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Dienstag, 11. Mai 2010

{Rezension} Bauernjagd: Ein Münsterland-Krimi von Stefan Holtkötter

Verlag: Piper Verlag
Taschenbuchausgabe: 284 Seiten
ISBN: 349225778X 
Genre: Deutscher Krimi / Münsterland-Krimi
Erscheinungsdatum: April 2010
Preis: 9,95 €


Spuren der Vergangenheit

Das jährliche Sommerfest in Erlenbrook-Kapelle wird jäh unterbrochen, als der Bauer Ewald Tönnes tot in seiner Güllegrube aufgefunden wird. Anfangs deutet noch alles auf einen Unfall hin, als jedoch ein paar Wochen später ein weiterer Bauer bei der Jagd erschossen wird, glaubt auch Kommissar Hambrock von der Polizei Münster nicht mehr an einen Unfall. Zusammen mit seiner Kollegin beginnt er die Ermittlungen und muss bald feststellen, dass auch Verwandte von ihm aus der Bauernschaft von Erlenbrook-Kapelle mit den Morden in Verbindung stehen.

Der Krimi wird zum größten Teil aus der Sicht von Annika Horstkemper und ihrer Familie geschildert. So lebt die angehende Journalistin zusammen mit Mutter, Tante, Schwester und deren Kinder auf einem Milchbauernhof in Erlenbrook-Kapelle. Und so erhält man durch diesen Erzählstrang einen guten Einblick in das Leben auf dem Land, die damit einhergehenden Probleme und Sorgen und dem verschworenen Dorfleben. Auf der anderen Seite ist man bei den Ermittlungen der Polizei Münster dabei, die keine heiße Spur finden, selbst nachdem weitere Morde geschehen. Gleichzeitig nimmt man auch noch ein wenig an dem Privatleben von Kommissar Bernhard Hambrock teil, was sehr gut in die Geschichte mit eingebaut ist.

Von Anfang an liegen Täter und Motiv absolut im Dunkeln und selbst im Lauf des Krimis hat man keine Ahnung, wie die Lösung des Falls aussehen wird. Zwar legt Stefan Holtkötter immer mal wieder neue Spuren aus, lässt hier und da mal einen kleinen Hinweis einfließen, doch mit dem Ende konnte dann keiner rechnen. So ist die Spannung von Anfang an recht hoch und hält sich mühelos bis zum Schluss.

Seine Charaktere zeichnet der Autor sehr authentisch und detailreich. So schafft er herrlich verschrobene Charaktere innerhalb der Bauernschaft, wobei sich hier aber auch gerne mal des einen oder anderen Klischees bedient wird. Jedoch passt dies aber auch sehr gut in die Story. Seine Protagonistin ist die junge Annika. Auch nach Jahren leidet sie immer noch unter dem Unfalltod ihres Vaters, ist etwas schüchtern dem männlichen Geschlecht gegenüber, eng in die Dorf- und Bauerngemeinschaft eingebunden und somit auch hin- und hergerissen bei ihren Überlegungen, ein Studium im benachbarten Steinfurt zu beginnen.

Weiterer Hauptakteur des Krimis ist Bernhard Hambrock. Dieser ist ein sympathischer Mittvierziger, der sich mit dem schlechten Gewissen herumplagt, seine Frau zu vernachlässigen. Da er wegen dem aktuellen Fall einen Kurzurlaub mit ihr absagen musste und kaum noch Zeit für sie findet. Zusätzlich erhält er auch noch ständig Druck von seiner Tante Ada, die Ermittlungen bei den Mordfällen voranzutreiben und muss sich ihre Theorien zu dem Fall anhören.

Fazit: Alles in allem ein kurzweiliger, spannender Krimi mit einem gutem Schuss Lokalkolorit und einer Auflösung, die bis zum Schluss im Dunkeln liegt.

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