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Montag, 29. August 2011

{Rezension} Asylon von Thomas Elbel

Verlag: Piper Verlag
Taschenbuchausgabe: 448 Seiten
Genre: Dystopie
ISBN: 978-3492267922
Erscheinungsdatum: September 2011
Preis: 9,95 €

Die letzte Zuflucht der Menschen

Torn ist Masterleveller in der letzten Stadt der Erde. In Asylon herrschen einzelne Clans, die Levellers sorgen dafür, dass deren Macht im Gleichgewicht bleibt. Eines Tages findet Torn mit seinem Kollegen Scooter im Minenfeld die Leiche einer jungen Frau. Das Minenfeld wie auch die Selbstschussanlage dienen dazu, weitere hungernde Menschen aus der längst mehr als überfüllten Stadt heraus zu halten. Doch ganz offensichtlich wollte die junge Frau nicht nach Asylon hinein, sondern aus ihr fliehen. Saina, die beste Freundin der verunglückten Lynn, kommt deren Tod merkwürdig vor und sie beginnt Nachforschungen anzustellen. Torn hingegen plagen ganz andere Sorgen. Angeblich hat seine hochschwangere Frau eine Frühgeburt gehabt und sich daraufhin das Leben genommen. Doch hieran mag Torn nicht recht glauben und fängt an, Fragen zu stellen. Doch dies ist in Asylon nicht gern gesehen und bald hat Torn Riesenprobleme und kommt zudem einem Geheimnis auf die Spur, dass seinen Glauben an Asylon und sein bisheriges Leben von Grund auf verändern wird.

Asylon: Die letzte Stadt der Menschheit nach der großen Klimakatastrophe. Hier herrscht die Macht des Stärkeren. Nur die Levellers halten einigermaßen das Gleichgewicht zwischen den einzelnen Clans. Ein Menschenleben zählt nicht viel, ist die Stadt doch schon hoffnungslos übervölkert. Die Menschen hausen in kleinen Räumen, die stellenweise mehrere Stockwerke unter der Erde liegen, das Sonnenlicht sehen die wenigsten. Es ist ein düsteres Bild, welches Thomas Elbel von Asylon zeichnet, doch es passt perfekt zur Geschichte. Und obwohl ein Menschenleben in Asylon fast nichts zählt, verzichtet der Autor dennoch auf zu brutale und gar blutrünstige Szenen, sondern es gelingt ihm gut, einem glaubwürdig das brutale Leben in Asylon zu vermitteln, ohne hierbei zu sehr auf Details einzugehen.

Thomas Elbel wechselt seine Erzählstränge ständig zwischen Saina und Torn, wobei deren Wege sich aber auch des Öfteren kreuzen. Die Kapitel sind recht kurz gehalten und enden stets an einer besonders markanten Stelle, was natürlich spannungsfördernd ist. Hinzu kommt der durchweg sehr temporeiche und flüssige Schreibstil des Autors, der seine Story anfangs schon ziemlich rätselhaft anlegt und vielschichtig weiterentwickelt. Und auch die Spannung steigert sich kontinuierlich bis zum absolut überzeugenden und schlüssigen Ende, was auch noch ein wenig Platz für die eigene Fantasie lässt.

Seine Charaktere sind unterschiedliche, teilweise sehr eigenwillige Personen. Im Vordergrund stehen natürlich Torn und Saina, er eher etwas überlegt agierend, sie mehr der impulsive Gegenpart. Besonders gefallen hat mir aber Scooter, er bringt stellenweise mit seiner flapsigen Art etwas Lockerheit in den düsteren, beklemmenden Endzeitthriller. Natürlich darf auch der „Böse“ nicht fehlen, diese Rolle hat Rygor inne, zusammen mit seinen tumben Begleitern, die sich an Dusseligkeit gegenseitig schier überbieten. Rygor dagegen kann man schon als intelligent, durchtrieben und durch und durch als bösartig bezeichnen.

Einen kleinen Kritikpunkt habe ich allerdings an der Darstellung der Charaktere. Mag sein, dass es nur mir so ging, aber ich habe lange gebraucht, bis ich eine Vorstellung von Torn und Saina bekam. Hier hätte ich mir von Anfang an etwas mehr Tiefgang gewünscht. So ab der Mitte war dann aber der „Funke“ übergesprungen und ein Mitfiebern an ihrem Schicksal war garantiert. Allerdings fand ich es jetzt auch nicht unbedingt als störend, da die Story an sich zu jeder Zeit überzeugt.

Fazit: Ein gelungenes Debüt mit einer absolut überzeugenden, logisch aufgebauten und sehr gut erzählten Story.



2 Kommentare:

  1. Danke für die Vorstellung, bei literatopia wird es gerade verlost, da werde ich mal mein Glück probieren.

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