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Sonntag, 1. November 2009

{Rezension} Die bleiche Hand des Schicksals von Julia Spencer-Fleming

Übersetzer: Frauke Czwikla
Taschenbuchausgabe: 544 Seiten
ISBN: 3426504596
Erscheinungsdatum: 01. August 2009
Preis: 6,00 €

Lieber spät als nie

Kurz nachdem Pastorin Clare Fergusson und Mrs. Marshall, Verwalterin des Ketchem-Fonds, dem Leiter des Armenkrankenhauses Dr. Rouse mitteilen, dass er keine weitere Unterstützung aus dem Fond für sein Krankenhaus erhält, verschwindet er spurlos. Schnell fällt der Verdacht auf Debba Clow. Sie hatte einen Rachefeldzug gegen Dr. Rouse begonnen, da dieser ihrer Meinung nach am Autismus ihres kleinen Sohnes schuld sein soll. Doch die Ermittlungen von Sheriff Russ van Alstyne und Clare Fergusson führen noch in eine andere Richtung. Vor 70 Jahren verschwand Jonathan Ketchem, der Vater von Mrs. Marshall ebenfalls spurlos. Gibt es hier eine Verbindung?

Gemächlich lässt Julia Spencer-Fleming ihren Krimi beginnen. Zuerst wird dem Leser das Leben in dem kleinen beschaulichen Städtchen Millers Kill, nahe New York, näher gebracht. Um das Dach der Kirche reparieren lassen zu können, muss einiges an Geld aufgebracht werden, was sich ein wenig schwierig gestaltet. So entschließt sich Mrs. Marshall einen Teil des von ihrer verstorbenen Mutter eingerichteten Fonds für die Reparatur der Kirche zu verwenden. Eigentlich ist der Fond nur für die Finanzierung des Armenkrankenhauses, welches von ihrer Mutter ins Leben gerufen wurde, bestimmt. Clare fühlt sich nicht so ganz wohl mit dieser Entscheidung, muss ihr aber zustimmen, ansonsten kann die Kirche nicht repariert werden. In diesem Zusammenhang wird sie auch auf die Geschichte der Ketchem-Familie aufmerksam und beschäftig sich intensiv damit.

Und so wechseln die Erzählstränge zwischen Vergangenheit und Gegenwart und der Leser erfährt nach und nach mehr vom Leben der Ketchems, welches in Zusammenhang mit dem Verschwinden von Dr. Allan Rouse zu stehen scheint. Diese Wechsel sind gut getroffen und enden natürlich jedes Mal an der interessantesten Stelle, sodass man ein ums andere Mal zum Weiterlesen angeregt wird.

Ihre Protagonisten Clare und Russ beschreibt die Autorin sehr sympathisch und lebendig, sodass man schnell eine Vorstellung von ihnen erhält. Ihr Umgang miteinander ist erfrischend, vertraut und freundschaftlich. Allerdings bekommt man schnell das Gefühl, dass beide mehr füreinander empfinden, als sie zeigen. Ebenso detailreich und liebenswert sind auch die weiteren Mitwirkenden beschrieben.

Spannung baut sich während des kompletten Buches eigentlich kaum auf. Klar ist man neugierig, wie die beiden Fälle miteinander zusammenhängen und dies ist von der Autorin auch sehr unterhaltsam und flüssig beschrieben, aber spannend ist es nicht wirklich. Jedoch fühlt man sich während des kompletten Buches sehr gut unterhalten.

Gelegentlich wird auf eines der vorherigen Bände hingewiesen. Allerdings muss man diese meiner Meinung nach nicht gelesen haben, um das vorliegenden Buch zu verstehen. Ich kenne die Vorgänger nicht und habe mich mühelos in der Geschichte zurecht gefunden.


Fazit: Alles in allem ein netter, unterhaltsamer Krimi mit einem sehr sympathischen Ermittlerduo.

 

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