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Montag, 14. März 2011

{Rezension} Letzter Gruß von James Patterson / Liza Marklund

Verlag: Blanvalet Verlag
Übersetzer: Anne Bubenzer, Dagmar Lendt
Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Genre: Thriller Allgemein
ISBN: 978-3-8090-2585-6
Erscheinungsdatum: 15. März 2010
Preis: 19,95 €


Blutige Spur quer durch Europa

Der New Yorker Detective Jacob Kanon kennt nur noch ein Ziel: Die Mörder seiner Tochter Kimmy zu schnappen. Doch dies gestaltet sich schwieriger als gedacht, denn Kimmy wurde von einem Pärchen umgebracht, das mordend durch Europa reist. Ihre Opfer sind immer junge Paare, zumeist auf Hochzeitsreise, die sie auf ihren Hotelzimmern ermorden und wie bekannte Gemälde drapieren. Nun führt ihre Spur nach Stockholm. Dort hat die Journalistin Dessie Larsson eine Postkarte erhalten. Das Killerpärchen kündigt so immer ihren nächsten Mord an. Zusammen mit Jacob und der örtlichen Polizei versucht Dessie hinter die Identität der Postcard-Killer zu kommen.

Eine Gemeinschaftsarbeit der schwedischen Krimi-Autorin Liza Marklund mit dem amerikanischen Thriller-Autoren James Patterson. Hört sich nach einer interessanten Mischung an, allerdings spürt man den Einfluss vom Liza Marklund nicht. Und so werden Leser der Autorin mit Sicherheit enttäuscht von dem Thriller sein. Denn hier dominiert klar die Handschrift von James Patterson. Die Kapitel sind zumeist extrem kurz gehalten, der Plot temporeich und sehr spannend erzählt. Allerdings fehlt den Figuren jeglicher Tiefgang.

Und auch die Story an sich ist mehr die, welche man bei einem Thriller akzeptiert, nämlich eher realitätsfern. Ein junges Pärchen, welches eine Blutspur quer durch Europa hinterlässt, rund 20 Opfer oder mehr – irgendwann habe ich bei der Anzahl den Überblick verloren – gehen auf ihr Konto. Die Morde werden jedes Mal mit einer Kunstpostkarte bei einem örtlichen Journalisten einer Tageszeitung angekündigt, die Suche nach den Opfern beginnt und als man den Tatort findet, gibt es absolut keine Spuren zu den Tätern. Diese sind meist schon wieder in einer nächsten europäischen Stadt und spähen ihre zukünftigen Opfer aus. So werden die Morde von der örtlichen Polizei anfangs auch als Einzeltat gewertet und erst Jacob stellt die Zusammenhänge her und hiermit beginnt dann auch die Geschichte des vorliegenden Thrillers.

Von Anfang an gestaltet sich die Geschichte sehr temporeich, überrascht in ihrer Auflösung und ist bis zum Schluss konsequent rasant und fesselnd umgesetzt. Dem Leser wird auch ziemlich schnell das Mörderpärchen vorgestellt, allerdings bleiben ihre Beweggründe für die Morde lange im Dunkeln und entschlüsseln sich erst im letzten Drittel des Buches. Zusätzlich begleitet man natürlich die schwedische Polizei, die hier etwas träge dargestellt wird, wie auch  Dessie und Jacob bei ihren Bemühungen, das Mörderpaar zu fassen. Diese Wechsel der Erzählstränge sind – typisch Patterson – schnell und meist an der interessantesten Stelle gesetzt. So ist die Spannung durchweg auf hohem Niveau und der Thriller lässt sich flüssig und leichtfüßig lesen.

Schwachpunkt des Buches sind eindeutig die Charaktere. Gerade die beiden Protagonisten Dessie und Jacob mit ihrer ungewöhnlichen Vergangenheit liefern viel Potential, welches jedoch kaum genutzt wird. So bleiben sie einfach fad und oberflächlich. Die Figuren der Serienkiller sind jetzt nicht sonderlich originell, haben natürlich eine schwere Kindheit, die sie geprägt hat und letztendlich zu den Morden getrieben hat. Alles irgendwie nicht neu und ihr krankhaftes Verhalten hätte durchaus auch besser ausgebaut werden können.

Fazit: Ein extrem kurzweiliger Thriller, der dem entspricht, was man von einem Patterson-Thriller erwartet. Allerdings hätte ich mir doch etwas ausgefeiltere Charaktere gewünscht und eigentlich auch erwartet.

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