Startseite

Mittwoch, 5. August 2009

{Rezension} Mörder ohne Gnade von Erica Spindler


Verlag: Mira Verlag 
Übersetzer: Annette Keil
Broschierte Ausgabe: 492 Seiten
ISBN: 3899416309
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 12. Juni 2009
Preis: 8,95 €


Die Vergangenheit kehrt zurück


1983: Die drei 15-jährigen Teenager Raven, Andie und Julie sind unzertrennliche Freundinnen. Eines Abends hören sie aus einem leer stehenden Haus Musik. Neugierig geworden gehen sie hin und entdecken ein Liebespaar bei einem bizarren Liebespiel. Kurze Zeit später wird genau in diesem Haus die Leiche einer jungen Frau gefunden und die drei Mädchen werden zwangsläufig in die Ermittlungen mit einbezogen. Doch der Mord kann nie aufgeklärt werden. Im Jahr 1998 haben sich Andie, Raven und Julie in ihrem Heimatort etabliert als Raven, mittlerweile eine erfolgreiche Psychotherapeutin, mit obszönen Anrufen terrorisiert wird. Schnell wird klar, dass die Anrufe mit dem ungeklärten Mordfall von vor 15 Jahren in Verbindung stehen. Hilfesuchend wendet sich Andie an die Polizei und erhält Unterstützung von dem Polizisten Nick Raphael. Doch die Drohungen hören nicht auf und immer mehr kommen Einzelheiten des alten Falls ans Tageslicht, der Andies Leben zu bedrohen scheint.

Anfangs sieht man sich bei dem vorliegenden Thriller mehr einer Geschichte dreier Jugendlicher gegenüber, für die ein einziger Sommer ihr komplettes Leben verändern wird. Erst nach und nach entwickelt sich die Geschichte zu einem sehr spannenden Psychothriller, der einem wirklich unter die Haut geht.

Erica Spindler lässt sich Zeit, ihren Lesern die Protagonisten Andie, Julie und Raven näherzubringen. Ihre Charaktere sind sehr vielschichtig und teilweise auch sehr undurchsichtig angelegt, hierdurch nehmen sie für den Leser sehr schnell Konturen an und man leidet, trauert, freut sich jederzeit mit ihnen. Auch die anderen Personen des Buches sind sauber herausgearbeitet und detailreich beschrieben.

Die Geschichte wird immer wieder aus wechselnden Perspektiven der drei Frauen und später auch aus Sicht des Polizisten Nick Raphael erzählt. Diese Erzählstränge sind geschickt gelegt, sodass die Spannung durchweg hoch ist. Allerdings ist als Psychothriller klar erst die zweite Hälfte des Buches zu bezeichnen und hier ist die Spannung durchweg auf extrem hohem Niveau. Dies ist auch bedingt durch die geschickt gelegten Hinweise, die einem dann auch den Mörder wie auch sein Motiv offenbaren und man, gespannt auf sein weiteres Vorgehen, neugierig weiterliest.

Natürlich darf bei Erica Spindler auch eine Liebesbeziehung nicht fehlen, wobei dies aber eher ein Nebenschauplatz ist und hier eindeutig die Gefühle und ihre Beziehung zueinander von Raven, Julie und Andie im Vordergrund stehen. Der flüssige und lebendige Schreibstil von Erica Spindler tut sein übriges, dass einem beim Lesen zu keiner Zeit langweilig wird.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen