Welt mit der erfundenen Welt von Eador. So mischt sie beispielsweise Rituale der katholischen Kirche mit denen des suvaeonischen Ordens der Heiligen Stadt Dremen. Dem gegenüber stellt sie jedoch das Kapitelhaus auf den Westinseln, in dem jeder seine Fähigkeiten ausleben kann und die Schüler sich nur wenigen Regeln unterordnen müssen. Hier zählen einzig ihre Fähigkeiten, die so gut wie möglich von den Meistern gefördert werden. Und auch die Namen der Städte und Landschaften erinnern zumeist an gälische und arabische Namen. Hierdurch hat man wenig Probleme, sich schnell in Eador zurecht zu finden.

Was sehr hilfreich ist, da die Story sehr komplex angelegt ist und gut durchdacht wirkt. Die Autorin erzählt diese in unterschiedlichen Handlungssträngen, wobei der Focus zumeist bei Gair liegt und man so seine Abenteuer und das Leben im Kapitelhaus verfolgt.  Elspeth Cooper hält sich auch nicht mit viel Vorgeplänkel auf, sondern steigt mit der Verurteilung von Gair sofort in die Story ein. Und auch danach lässt die Spannung lange Zeit nicht nach, erst im Mittelteil, in dem sie das Leben von Gair in der Akademie auf den  Westinseln beschreibt, lässt diese nach. Allerdings ist dieser Teil durchweg sehr unterhaltsam und interessant erzählt und hilft einem auch, die vielschichtig angelegte Story besser zu verstehen. Sehr lange währt die Spannungsflaute jedoch nicht und zieht zum Schluss dann auch wieder enorm an. Jedoch ist die Geschichte nicht abschließend, da es einen weiteren Teil geben wird und somit auch viele Fragen noch offen bleiben.

Der Sprachstil von Elspeth Cooper ist sehr eingängig, flüssig und absolut bildgewaltig zu beschreiben. Ohne Probleme gelingt es ihr, einen schon nach wenigen Seiten in die Geschichte eintauchen zu lassen und schafft so vor dem inneren Auge eine wunderbar fantastische Welt voller Geheimnisse, Rätsel, Magiern und Dämonen.

Ihre Charaktere sind bis in die kleinste Nebenrolle vielseitig und stellenweise ziemlich undurchsichtig angelegt. Eigentlich kann man sich nur bei dem Charakter von Gair sicher sein. Der Magier ist ein sturer, geradliniger, sympathischer junger Mann, der auf Penglas seine große Liebe kennenlernt. Seine gehbehinderte Lehrerin Aysha ist mit ihrer burschikosen, eigensinnigen, kühnen Art das genaue Gegenteil von ihm und verzaubert ihn vom ersten Augenblick und dies nicht nur durch das Gestaltwandeln, in dem sie ihn unterrichtet.  Und auch Alendar, der Hüter des Schleiers, der Gair auf die Westinseln gebracht hat, überzeugt in seiner rätselhaften Darstellung sofort.

Fazit: Ein wunderbar vielschichtiger und voller Fantasie geschriebener Roman, mit klar herausgearbeiteten Charakteren und einer durchweg spannenden und abwechslungsreichen Geschichte.

Die Autorin:
Elspeth Cooper wurde 1968 in Newcastle upon Tyne geboren. Als sie noch klein war, lasen ihr ihre Eltern Ivanhoe als Gute-Nacht-Geschichte vor und weckten so in ihr die Liebe zu epischen Abenteuern. Eine Faszination, die sie bis heute nicht mehr losgelassen hat. Die Lieder der Erde ist ihr erster Roman und der Auftakt zu einer faszinierenden Serie. Die Autorin lebt mit ihrem Mann in Northumberland.

1 Kommentar:

  1. Hallo

    Schöne Rezension die mich neugierig auf das Buch gemacht hat.
    Ich hab jetzt richtig Lust bekommen auf ein guten Fantasy Roman, deshalb ist es gleich in meinem Einkaufswagen gelandet! =)

    Lg Sumpflicht

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