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Dienstag, 14. Juli 2009

{Rezension} Die Blutlinie von Cody McFadyen

Übersetzer: Axel Merz
Gebundene Ausgabe: 476 Seiten
ISBN: 3785722583
Genre: Amerikanischer Thriller
Erscheinungsdatum: 22. Dezember 2006
Preis: 19,95 €


Smoky Barretts erster Fall - gelungenes Debüt

In ihrem Beisein musste FBI-Agentin Smoky Barrett mit ansehen, wie ein perfider Killer ihren Ehemann und ihre Tochter quält und anschließend tötet. Sie wurde von ihm schwer gezeichnet. Auch Monate nach dem grausamen Vorfall kämpft Smoky immer noch mit den Folgen, als sie von dem brutalen Mord an ihrer Freundin aus Uni-Tagen erfährt. Immer noch dienstunfähig begibt sie sich jedoch nach San Francisco. Dort erfährt Smoky, dass der perverse Mörder die kleine Tochter ihrer Freundin – ihr Patenkind – drei Tage an die Leiche ihrer Mutter gebunden hatte und um das Ganze noch schlimmer zu machen, hat der Mörder eine Nachricht für Smoky hinterlassen. Es ist ein Brief, in dem der Mörder behauptet, der direkte Nachfahre von Jack The Ripper zu sein. Smoky und ihr Team nehmen es mit dem Mörder auf.

Cody McFadyen schöpft bei seinem Thrillerdebüt aus dem Vollen und die Beschreibungen der Morde sind absolut nichts für schwache Nerven. Die Spannung baut sich bereits auf den ersten Seiten auf und hält sich mühelos bis zum Ende. Die Szenen sind teilweise wirklich sehr brutal und detailreich beschrieben. Die Story ist düster und atmosphärisch dicht umgesetzt und lässt einem eigentlich kaum Zeit zum Luftholen. Die Erzählstränge sind geschickt gelegt und immer wieder neue Wendungen geben genügend Anreize weiterzulesen.

Der Charakter von Smoky Barrett ist lebensnah, sympathisch und facettenreich beschrieben, sodass man schnell eine Vorstellung von ihr erhält. Die Probleme, welche Smoky verständlicherweise nach dem Überfall auf sich und ihre Familie hat, sind einfühlsam und nachvollziehbar erzählt. Auch die Figuren ihres Teams sind interessante und sehr widersprüchliche Charaktere und bekommen so sehr schnell ein Eigenleben. Die Dialoge zwischen dem Team sind herzlich, direkt und keiner nimmt ein Blatt vor den Mund. So entstehen auch ab und an mal ein paar Szenen, die den Leser kurz auflachen lassen, was bei der düsteren Atmosphäre des Buches überaus angenehm ist. Allerdings sind die Figuren stellenweise auch etwas überzogen und unrealistisch, hier wäre ein ganz „normaler“ Mensch doch sehr angenehm gewesen.

Etwas störend ist die häufige Anwendung von Fäkalsprache. Mag sein, dass hier ein gewisses Maß an Authensität geschaffen werden sollte, doch etwas weniger wäre hier eindeutig mehr gewesen. Ansonsten überzeugt der flüssige und lebendige Schreibstil von Cody McFadyen über das gesamte Buch hinweg.

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