Startseite

Mittwoch, 28. September 2011

{Rezension} Dead Beautiful - Deine Seele in mir von Yvonne Woon


Verlag: dtv Verlag 
Übersetzer: Nina Frey
Gebundene Ausgabe: 480 Seiten
Genre: Fantasyroman
ISBN: 978-3423760386
Erscheinungsdatum: 01. Oktober 2011
Preis: 16,95 €


Die Toten leben in uns

Renée findet eines Abends durch Zufall ihre Eltern tot im Wald, lauter Geldstücke um die beiden Leichen verteilt, als Todesursache wird Herzanfall diagnostiziert.  Am Tag der Beerdigung trifft sie ihren Großvater, der fortan ihr gesetzlicher Vormund ist. Dieser schickt sie schon wenige Tage später auf das Gottfried-Institut nach Maine, worüber Renée entsetzt ist. Doch ihr Großvater hat hierfür überzeugende Argumente. Im Gottfried-Institut lernt sie schon bald den rätselhaften Dante Berlin kennen. Renée fühlt sich sofort zu dem 17-jährigen hingezogen, was offensichtlich auf Gegenseitigkeit beruht. Doch nicht nur sein seltsames Verhalten verunsichert Renée immer mehr, auch die sonderbaren Unterrichtsfächer irritieren sie und als sie auch noch von einem mysteriösen Todesfall im Institut erfährt, ist Renées Neugier geweckt.

Yvonne Woon hat bei der Erzählweise die Ich-Form gewählt und hierdurch erhält man sehr schnell einen Bezug zu Renée und erfährt natürlich so vieles über sie. Dadurch kann man auch wunderbar ihren Zorn auf ihren so konservativen, strengen Großvater nachvollziehen, der sie anfangs ständig gängelt und ihr Leben komplett umkrempelt.

Und auch Renées widersprüchliche Gefühle gegenüber Dante sind so für einen sehr gut nachvollziehbar. Was mir besonders gut gefallen hat, ist, dass Yvonne Woon ihre Protagonistin als einen schon recht erwachsen agierenden Teenager darstellt. Renée ist zwar sehr impulsiv, nimmt nie ein Blatt vor den Mund und sagt, was sie denkt, was ihr natürlich in dem streng geführten Institut öfter Probleme bereitet. Jedoch wirkt sie in ihrem Verhalten, gerade bei ihrer Beziehung zu Dante nie kindisch, liebeskrank verklärt oder unrealistisch. Zudem setzt sie sich für ihre Mitschüler ein, zeigt Mitgefühl und hat eine ordentliche Portion Neugier, was sie schon bald in ziemlich knifflige und gefährliche Situationen führt.

Die Story entwickelt sich von Anfang an sehr mysteriös, rätselhaft und gut durchdacht. Grund hierfür sind die seltsamen Todesumstände von Renées Eltern, wie auch die sonderbaren Unterrichtsfächer und das Gottfried Institut an sich. Hinzu kommt das rätselhafte Verhalten von Dante. Denn dass mit dem zurückhaltenden, dadurch oft arrogant wirkenden Jungen etwas nicht stimmt, ist schnell klar, doch worum es sich schlussendlich handelt, erfährt man erst im letzten Drittel des Buches. Zusätzlich kommt noch der fesselnde, bildhafte und flüssige Schreibstil von Yvonne Woon hinzu, die ihre Geschichte im Herbst und Winter in Maine spielen lässt, was zumeist eine geheimnisvolle Atmosphäre erzeugt.

Allerdings sind für mich schlussendlich nicht alle Fragen befriedigend beantwortet worden. Das Ende ist zwar abschließend, lässt aber auch die Möglichkeit offen, dass es eine Fortsetzung geben könnte und möglicherweise werden dann alle offenen Fragen noch beantwortet.


Fazit: Ein Fantasyroman, der sich mit einer komplexen und spannenden Story und gut herausgearbeiteten Charakteren von der Masse abhebt.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen