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Freitag, 17. Juni 2011

{Rezension} Ancient Blades - Die Metropole der Diebe von David Chandler

Verlag: Piper Verlag
Übersetzer: Andreas Decker
Broschierte Ausgabe: 464 Seiten
Genre: Fantasy-Roman
ISBN: 10-3492267548
Erscheinungsdatum: 06. Juni 2011
Preis: 12,95 €


Spannender Auftakt der Fantasy-Serie

Malden, ein kleiner Dieb, lebt mehr schlecht als recht in der freien Stadt Ness.  Deswegen glaubt er auch, dass ihm nun das Glück hold ist als der Gildenmeister der Diebe, Cutbill, ihn als Geselle in der Gilde aufnimmt. Allerdings hat dies auch einen Haken, denn die Aufnahme ist nicht umsonst und so steht Malden auch erst einmal mit einem hohen Betrag bei Cutbill in der Kreide. Da kommt ihm der Auftrag von Cynthera und Bikker gerade recht. Für sie soll Malden aus der Burg des Burggrafen einen Gegenstand stehlen. Doch kaum gelingt Malden dieser extrem schwierige Auftrag, hat er mehr Probleme am Hals als ihm lieb ist und schon bald steht Malden vor einer Aufgabe, deren Lösung schier unmöglich scheint. Unerwartete Hilfe erhält er hierbei von Ritter Croy mit seinem Zauberschwert Ghostcutter und dem Falschspieler Kemper.

Ancient Blades ist ein edler Orden, dem immer sieben Krieger angehören, ihre heiligen Schwerter wurden einst geschmiedet, um Dämonen zu bekämpfen. Heute stehen die Ritter für Recht und Ehrbarkeit. Diese Informationen erhält man allerdings erst im Verlauf des Fantasyromans wie auch, um was es sich bei dem Diebesgut eigentlich handelt und welche Rolle die Magierin Cynthera und der Krieger Bikker hierbei spielen.

So lernt man anfangs erst einmal die freie Stadt Ness und seine unterschiedlichen Bezirke, die treffende Bezeichnungen wie Stinkviertel, Qualmbezirk oder Aschehaufen haben, kennen wie auch seine Einwohner, die eine Rolle in dem Fantasyroman spielen. Der Autor erschafft mit der Zeit vor dem inneren Auge eine Welt, welche dem Flair einer mittelalterlichen Stadt anhaftet.  Ihre Bewohner sind Menschen unterschiedlichen Standes, Hexen und Zauberer. Dies alles erzählt David Chandler lebendig und überaus unterhaltsam. Allerdings stellt man sich anfangs immer wieder die Frage, welche Motive Cynthera und Bikker haben und vor allem, um welchen Gegenstand es sich bei dem Diebesgut handelt, welches Malden aus der Burg stehlen soll.

Nach rund 100 Seiten hat man dann einen guten Überblick erhalten und dann steigert der Autor noch einmal das Erzähltempo als dann die eigentliche Geschichte beginnt. Atmosphärisch dicht und fantasievoll entwickelt sich die Story weiter und David Chandlers lockerer, fesselnder und teilweise humoristisch durchsetzter Schreibstil sorgen dafür, dass ich das Buch bald überhaupt nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Detailreich beschreibt der Autor seine Charaktere. Da ist der erwähnte Ritter Croy mit seinem magischen Schwert Ghostcutter. Dieser gutaussehende, fantastisch kämpfende Ritter glaubt fest an die Tugenden Ritterlichkeit und Ehrlichkeit und ist fest davon überzeugt, wenn man nur will, auch einen Weg aus der Armut finden kann.  Er lebt regelrecht in einer Märchenwelt und verschließt ziemlich gekonnt seine Augen vor der Realität und wirkt so in seinen Handlungen oft herrlich naiv. Mit diesem Verhalten bringt er Malden schier zur Weißglut und so bereut er mehr als einmal, Croy an dem Abenteuer beteiligt zu haben. Doch dieser lässt sich auch nicht abwimmeln, will er doch mit seinem Einsatz der Magierin Cynthera seine Liebe beweisen. Allerdings geht er hier oft ziemlich kopflos und übermütig vor und muss von Malden mehrmals ausgebremst werden.

Malden ist der Sohn einer Prostituierten, kennt hierdurch das wahre Leben und das Elend in Ness nur zu gut und deswegen ist ihm Geld auch extrem wichtig, bedeutet es für ihn doch das Überleben und die Unabhängigkeit. Und trotzdem ist Malden ein herzensguter, sympathischer junger Mann, dem sein cleveres und trickreiches Verhalten das Überleben sichert. Geheimnisvoll und wunderschön, allerdings mit einem grausamen Fluch belegt, ist die Magierin Cynthera beschrieben. Ihrem unnahbaren Charme ist nicht nur Malden gleich verfallen, sondern auch das Herz von Croy ist seit langem für die schöne Magierin entflammt. Doch ihre Beweggründe in der Geschichte bleiben dem Leser lange verborgen. Die Schlüsselfigur der Story ist der Zauberer Hazoth. Seine Figur ist nicht nur geheimnisvoll und undurchsichtig, dieser mächtige Zauberer scheint zudem unbesiegbar und seine Bösartigkeit ist nur als unmenschlich zu bezeichnen.  Tja und dann gibt es noch den Falschspieler Kemper. Dieser wandelt als lebender Geist in Ness umher, geht durch Wände und betrügt seine Mitspieler nach Strich und Faden. Der verschmitzte Kerl, der aufgrund seines Schicksals alles nicht so ernst nimmt, wird zum guten und hilfreichen Freund von Malden.


Fazit: Nicht nur die Charaktere entwickeln sich im Verlauf der Story weiter, überraschen in ihren Handlungen, sondern auch die Story ist komplex gehalten, erstaunt einen des Öfteren mit unvorhersehbare n Wendungen und zum Schluss bietet sie auch noch ein schlüssiges und extrem spannendes Ende, welches keine Fragen mehr offen lässt.

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