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Montag, 9. August 2010

{Leseeindruck} Gotteszahl von Anne Holt

Übersetzer: Gabriele Haefs
Genre: Skandinavischer Krimi
ISBN: 978-3-492-05395-2
Gebundene Ausgabe: 464 Seiten
Erscheinungsdatum: 06. September 2010
Preis:19,95 €




Heiligabend mit tödlichem Ausgang

Mit Seite 23 steigt die Leseprobe gleich bei einer packenden Szene ein, als ein Wachmann und ein junger Mann verzweifelt versuchen, zwei Menschen aus dem eiskalten Wasser eines Fjords in Oslo zu retten. Der junge Mann kann einen retten. Die schnell herbeieilende Polizei kann bei der zweiten Person jedoch nur noch den Tod feststellen, der bereits schon mehrere Wochen zurückliegt und die Leiche entsprechend entstellt ist.

In einem weiteren Handlungsstrang ist man beim Weihnachtsessen von Yngvar Stubo und Inger Johanne Vik mit ihrer Familie dabei und verfolgt ein wenig die alltäglichen Kabbeleien, die es wohl in jeder Familie während der Feiertage gibt. Und auch der Tote, der aus dem Fjord gezogen wurde,  ist besonders bei Tochter Kristiane ein Thema, wovon verständlicherweise ein Teil der Tischgesellschaft nicht besonders begeistert ist.

Anne Holts Schreibstil ist einfühlsam und flüssig, besonders fällt dies wieder auf, als sie den Zustand von Kristiane – der Tochter von Inger Johanne – beschreibt. Ganz plötzlich wechselt sich bei ihr die Stimmung und Kristiane versinkt in ihre eigene Welt. Deutlich spürt man hier die Hilflosigkeit von Inger Johanne, dass sie so gar nichts gegen das Verhalten ihrer Tochter unternehmen kann, gleichzeitig merkt man aber auch ihre Liebe zu Kristiane.

Und auch die 62-jährige Eva Karin Lysgaard lernt man in der Leseprobe kennen, allerdings nur kurz. Denn die Bischöfin, für die der Heilige Abend ein besonderer Tag ist, wird ermordet. Sie stirbt mit einem Geheimnis, um was es sich hierbei handelt, erfährt man jedoch noch nicht. Yngvar Stubo wird noch am selben Abend über den Mord informiert und unterhält sich mit seiner Frau hierüber.

Auf den wenigen Seiten wirft die Autorin schon viele Fragen auf, die somit die Spannung recht früh auf ein hohes Niveau setzen und ihr gefühlvoller, fesselnder Schreibstil sorgt dafür, dass man nach wenigen Seiten in die Geschichte eintaucht.

Und auch ihre Beschreibungen der Mitwirkenden sind durchweg detailreich und einfühlsam, sodass sie schnell Konturen annehmen und auch Leser, welche die bisherigen Krimis rund um Yngvar Stubo und Inger Johanne Vik nicht kennen, schnell eine Vorstellung von ihnen erhalten.

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