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Freitag, 5. August 2011

{Rezension} Kölner Totenkarneval von Stefan Keller

Verlag: Gmeiner Verlag
Taschenbuchausgabe: 374 Seiten
Genre: Deutscher Krimi
ISBN: 978-3839211977
Erscheinungsdatum: 11. Juli 2011
Preis: 11,90 €



Terroranschlag zum Karnevalsauftakt?

Mitten im Karnevalsauftakt am 11.11. geht in einer Kölner Kneipe eine Bombe hoch. Sieben Menschen müssen sterben, darunter auch der vermeintliche Attentäter, den das BKA bereits kurze Zeit später präsentiert. Doch Ali Öczans Vater glaubt nicht, dass sein Sohn ein islamistischer Einzeltäter gewesen sein soll und beauftragt den Privatdetektiv Marius Sandmann mit dem Fall. Am 12.11. wird am Rheinufer eine Leiche angeschwemmt. Der junge Mann scheint einen Tag zuvor ermordet worden zu sein. Kommissarin Paula Wagner übernimmt die Ermittlungen, allerdings lässt sie auch den Fall des Bombenanschlags nicht aus den Augen, der ihr vom BKA entzogen wurde. Bald schon unterstützt sie Sandmann in seinen Nachforschungen.

Stefan Keller steigt sofort in seinen Krimi ein und beginnt mit dem Anschlag in der Kneipe. So dauert es auch nicht lange, bis man die resolute und überaus neugierige Kommissarin kennen lernt, die alles für die Lösung eines Falles unternimmt und hierfür auch gern einmal die Dienstvorschriften umgeht. Auf der anderen Seite steht der Privatermittler Marius Sandmann. Dieser ist Ende 20, ziemlich knapp bei Kasse, eher ruhig und besonnen, trägt Brille und hält sich durch tägliches Training fit. Da sich Paula und Marius bereits von früher kennen, verbinden sich im Lauf des Krimis auch öfter einmal die Handlungsstränge, deren Wechsel vom Autor sehr gut gewählt sind und somit durchweg die Spannung wie auch die Neugier konstant hoch gehalten werden.

So entwickeln sich die die beiden Kriminalfälle von Anfang an interessant und packend, zumal man gerade bei dem Bombenattentat das Gefühl nicht los wird, dass hier viel mehr dahinter steckt und das BKA entweder schlampig ermittelt und mit der Anwesenheit eines türkischstämmigen Mannes automatisch meint , auch den Täter zu haben oder aber, dass hier etwas anderes verheimlicht werden soll. Und auch bei dem Toten vom Rheinufer treten einige Ungereimtheiten auf, die darauf hindeuten, dass hier mehr dahinter steckt.

Die Geschichte baut sich logisch auf, je mehr die Ermittlungen voranschreiten umso mehr erhält man langsam eine Ahnung, wie die Motive der beiden Fälle aussehen könnten und wer hinter dem Anschlag und dem Mord steht. Allerdings war mir die Auflösung dann doch etwas zu ungewöhnlich. Bei einem Fall hätte ich eine solche unwahrscheinliche, aber dennoch durchaus mögliche Lösung akzeptiert, aber gleich bei beiden Fällen eine schlagzeilenträchtige Auflösung zu präsentieren, war mir dann doch ein wenig zu viel des Guten.

Fazit: Ein durchweg sehr spannend umgesetzter Krimi mit viel Lokalkolorit, sympathisch und authentisch beschriebenen Charakteren, der sich einem sehr brisanten und aktuellen Themas annimmt.  Jedoch war mir die Auflösung dann doch etwas zu spektakulär und dies dann auch noch gleich in doppelter Dosis.

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