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Freitag, 3. Juli 2009

{Rezension} Passwort: Henrietta von Ava McCarthy



Übersetzer: Karl-Heinz Ebnet
Broschierte Ausgabe: 480 Seiten
ISBN: 3426663740
Genre: Englischer Thriller
Erscheinungsjahr: 2009
Preis: 14,95 €

Als Henrietta „Harry“ Martinez, Mitarbeiterin einer irischen Internet-Security-Firma und geniale Hackerin, von einem Auftrag zurückkommt, wird sie in der U-Bahn von einem Unbekannten auf die Bahngleise gestoßen. Mit viel Glück überlebt sie. Zunächst geht sie und auch die Polizei von einem Unfall aus. Doch als ihre Wohnung kurze Zeit später verwüstet wird und plötzlich 12 Millionen € auf ihrem Bankkonto auftauchen, ahnt sie, dass hier mehr dahinterstecken muss. Sie fängt an, auf eigene Faust zu ermitteln und stellt fest, dass die Vorfälle etwas mit ihrem Vater zu tun haben, der wegen betrügerischem Aktienhandels im Gefängnis sitzt. Als sie eine anonyme Email erhält, in der „der Prophet“ die Rückgabe der 12 Mio € fordert, beginnt für Harry ein dramatischer Wettlauf mit der Zeit, bei dem sich die Ereignisse zuspitzen.

Ava McCarthy gelingt es in ihrem Debütroman mühelos, die Spannung bereits von der ersten Seite an aufzubauen und diese bis zum Schluss auf sehr hohem Niveau zu halten. Auffallend ist das profunde Hintergrundwissen, welches die Autorin sich durch jahrelange Arbeit an der Londoner Börse sowie als Computerexpertin angeeignet hat. Allerdings sind diese Informationen in keiner Weise ermüdend, sondern sehr geschickt in den Thriller eingearbeitet und auch für Laien sehr verständlich beschrieben. Die Story rund um ihre Protagonistin Harry ist von Anfang an schlüssig umgesetzt und so angelegt, dass dem Leser bis kurz vor Schluss nicht ersichtlich ist, um wen es sich beim dem „Propheten“ handelt. Immer wieder legt Ava McCarthy neue Fährten aus und neue Wendungen in der Geschichte lassen einem ständig begeistert weiterlesen.

Ihre Protagonistin Harry ist eine junge selbstbewusste Frau, die bereits als Kind ihre Leidenschaft für Computer entdeckt und sich als Hackerin spezialisiert. Allerdings beschreibt die Autorin Harry nicht als „Überfrau“, sondern sie darf Schwächen und Fehler haben und diese auch zeigen, was sie überaus sympathisch macht. Das zwiespältige Verhältnis , welches Harry zu ihrem Vater hat, und dass daraus resultierende Misstrauen anderen Menschen gegenüber, ist überzeugend und nachvollziehbar beschrieben. Hierdurch wird es für einen verständlich, warum Harry die Aufklärung mehr oder weniger auf eigene Faust durchführt und kaum jemanden vertraut. Auch ist eine kleine Liebesgeschichte mit in die Story eingewoben, allerdings ist diese nur ein Nebenschauplatz.

Auch die weiteren Charaktere beschreibt Ava McCarthy sehr facettenreich und lebendig, jedoch auch teilweise sehr undurchsichtig. Dies ist sehr raffiniert dargestellt und man weiß eigentlich bis zum Schluss nicht, wer hier nun mit offenen Karten spielt.

Fazit: Ein überaus spannender Thriller, der der Auftakt einer Serie um die Hackerin Henrietta „Harry“ Martinez ist.

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