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Mittwoch, 9. September 2009

{Rezension} Die Frau des Zeitreisenden von Audrey Niffenegger


Übersetzer: Brigitte Jakobeit
Gebundene Ausgabe: 832 Seiten
ISBN: 3596509831
Genre: Roman
Erscheinungsdatum: 13. Dezember 2006
Preis: 10,00 €


 Eine Geschichte, zum Träumen schön

Henry ist ein Zeitreisender! Durch einen Gendefekt hat er die Möglichkeit, ständig zwischen den Zeiten zu reisen. Auf einer dieser Reisen lernt er seine spätere Frau Clare kennen. Er ist 36 und Clare gerade sechs Jahre als sie sich das erste Mal begegnen. Immer wieder kehrt er als Erwachsener zur ihr zurück, während Clare langsam heranwächst. Irgendwann treffen sie dann endlich im Chicago der Gegenwart.

Henry leidet an dem sogenannten Chrono-Syndrom, was für ihn bedeutet, dass er seit jüngster Kindheit die Möglichkeit hat, durch die Zeit zu reisen, dies jedoch nie beeinflussen kann und somit nie weiß, in welcher Zeit er landet, noch wann die Zeitreise passiert. Und so trifft er sich auch des Öfteren als Kind, Jugendlichen oder als Erwachsenen selbst und immer wieder führt sein Weg zu Clare.

Die Handlung wechselt ständig zwischen Vergangenheit, Gegenwart und manches Mal auch der Zukunft und erzählt einem so nach und nach die Geschichte von Clare und Henry. Was bei der Zeitreise etwas erschwerend für Henry hinzukommt, ist, dass er jedes Mal nackt ankommt. So hat er das ein oder andere Mal recht pikante und auch brisante Erfahrungen zu machen. Da er natürlich dann auch über kein Geld verfügt, bringt ihn dies öfters mit der Polizei in Berührung, wenn er mal wieder versucht, sich etwas Geld und Kleidung zu beschaffen. Diese Szenen sind stellenweise sehr humoristisch von der Autorin beschrieben, vor allem, wenn er vor den Augen der Polizisten plötzlich wieder verschwindet.

Der Roman hat allerdings auch traurige und nachdenkliche Momente. So erzählt er sehr anschaulich auch die Schwierigkeiten von Henry, seinem Freundes- und Bekanntenkreis die Zeitreisen zu erklären, oder aber auch bei manchen Personen aus bestimmten Gründen, dies vor ihnen geheim zu halten. Was natürlich häufig zu Missverständnisse und Unverständnis führt. Auch bewerkstelligt die Autorin es problemlos, einem die Zeitreisen realistisch und erklärbar zu vermitteln, so hat der Roman rein gar nichts mit Science Fiction zu tun.

Herrlich erfrischend und keine Spur kitschig vermittelt Audrey Niffenegger einem ihre Liebesgeschichte von Clare und Henry. Diese wird mal aus Sicht von Clare berichtet, mal kann man Henrys Erinnerungen verfolgen. Die Gefühle von Clare und Henry zueinander, die Sorgen von Clare um Henry, wenn er wieder tagelang verschwunden ist und Henrys Versuche, sich gegen die Zeitreisen zu wehren, sind detailreich und lebendig beschrieben und so nehmen ihre Charaktere während des Lesens schnell Konturen an.

Fazit: Alles in allem ein wunderschöner Roman, der einen schmunzeln lässt, nachdenklich stimmt, zum Weinen bringt und einen die Zeit vergessen lässt.

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