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Mittwoch, 28. Oktober 2009

{Rezension} Sie sehen dich von Harlan Coben

Verlag: Goldmann Verlag 
Übersetzer:  Gunnar Kwisinski
Taschenbuchausgabe: 448 Seiten
ISBN: 3442468620
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 24. August 2009
Preis: 8,95 €


Das Geheimnis eines Teenagers

Tia und Mike Baye aus Livingston nahe New York sind besorgt. Seit dem Selbstmord seines Freundes vor vier Monaten ist ihr sechzehnjähriger Sohn Adam verändert. Von heute auf morgen hat er mit Eishockeyspielen aufgehört, ist verschlossen, in der Schule schlechter geworden, verbringt viel Zeit vor seinem PC und kommt nach Hause wann er will. Aus diesem Umstand heraus entschließen sich Tia und Mike ihren Sohn mit Hilfe neuester Softwareprogramme zu überwachen. Doch plötzlich verschwindet Adam spurlos und Tia und Mike begeben sich auf die verzweifelte Suche nach ihrem Ältesten, die sie bald in tödliche Gefahr bringt.

Neben der Geschichte von Adam und seinen Eltern erzählt Harlan Coben in einem weiteren Erzählstrang die Geschichte von Pietra und Nash, einem Pärchen, welches mordend durch Livingston und Umgebung zieht. Welche Gemeinsamkeiten diese beiden so unterschiedlichen Erzählstränge verbinden, erfährt man erst fast zum Schluss des Thrillers. Anfangs gewährt der Autor einem erst einmal einen kleinen Einblick in das gutbürgerliche Leben der Bayes und ihrem Umfeld. Da jedoch diese mit den Erzählungen von Pietra und Nash ständig wechseln, ist die Spannung recht schnell vorhanden und im Laufe des Thrillers steigert sich diese ständig, bis zum Ende hin die Fäden dann spannungsgeladen zusammen laufen. Die Lösung ist wirklich überraschend und hier wurde ein bisher bei uns noch nicht so bekanntes Problem bei Jugendlichen behandelt.

Seine Protagonisten Tia und Mike Baye beschreibt Harlan Coben als gutsituiertes Ehepaar Mitte Vierzig. Tia ist eine selbstbewusste, unter einen ziemlichen Kontrollwahn leidende Mutter, die nach jahrelanger Elternzeit wieder in ihren alten Beruf als Anwältin zurückgekehrt und hiermit sehr zufrieden ist. Ihr Mann Mike, ein sportbegeisterter Arzt, hat eher weniger Verständnis für Tias Kontrollverhalten. Allerdings stimmt er aus Sorge um Adam dann doch der Überwachung seines PCs zu. Auch die weiteren Charaktere sind detailreich beschrieben und stellenweise gewollt sehr undurchsichtig und nicht berechenbar.

Die Sorgen und Ängste der Eltern hat der Autor meiner Meinung nach überzeugend und vor allem auch nachvollziehbar beschrieben. Der Charakter von Adam bleibt verständlicherweise sehr undurchsichtig und obwohl er eigentlich die Hauptfigur des Thrillers ist, erfährt man von ihm sehr wenig, sodass man immer auf dem gleichen Wissenstand seiner Eltern ist. Dies und die überraschenden und nicht vorhersehbaren Wendungen der Story halten die Spannung konstant auf hohem Niveau.


Fazit: Mit seinem neuesten Buch ist Harlan Coben wieder ein sehr fesselnder Thriller bis zur letzten Seite gelungen, der in keiner Weise voraussehbar ist.

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