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Mittwoch, 13. Juli 2011

{Rezension} Schwesternkuss von Lisa Scott

Verlag: Blanvalet Verlag
Übersetzer: Michaela Jürgs
Taschenbuchausgabe: 384 Seiten
Genre: Amerikanischer Thriller
ISBN: 978-3442373758
Erscheinungsdatum: 14. März 2011
Preis: 8,99 €

Langatmiges Katz-und-Maus-Spiel

Eben saß die erfolgreiche Rechtsanwältin Bennie Rosato noch mit ihrer Zwillingsschwester Alice Connelly bei ihr zu Hause beim Essen, kurze Zeit später wacht sie in einer Kiste irgendwo im Nirgendwo auf. Während Bennie verzweifelt versucht, sich aus der Kiste zu befreien, leitet Alice alles in die Wege, um die Identität ihrer reichen Zwillingsschwester anzunehmen. Als Bennie endlich die Befreiung gelingt, ist es jedoch schon zu spät, Alice Intrige ist perfekt und so glaubt niemand mehr Bennie, doch diese gibt nicht auf und versucht alles, um ihre Identität wieder zurück zu bekommen.

Das hört sich jetzt alles eigentlich ziemlich interessant und auch spannend an, denn Alice schreckt auch nicht vor Mord zurück, um an das Geld von Bennie zu kommen. Doch schon bald stellt man fest, dass der Thriller ziemlich fad inszeniert ist. Zum einen liegt das bei den Beschreibungen der Charaktere, aber auch bei der Story selbst. Immer wieder schweift Lisa Scott ab, alleine bis Bennie sich aus der Kiste befreien kann, dauert über rund 100 Seiten. In dieser Zeit lernt man erst einmal Alice selbst kennen wie auch die Angestellten von Bennie. Diese sind Judy und Maria, wobei Letztere aus einer italienischen Familie stammt und diese hier ziemlich ausführlich vorgestellt wird. Was die Flirtversuche einer angeblichen Wahrsagerin mit der Story zu tun hat, erfährt man auch bei Beendigung des Buches nicht und ob Marias Freund Anthony jetzt Probleme damit hat, sich von seiner besserverdienenden Freundin gelegentlich aushalten zu lassen, ist auch absolut irrrelevant.

Und so kommt während des ganzen Thrillers so gut wie keine Spannung auf und die Story dümpelt eigentlich nur so vor sich hin. Überraschende Wendungen sind jetzt auch nicht unbedingt vorhanden, da die Charaktere einfach zu eindimensional gezeichnet sind und so bei ihren Handlungen absolut vorhersehbar agieren.

Da ist zum einen die eiskalte Alice, die wirklich nur drei Dinge im Kopf hat: Geld, Sex und töten und zwar genau in dieser Reihenfolge. Um an das Geld von Bennie zu gelangen, überlegt sie vollkommen skrupellos, wie sie welche Personen ermorden kann, falls diese ihr auf die Schliche kommen sollten. Und als Bennies überaus gutaussehender, aber absolut farbloser, langweiliger Ex-Freund Grady auf der Bildfläche auftaucht, ist sie ständig am überlegen, wie sie ihn jetzt so schnell wie möglich ins Bett bekommt. Ja, dieser Grady: Mir war es echt ein Rätsel, auch wenn er Bennie einige Jahre nicht gesehen hat, dass er überhaupt kein bisschen misstrauisch wurde und sich problemlos von Alice umgarnen ließ. Bennie selbst ist absolut farblos beschrieben. Offenbach scheint sie ziemlich bieder und sparsam zu sein und als Rechtsanwältin erfolgreich und tough. Aber obwohl Bennie ja auch in wechselnden Kapiteln ständig auftaucht, konnte ich mir überhaupt kein Bild von ihr machen. Von ihren Angestellten wird sie in den Himmel gehoben, aber ihr Auftreten während des Thrillers selbst ist einfach zu emotionslos beschrieben.

Neben der schlechten Darstellung der Charaktere und der langatmigen Story hat mich auch der Schreibstil von Lisa Scott stellenweise genervt. Er ist zwar durchaus flüssig, aber oft auch ziemlich seicht und schmalzig und konnte mich nicht wirklich überzeugen.

3 Kommentare:

  1. Huch...dabei fand ich "Fatal" gar nicht so shclecht und habe schon überlegt mir noch ein Buch der Autorin aus der Bücherei zu holen....hm...das hier dann wohl eher nicht. Schade!
    Liebe Grüße
    Martina

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  2. Danke für deine Rezension und die Warnung. :)
    Von der Autorin kenne ich noch kein Buch und dabei wird es auch bleiben...

    LG, Sabine

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  3. Hallo Ihr Zwei,

    mag sein, dass andere Bücher von der Autorin besser sind, schließlich hat man das ja öfter mal, dass das eine oder andere Buch eines Autors/Autorin nicht so gelungen ist. Aber ich werde mir von der Autorin jetzt so schnell kein Buch mehr holen, möglicherweise versuche ich es irgendwann mal wieder, dann werde ich aber erst mal die entsprechenden Rezis dazu verfolgen.

    LG Isabel

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