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Donnerstag, 16. Juni 2011

{Rezension} Boudica - Die Seherin der Kelten von Manda Scott

Verlag: Blanvalet Verlag
Übersetzer: Elke Bartels
Taschenbuchausgabe: 704 Seiten
Genre: Historischer Roman
ISBN: 10-3442371341
Erscheinungsdatum: 10. November 2008
Preis: 8,95 €




Der Kampf gegen Rom geht weiter

Auch wenn Breaca eine große Niederlage erleiden musste, bei der sie ihren Mann Caradoc verlor, gibt sie den Kampf gegen die Besatzer nicht auf. Im Westen des Landes sind die Völker gegen Rom recht erfolgreich, doch jetzt braucht der Osten einen Anführer und zusammen mit ihren Töchtern Cygfa und Graine und ihrem Sohn Cunomar kehrt Breaca zu den Eceni zurück, um diese zu unterstützen. Mit Schrecken muss sie feststellen, dass ihr Volk unter dem Joch der Römer gebrochen ist und offensichtlich niemand mehr den Willen hat sich gegen die Legionen zu erheben. Wird es Breaca gelingen, mit Hilfe ihrer Kinder das Volk noch einmal zu mobilisieren?

Gewohnt detailreich erzählt Manda Scott im 3. Teil der Boudica-Saga die Geschichte von Breaca weiter. Überzeugt vom Tod ihres Geliebten Caradoc heiratet Breaca erneut und zieht sich in den Schutz der Insel Mona zurück. Jedoch nicht für lange, denn ihr Volk der Eceni braucht Breaca und ihre Kinder. Ihr Bruder Bán, der lange Jahre als Julius Valerius Rom gedient hatte, ist nach Britannien zurückkehrt. Losgesagt von den Legionen lebt er als Schmied ein zurückgezogenes Leben. Doch dies ändert sich bald und Bán/Valerius lernt endlich seine Bestimmung kennen und zu akzeptieren. Und so wird die Geschichte um den Kampf der Völker gegen die Übermacht Roms wieder abwechselnd aus Sicht von Breaca und Bán weiter erzählt.

Dies gestaltet sich durchaus wieder sehr unterhaltsam, interessant und stellenweise auch spannend. Hinzu kommt, dass praktisch auf jeder Seite das schier unerschöpfliche Wissen der Autorin über die damalige Zeit durchblitzt und es ihr hierdurch hervorragend gelingt, einem das Leben im Jahr 60 nach Christus anschaulich vor Augen zu führen.

Allerdings neigt die Autorin auch dieses Mal wieder zu weitschweifenden Beschreibungen über das Leben der Krieger, der Träumer, deren Riten und ihr Kampf gegen Rom, sodass dies immer wieder die Spannung herausnimmt und stellenweise auch etwas langatmig wirkt. Hier hat meiner Meinung nach die Autorin einfach wieder zu viel des Guten gewollt und strapaziert doch ein wenig die Geduld ihrer Leser. Jedoch überzeugt einen dann immer wieder der Schreibstil von Manda Scott, der einfach nur als opulent, bildhaft und ausdrucksstark zu beschreiben ist.

Auch in diesem Band gelingt es der Autorin gut, den unterschiedlichen Charakteren, allen voran Breaca und Bán, Konturen zu geben. Mag aber auch daran liegen, dass nach zwei Bänden einem einfach die Figuren vertraut geworden sind und man ihre Charaktereigenschaften gut kennt und entsprechend ihre Handlungen vorausahnen kann.

Fazit: Alles in allem bleibt die Autorin ihrem Stil treu und überzeugt auch im 3. Teil mit ihrer Boudica-Saga den Leser. Aber, wer hier einen historischen Herzschmerz-Roman erwartet wird enttäuscht sein. Manda Scott geht es hier mehr darum, die geschichtlichen Ereignisse rund um Boudica ihren Lesern näher zu bringen.
 
 

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